warum Sarkozy ?
Sarkozy von Sandro Hit x Weltmeyer x Bogenschütze
Bevor ich überhaupt auf die Genetik und mein ganz persönliches "Warum?" zu
Sarkozy eingehe, möchte ich die Aufmerksamkeit als allererstes auf das obige
Foto lenken - beispielhaft und lehrbuchreif im Sinne des Ablaufes der
Bewegungsmechanik:
parallele Oberarmbeine in der Trabverstärkung hinten und vorn - vorbildlich
geschoben und in offensichtlicher Selbsthaltung getragen (wenn man den Hengst
anlässlich dieser Vorstellung seinerzeit in Verden gesehen hat glaubt man gern,
dass er auch tatsächlich "getragen" hat....).
Und soetwas sieht man heutzutage nur noch sehr selten, weder in
championatsträchtigen Jungpferdeprüfungen, noch viel weniger (und das ist das
tragischste an dieser Beobachtung) in den elitären Meisterschaften unserer
Dressurpferdereiterei auf höchstem Niveau, ganz egal ob olympisch,
weltmeisterlich oder europäisch. Trabverstärkungen heutzutage verkommen mehr und
mehr zu Vorderbeingestrampel bis über die Ohren mit einem Hinterbein, das in den
Boden fusst aber nicht annähernd im Oberarm parallel zum Vorderbein zu fussen in
der Lage ist. Hingequetscht und losgestrampelt.
Meistertitel gewinnt man dennoch damit.
Sarkozy dagegen ist einer der ganz wenigen (und ich bin mir der enormen
Berittleistung und des durchaus manipulativen Einflusses derselben sehr wohl
bewusst) den ich nie anders habe traben sehen als auf diesem Bild dargestellt:
Bergauf und nach vorn (statt auf der Stelle) und mit einem Hinterbein gesegnet,
das dem ausserordentlichen Raumgriff des Vorderbeines in seiner Parallelität in
nichts nachsteht.
Seltenheitswert unter dem Sattel.
Und die überragende Galoppade, weit nach oben durchgesprungen, steht der
Mechanik im Trabablauf in nichts nach.
Zum Schritt kommen wir später. Das ist ein Kapitel für sich, und von ebensolcher
Ausserordentlichkeit gesegnet.
Sarkozy ist einer der ganz wenigen (noch dazu "schön schwarzen", und in meinen
Augen ist dieses Attribut ob seiner zweifelhaften Werbeträchtigkeit inzwischen
eher zu einem Makel verkommen als dass es noch prädikativen Charakter besitzt),
der ganz offensichtlich mit seinen überragenden von Natur gegebenen Talenten
auch unter dem Sattel nur so zu spielen weiß, ohne dass zwanghafte Abstriche in
der natürlichen Bewegungsmechanik dabei auszumachen sind.
Ziemlich unglaublich in seiner Selbstdarstellung, und ich habe lange mit mir
gerungen, ob ich das nun für bare Münze nehmen soll oder ob ich hier womöglich
einem totila... (verzeih den Freudschen Versprecher, "totalen" soll es natürlich
korrekt lauten...) Hokuspokus der Neuzeit aufsitze.
Das Foto zeigt den Hengst anlässlich des Hannoveraner Reitpferdechampionates in
Verden im Jahr 2009, da war er gerade einmal vier Jahre alt.
Kommen wir also zu meiner ganz persönlichen Betrachtung dieses Hengstes und den
Eindrücken, die sich im Laufe der Zeit dazu in meinem Kopf manifestiert haben.
Im Februar 2008 sass ich mit meiner Stutenfee Ingrid anlässlich der Hengstschau
in Vechta auf der Tribüne als dieser Hengst gerade einmal dreijährig
hereintrabte - er hatte die Diagonale der Halle noch nicht ein erstes Mal
im Trabe durchmessen als Ingrid und ich uns ansahen und beide das selbe aussprachen:
"Das wäre doch mal ein Hengst für Rösschen!"
Rösschen ist eine Tochter des Rubinstein, für die damals ein Hengst gesucht
wurde.
Ingrid meinen eigenen Gedanken im selben Moment aussprechen zu hören bewies
unser beider Bauchgefühl zu diesem Pferd aufs trefflichste:
Ein von hinten natürlich herangeschlossenes Pferd im handlich kompakten Format
mit einem Habitus, der seinesgleichen suchte.
Wir haben uns beide ein Weile lang die Augen gerieben ob dieses Auftrittes.
Und da war er noch nicht einmal angaloppiert.
Sarkozys Galoppade sucht ihresgleichen, Eindrücke an einen jungen Quaterback, Fürst
Grandios und auch Belissimo aus alten Tagen wurden wach - allesamt Helden der
dreigetakteten Mechanik in jungen Jahren, die ihren absoluten Höhepunkt in der
naturgegebenen, weit nach oben durchgesprungenen und schier ausufernden
Schwebephase hatten. Sollte er das in der Lage sein auch nur annähernd zu
vererben hat er den meisten reinen Trabwundern unserer Zeit schon einiges
voraus...
Und dann kam der Schritt - Gedankensprung und Cut: Benetton Dream, die Zweite,
und mehr so...
Nicht zu fassen. Derart durchgeschoben und mit einer Dynamik ausgestattet, die
es bei der per Definition schwunglosen Grundgangart Schritt eigentlich gar nicht
geben kann. Tatsächlich schien das Pferd fast zu kurz für dieses enorme Räumen
durch und durch den Körper. Kompakt und abgedreht und nicht rahmig und länger in
den Linien, die einem Pferd wie beispielsweise Benetton Dream ein derartiges
Räumen wesentlich erleichtern. Das Schrittformat des Sarkozy grenzt tatsächlich
an das mechanisch Unmögliche bei den gegebenen Rumpfverhältnissen dieses Pferdes
und tatsächlich war es eben dieser Schritt, der anlässlich der gleichen
Hengstvorführung zwei Jahre später geradezu für tumultige Unruhe unter den
Zuschauern sorgte, als der Hengst - nach spektakulären Trab- und Galoppsequenzen
- bei völlig hingegebenem Zügel plötzlich so durch die Halle schob und im
wahrsten Sinne des Wortes r ä u m t e. Schritt hat eine räumende Gangart zu
sein. Die wenigsten sind sich dessen heute noch bewusst. Sarkozys Schritt war
schon unerhört ("unersehn" trifft es besser) und wer es nicht zuvor schonmal
erlebt hatte der glaubte an Augenwischerei.
Wieder sass ich grinsend auf meinem Stuhl und hing meinen Grübeleien nach, die
mir nachhaltige Erkenntnisse bescheren sollten:
Schritt ist nicht zuletzt ein Mentalfaktor. Physische Gegebenheiten aus dem
Exterieur allein reichen nicht aus um ein derartiges Schrittphänomen unter dem
Sattel zu erklären. Nicht ohne Grund verlieren viele Pferde unter dem Sattel an
natürlich räumendem Schritt - der Stressfaktor, und sei er noch so gering, führt
zum unbewussten festhalten auch bei idealem Exterieur. Und das ist in der Tat
ein gewaltig einschränkender Erbfaktor - wie viele Schrittvernichter es
hinreichend durch klammschreitende Kinder beweisen und was mich in späteren
Jahren entschieden davon abgehalten hat Sandro Hit selbst zu nutzen.
Dem "Mentalfaktor" Schritt messe ich heute grösste Bedeutung bei und er hat auch
eine ganz erhebliche Rolle gespielt bei meinen Entscheidungen für Benetton Dream
und Lissaro - mental starke Hengste, die diese Stärke nicht zuletzt über ihren
Schritt unterm Sattel reflektieren. Kein Zufall dass Bogart
und Lorbaß (meine beiden Hengstfohlen von Benetton
Dream und Lissaro) sich bereits im Fohlenalter durch die selbe unerschütterliche
Gelassenheit und Mentalität auszeichnen - Schritt ist eben weit mehr als nur
eine Grundgangart.
Zwei Jahre lang hatte ich also diesen Sohn des Sandro Hit desöfteren bei
öffentlichen Auftritten erlebt, hinreichend Eindrücke um sowohl den
Entwicklungsprozess an sich als auch die Werthaltigkeit desselben beurteilen zu
können. Enttäuscht hat er mich nie, wenn auch manch ein Auftritt weniger
strahlend war als andere.
Das Phänomen Sarkozy begann an mir zu nagen.
Ein Sohn des Sandro Hit, der die Gemüter scheidet wie kein Zweiter und stärker
polarisiert als jeder andere Hengst der letzten Jahre.
Sollte es tatsächlich einen Sohn geben, der noch dazu seinem Vater in Habitus
und Typ so ähnlich ist, der mich all meiner Vorurteile gegenüber dem Vater
beraubt?
Zwei starke Gründe gab es in der Tat, die mich einfach nicht loslassen wollten.
Zum einen ist da die Abstammung aus einer Weltmeyermutter, ein Einfluss, den ich
heute mehr als je zuvor wertzuschätzen weiss.
Zum anderen hatte es da mal eine Zeit gegeben, da habe ich durchaus mit dem
Gedanken gespielt Fabrice an Sandro Hit anzupaaren - das war die frühe Zeit
ihrer Quattrofohlen als sich die Idee zu Sandro Hit aus den selben Gründen
förmlich aufdrängte wie die Idee zu Quattro.
Meine Philosophie damals lautete:
Stärken
stärken und Schwächen schwächen und dazu kam die intuitive Erkenntnis, nach
einem "Passer" ("Match") zu meiner Stute zu suchen und nicht etwa einen ihr
entgegengestellten, weil "unähnlichen" Hengst zu wählen, der womöglich
"Ausgleiche" schaffen soll, ein Unterfangen, das zwar weit verbreitet ist unter
Züchtern aber doch eher einem Wunschdenken gleicht denn einer rationalen
Erkenntnis im Hinblick auf produktiven Erfolg. Genetik "gleicht" sich nun einmal
nicht aus - ganz besonders nicht nach unseren gewünschten Idealvorstellungen.
Dessen war ich mir schon damals sehr bewusst.
Als ich damals Fabrice an Quattro anpaarte hab ich mir eine Liste basierend auf
per Definiton phänotypischen Merkmalen der beiden Pferde erstellt und die Pro's
und Con's gegeneinander abgeglichen um das potentieller "Worst Case Scenario"
für ein solches Fohlen zu erarbeiten. Und dieser Abgleich und seine Ergebnisse
trafen auf einen Sandro Hit damals exakt so zu wie sie auf Quattro zutrafen. Und
im Hinblick auf Sarkozy, den ich zumindest heute noch (wohin er in ein paar
Jahren reift wird sich zeigen, das ist eben das Risiko bei jungen Hengsten)
typmässig als äusserst dicht am Vater ansiedle, treffen meine damaligen
Erkenntnisse heute ganz genau so zu. Mit dem winzigen Unterschied und der
späteren Erkenntnis, dass die drei Fohlen meiner Fabrice von Quattro in der
Folge durch ihre Qualität höchst lebendig und eindrucksvoll die Werthaltigkeit
dieser meiner Auswahlkriterien als wohl bedacht bestätigten.
Bleibt die Frage, ob das selbe Konzept rein phänotypischer Betrachtung auch im
Falle des Sarkozy seine Gültigkeit hat und sich fürderhin als erfolgreich
erweist?
Versuch macht klug.
Die oben erwähnte "Liste" von Pro's und Con's ist noch heute vollständig
hier nachzulesen - und
während ich dies schreibe und mir meine eigenen Gedanken von vor ein paar Jahren
noch einmal durchlese muss ich schmunzeln:
tatsächlich muss man heute in jedem einzelnen der damals ausführlich erläuterten
Punkte den Namen "Quattro" nur durch "Sarkozy" ersetzen - die Schlüsse, die ich
damals daraus gezogen habe sind exakt die selben wie ich sie heute Punkt für
Punkt auch für Sarkozy nachvollziehe. Und sie erklären auch weshalb ich Sarkozy
unbedingt an Fabrice, aber eben nicht an Fannie Mae, ihre Vollschwester,
anpaaren würde. Genotyp und Phänotyp sind eben doch zwei verschiedene Paar
Schuh. Anpaarungen rein vom Papier sind auch heute noch nicht mein Ding.
Schön zu sehen dass es Erkenntnisse gibt, deren angewandte Werte für mich noch
heute von Nachhaltigkeit gesegnet sind...
Und so kann ich an dieser Stelle nur wiederholen, was damals schon die
Quintessenz meiner allerersten selbst erarbeiteten "Zuchtphilosophie" im
Hinblick auf Anpaarung von Fabrice an Quattro war - in leichter Abwandlung des
in Frage stehenden Hengstnamens eben:
"Nach reiflichen Überlegungen erschien es mir smart nicht die Wunschvorstellung
eines solchen Fohlens im Idealfall zu beschwören sondern ganz bewusst einmal die
potentiellen "Negativa" einer solchen Anpaarung durchzuspielen - was wäre das
potentiell negativste das ein solches Fohlen von beiden Eltern mit in die Wiege
gelegt bekommen könnte?
ein typvolles Fohlen mit einem hübschen Gesicht und guter geschwungener
Oberlinie, harmonisch und abgedreht, mit gutem Schritt, ausdrucksstarkem Trab,
hoffentlich beider Eltern Takt beibehaltend, und ein wenig ausdrucksstarker
Galopp wie Fabrice ihn eben hat.
Mir war schnell klar dass ich mit einem solchen Fohlen, dem "Negativ-Mass" eben,
sehr wohl leben konnte..."
Soweit also zu den potentiellen Passereffekten von Fabrice und Sarkozy.
Inzwischen sprechen darüber hinaus sieben gleichermassen gelungene wie
verschiedene Fohlen für Fabricechens Erbsicherheit. Die Risiken dürften also
überschaubar sein oder sich durch genetische Einflüsse sogar in echte Vorteile
wandeln lassen - und damit wären wir also bei der Abstammung des Sarkozy und
hier ganz besonders der mütterliche Einfluss, der für mich bei diesem Hengst
ganz klar im Vordergrund steht.
Und natürlich trifft auf Sarkozy zu, was auch bei Real Diamond (Vater von
Fannies Fohlen Rialto Venice in diesem Jahr) bereits seine
Gültigkeit hatte:
die Verlockung der Weltmeyer-Mutter und die Verheissung einer funktionalen
Hinterhand auch in der nächsten Generation reizen mich ungemein…
Und wenn ich mich auch zunächst nicht weiter als bis Weltmeyer und Bogenschüzte
mit dem Stutenstamm auseinander gesetzt hatte und beiden Muttervätern durchaus
positiv gegenüber stehe (Welmeyer mehr und Bogenschütze weniger konkret aber
durchaus affin, stammt er doch aus dem selben Stutenstamm wie meine beiden
Fidermarktöchter Fabrice und Fannie Mae, jener Stamm des Heinrich
Ehlers/Freiburg Elbe nämlich), so war es doch irgendwann an der Zeit, den
mütterlichen Vorfahren des Sarkozy etwas konkreter auf die Spur zu kommen.
Überaus hilfreich und am allerwenigsten erwartet kam hier die grösste
Inspiration dann ausgerechnet von meinem lieben Züchterfreund Hans Karsten – und
so ist es eigentlich Hans zu verdanken, dass aus meiner tiefschwarzen „fixen
Idee“ zu Sarkozy wider besseres Erwarten eine ganz konkrete Anpaarungsidee
wurde...
Ein sonniger Frühlingstag im Mai, wir stehen auf der Weide umringt von Fohlen
und Mutterstuten und schwelgen in „Fachsimpeleien“ – einfach herrlich!
Fabricechen schob ihren dicken Kugelbauch an uns vorbei (Brisant war noch nicht
geboren) und natürlich prangte ein grosses virtuelles Fragezeichen auf ihrem
Bauch:
„Hengstwahl???“ stand da in fetten Lettern auf den schokoladigen Pelz
geschrieben.
Hans guckt mich an und ich denke ganz laut:
In jedem Falle ist mir eine weitere Anpaarung mit Belissimo sehr recht –
Belissimo ist tatsächliche schneller zu dem zeitlosen Klassiker geworden, als
ich es selbst vor zwei Jahren noch an
dieser Stelle vorhergesagt habe und er wird diesen Status Quo auch in ein
paar Jahren noch innehaben. Meine ureigenste Spekulation über den
„Lordsiegelbewahrer“ des Boleroblutes von vor zwei Jahren hat sich also bereits
erfüllt (heute kommt keine Station mehr ohne einen Belissimo aus und das hat
seinen guten Grund!) und ich freue mich sehr darüber. Trotzdem reizt es gerade
mit einer bewährten Stute wie Fabrice zwischendurch einmal etwas anderes zu
versuchen wenn, ja, wenn nur die nötigen Argumente an der Hand wären die bereits
durchaus existente Intuition zu unterstützten…
Hans hatte sofort Feuer gefangen:
Intuition?
An welchen Hengst denkst du?
Ich war mir sicher, wenn ich jetzt einen Sohn des Sandro Hit nenne wird ihn das
geradezu herausfordern – doch ich sollte mich sehr wundern. Kaum hatte ich
„Sarkozy“ ausgesprochen grinste Hans über alle Backen: offensichtlich hatte ich
eine Variation des Sandro Hit gefunden, mit der er sehr gut leben konnte... Nur
fehlte mir zu dem Zeitpunkt noch jede Phantasie zu dem Mutterstamm und lediglich
auf Mutterväter (mögen sie noch so positiv besetzt sein) wollte ich auch nicht
abstellen.
Ganz anders Hans - ein wandelndes Lexikon von Stutenstämmen hannoverschen
Ursprungs, ein ständiger interessierter Betrachter hannoverscher Stuten- und
Fohlenschauen zu einer Zeit, als ich selber noch gar nicht an Pferdezucht
gedacht hatte. Prompt lieferte er mir die ersten Aufhänger:
Abgesehen davon, dass er seinerzeit selber eine hocherfolgreiche Stute von
Bogenschütze gezogen hat und voll des Lobes über den Hengst ist, dem der
züchterische Durchbruch jedoch verwehrt geblieben ist, hat der direkte Stamm des
Sarkozy doch eine Menge zu bieten:
Seine Mutter Weltfee belegte seinerzeit den 2.Platz auf der Stutenschau in Badbergen,
abgerundet wird das Bild dieser Stute durch eine sehr gute Stutenleistungsprüfung
mit
deutlicher Doppelveranlagung und Rittigkeitsnoten von 8.0 und besser. Die
folgenden Grossmütter Bonna von Bogenschütze und Larissa von Lungau wurden
ebenso mit der Staatsprämie bedacht. Aus der zweiten Mutter Bonna (Sarkozys
Grossmutter) sind aktuell noch drei aktive Sportpferde verzeichnet, darunter zu
meiner grossen Freude auch ein Sohn des Likoto xx, der in der Vielseitigkeit
erfolgreich unterwegs ist. Die dritte Mutter Larissa von Lungau ist im
Leistungsstutbuch FN eingetragen und zeichnet gleich für zwei erfolgreiche
S-Dressurpferde verantwortlich, darunter Wiesbaden von Weltmeyer und aus
Anpaarung mit Brentano den noch heute S-erfolgreichen Bernado unter Alke Hohorst.
Mit Lungau von Lugano II, Aktuell von Absatz und dem ShagyaAraber Gazal VII
erfährt das weitere fallende Pedigree des Sarkozy eine stimmige Abrundung die
mir besonders aufgrund des hohen Edelblutanteils und dem individuellen
Leistungsanspruch an diese Hengste gefällt. Die züchterischen Einflüsse eines
Gazal VII, Absatz und des Der Löwe xx haben in der hannoverschen und
oldenburgischen Sportpferdezucht bereits in den frühen 50er und 60er Jahren
ihren Stempel hinterlassen und alle drei haben ganz wesentlich zur Veredlung des
leistungsstarken Sportpferdes der letzten Jahrzehnte beigetragen.
Tatsächlich handelt es sich bei Sarkozys Mutterstamm um einen grossen Stutenstamm
der
u.a. das internationale Dressurpferd Fallada M von Forrest x Grande (Familie
Wrede/Freiburg Elbe), ihren ebenso erfolgreichen Vollbruder Faletto und
reichlich gekörte Hengste wie Flügeladjutant, Argwohn I und II (beide ebenso
Fam. Wrede/Freiburg Elbe), Weltadel, Glacier, Cabernet, Fisherman's Friend, Don Lauries Hit uvm
gebracht hat.
Ich war gleichermassen beeindruckt wie neugierig geworden und fing nun selber an
zu recherchieren und sollte aus dem Staunen nicht mehr heraus kommen.
Dachte ich zunächst der Stamm des Sarkozy sei unbedeutend durfte ich nun
feststellen, dass Hans mit seiner Bemerkung es handele sich um einen "grossen"
Stamm noch eher untertrieben hat:
Der
Stamm der Schluppera ist derart weit verzweigt, dass er die Übersicht auf
Paardenfokken komplett sprengt.
Die Vielzahl der gekörten Hengste hier zu nennen würden den Umfang dieser Seite
ebenso sprengen, allein in Schriddes hippologischen Familienbanden sind 23
Hengste sowie das internationale Springpferd Petit Croix (Evelyn Blaton) zu
diesem Stamm 687 genannt, Drucklegung des Buches war 2000 - seither hat dieser
Stutenstamm offensichtlich noch gewaltig expandiert. Eine alte Bekannte, die
Elitestute Falada von Fidermark x Lauries Crusador x Grande, hochplatziert im
Westfalen-Championat 2005 und im selben Jahr auf der Eliteauktion in Handorf
verkauft, konnte ich ebenfalls hier wiederfinden. Mitunter staunt man doch wie
klein die Welt ist...
Doch was mich ganz ganz besonders freut:
Aus diesem Stamm sind reichlich Sportpferde für beide Disziplinen und durchaus
auch international hervorgegangen - ein Indiz, das ich in den letzten Jahren
sehr wertzuschätzen gelernt habe.
Und so darf man wohl mit Fug und Recht Sarkozys Mutterstamm als einen genetisch
abgesicherten Stamm bezeichnen der zurecht zu der Hoffnung veranlasst, dass es
sich bei diesem noch recht jungen und ausserordentlich spektakulären Hengst
nicht etwa um ein Zufallsprodukt handelt - dieser Hengst hat alle Gene
mitbekommen die nötig sind, auch seinen Nachkommen aus passender Anpaarung das
Rüstzeug zu viel versprechenden Sportpferden mit auf den Weg zu geben. Und ich
könnte mir derzeit keine passendere Stute als Fabrice zu diesem Hengst
vorstellen: ein perfektes "Match" eben.
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