warum De Niro?
De Niro von Donnerhall x Akzent II x Wiesenbaum xx
Einem Hengst wie De Niro in einem
Feature gerecht zu werden ist ein grosser Anspruch und ganz sicher nicht meine
Absicht. Zu den Begehrlichkeiten, die diesen Stempelhengst auszeichnen, ist
gerade in den letzten zwei Jahren alles geschrieben worden. Seit den Olympischen
Spielen in London und der von D-Blut dominierten deutschen Silbermanschaft ist
in der Dressurpferdezucht nichts mehr wie es einmal war.
Eine umfassende Übersicht zu dem züchterischen Einfluss und der Geschichte De
Niro’s, der unsere deutsche Manschaft gleich mit dreien seiner Kinder direkt
ausgestattet hat (Desperados, Dablino und D'Agostino als Reserve), findet sich auf
dieser Seite des Klosterhof Medingen lesenswert beschrieben. Den dort
aufgeführten Fakten ist kaum etwas hinzuzufügen, weshalb ich mich mit meinem
Feature über diesen Hengst auf meine ganz persönlichen Eindrücke, Analysen und
Schlussfolgerungen beschränke.
Und es gibt Grund genug, sich auch heute noch mit dem züchterischen Erbe dieser
lebenden Legende auseinanderzusetzen. Mit seinen zwanzig Jahren geniesst De Niro
als Deckhengst aktuell einen Zulauf, wie man ihn sonst nur von
hochglanzverpackten Junghengsten der letzten Körung kennt. Und ähnlich wie der
heutige Run auf ungeprüfte und nicht bewährte Junghengste lassen die aktuellen
Fohlenauktionen der etablierten Verbände den Schluss zu, dass auch ein De Niro
heute nicht weniger unreflektiert angepaart wird an alles, was vier Beine hat und
idealerweise schwarz vererbt, wie es bei den strahlenden Junghengsten der Fall
ist..
Dem Klosterhof sei es gegönnt.
London Olympia 2012 hat Züchterdeutschland auf den Kopf gestellt und dem D-Blut
zu einer Renaissance verholfen, die man im Sinne einer funktionalen
Dressurpferdezucht eigentlich nur begrüssen kann. Dem mittlerweile
flächendeckend in der Zucht verankerten Anspruch nach langbeinigen Pferden mit
Knieaktion zu lasten notwendiger Rückenaktivität kann man kaum besser begegnen als mit bodenständigem und
bewährtem Bluteinfluss, der sich vor allem durch eines auszeichnet:
Funktionalität.
Mental und auch physisch.
Ob nun aber gerade ein De Niro als Vererber ausgerechnet diesen Ansprüchen gerecht
wird, das sollte eigentlich Gegenstand weitreichender Diskussionen unter
Züchtern sein. Diskutiert wird allerdings nur wenig darüber. Gedeckt um so mehr.
Ich kann mich noch
gut an Zeiten erinnern, als ein De Niro als Vererber nicht unumstritten war. Im
Gegenteil.
Sein wenig besprochener und vielen nicht bekannter Vollbruder Dimension deckte
damals im westfälischen Ascheberg und galt bei dem ein oder anderen „Insider“
als „der bessere der beiden Vollbrüder“. Genutzt hat diese Erkenntnis dem recht
unspektakulär vererbenden Dimension allerdings wenig. Ein Fohlenmacher war
dieser Hengst sicher nicht, gleichzeitig deckte er im Natursprung, was seine
genetische Verbreitung auch nicht unbedingt unterstützte. Bevor also ein
Dimension überhaupt die Chance hatte, sich mit mehr als einer Handvoll
unspektakulärer aber dennoch oftmals überzeugender Nachkommen unter dem Sattel zu
etablieren, war er auch schon wieder vergessen.
Ganz anders sein Vollbruder De Niro. Der pompöse Rappe weckte vom Fleck weg
Begehrlichkeiten, gleichzeitig machte er unter Dolf Dietram Keller sportlich von
sich reden.
Und damals wurde noch diskutiert. Und zwar reichlich.
Es ist noch gar
nicht so lange her, da verstand sich der Begriff „Fohlenmacher“ eher als Makel
denn als Prädikat. Manch ein Züchter stellte noch den Anspruch Reitpferde zu
züchten und nicht einfach Fohlen vermarkten zu wollen.
Und während der Hengst sich bereits in seinen ersten Deckjahren als begehrlicher
Fohlenmacher etablierte waren es eben diese Reitpferdeeigenschaften, die manch
ein Kritiker ihm gern absprach. Reitmeister Dolf Dietram Keller galt als Macher
des Hengstes dem man gern zugestand, dass es wohl auch eines starken
Reitmeisters bedurfte diesen Hengst überhaupt zu „machen“.
Die Nachkommenzahlen des FN Jahrbuches unterstützen eine solche Interpretation
durchaus.
Ein Einbruch registrierter Sportnachkommen nach den ersten ein oder zwei
Deckjahren ist bei jedem Hengst nur natürlich. Heutzutage verdrängt jeder neue
Körjahrgang den vorherigen und dann wird abgewartet, wie die ersten Fohlen eines
Hengstes sich unter dem Sattel machen. Weshalb es häufig erst nach vier oder
fünf Jahren wieder eine Belebung der Bedeckungen gibt. Belissimo zum Beispiel
ist so einer. Ein unspektakulärer Fohlenmacher, und der Hype um den
sympathischen bunten Fuchs kühlte ruckzuck ab. Erst als die ältesten Jahrgänge
dann unter den Sattel kamen und seine wenig spektakulären Kinder sich als echte
Reitpferde entpuppten, setzte die Nachfrage wieder ein. Ein durchaus schlüssiges
Handlungsbild, wenn man Reitpferde züchten will.
Bei De Niro sieht
das Bild anders aus. Mangels verfügbarer Deckzahlen, die in Züchterdeutschland
noch immer nicht veröffentlicht werden,.dient das Jahrbuch der FN als einzige
belegbare Grundlage für Statistiken. Hier werden jedoch nur im Sport bereits
registrierte Nachkommen aufgeführt, anhand derer man den Trend von
Bedeckungszahlen immerhin schätzen kann. Das FN Jahrbuch weist für De Niro aus
den ersten Jahren einen stolzen Anstieg registrierter Nachkommen auf über 200
pro Deckjahr aus. Dieser stetige Anstieg von registrierten Nachkommen nährte sich
Jahr für Jahr offensichtlich aus begehrenswerten Eindrücken seiner Fohlen –
Sattelpferde gibt es nunmal erst nach vier bis fünf Jahren zu beurteilen. Inwieweit
diese Sattelpferde dann auch in der anspruchsvollen versammelnden Arbeit zu
fordern und in der Breite (für den Amateur) zu bedienen sind, ist frühestens
nach sechs und weiteren Folgejahren Jahren ersichtlich. Ein Rückgang der
Bedeckungen nach diesen Jahren ist daher grundsätzlich verständlich, in diesem
Fall aber durchaus bemerkenswert. De Niro's registrierte Nachkommenjahrgänge
weisen ab dem fünften Jahr stetig und steil nach unten. Tatsächlich dümpelte die
Begehrlichkeit eines De Niro in den letzten Jahren bei Ziffern um und unter
zwanzig registrierten Sportnachkommen pro weiterem Deckjahr dahin, und das trotz eines weiteren statistischen Datums, das
für jedermann verfügbar gewesen wäre, in der Praxis all die Jahre dennoch ganz
offensichtlich bedeutungslos blieb:
Neben Don Schufro ist De Niro der einzige
Dressurvererber, der es auf eine zweistellige Quote S-erfolgreicher Kinder
bringt, gemessen an der in Deutschland im Sport registrierten Nachzucht. Beide
Halbbrüder bringen es 2012 auf über 12 % S-erfolgreiche Nachkommen und das ist
eine geradezu unerhörte Quote, wie sie sonst nur von Springvererbern erzielt
wird.
Bemerkenswert ebenso, dass es sich bei diesen beiden quotenstärksten
Dressurvererbern Deutschlands ausgerechnet um zwei Söhne des Donnerhall handelt.
Womit der Kreis der Begehrlichkeit sich wieder schliesst und wir zurück sind im
postolympischen Rausch des Jahres 2012, als die junge und championatsunerfahrene
deutsche Manschaft ausschliesslich mit Nachkommen und Enkeln des Donnerhall
beritten war und damit die gefühlt goldene Silbermedaille gewann.
Da stellt sich nun die Frage, inwieweit der aktuelle Run auf den Hengst seit den
olympischen Spielen tatsächlich gerechtfertigt ist?
Oder muss man umgekehrt in Frage stellen, ob wir Züchter in den vergangenen
Jahren geschlafen haben? Offensichtlich waren wir in den letzten Jahren alle zu
sehr
beschäftigt damit, den spektakulären Hengsten aus Holland hinterher zu laufen
als uns mit den Söhnen des Donnerhall vor der eigenen Haustür zu beschäftigen.
Es ist ein bisschen wie an der Börse:
Bei 20 Euro will niemand eine Aktie kaufen. Bei 60 Euro wird sie plötzlich teuer
und es beginnt ein regelrechter Run auf das Papier, ohne dass spezifische
Unternehmensdaten sich überhaupt geändert hätten.
Der Lemminge-Effekt.
Züchter sind eben auch nur Menschen.
Oder waren es doch
die seinerzeit umstrittenen Reitpferdeeigenschaften seiner Nachkommen, die manch
einen Züchter von der Anpaarung abhielten?
Der Mensch neigt dazu, negative Erinnerungen zu verdrängen und positive in den
Vordergrund zu stellen. Doch nur wenige Züchter sitzen überhaupt selber im Sattel und
die meisten Züchter züchten für den Fohlenverkauf und nach wie vor empfiehlt
sich De Niro als Fohlenmacher, wie die aktuellen Auktionsergebnisse seiner
jüngsten Kinder überall in diesem Jahr erneut bestätigen. Mittlerweile hat manch ein
Züchterstammtisch aber auch die Statistiken bemüht, um die unerhörte
Dichte seiner in der Spitzenklasse erfolgreichen Nachkommen ein wenig zu ergründen. Die ersten Grand Prix
Pferde produziert ein Hengst tatsächlich erst nach zehn bis zwölf Jahren seines
Deckeinsatzes und so ist es nicht verwunderlich, dass Desperados,
Dablino und D'Agostino ihren Vater erst kürzlich wieder in den Mittelpunkt unserer
medialen Wahrnehmung gerückt haben. So ist es mir selber auch erst vor zwei
Jahren so richtig bewusst geworden, was De Niro eigentlich an
Nachkommensleistung vorzuweisen hat. Weit über eine Millionen Euro NGS und das
nicht etwa nur einer geringen Anzahl Spitzenpferde geschuldet, sondern in der
Breite verteilt über 185 S-erfolgreiche Nachkommen – das ist dann in der Tat
eine beeindruckende, weil von einem gesunden Durchschnitt erbrachte
Nachkommenleistung.
Ebenso bedeutend ist die schiere Zahl seiner eingetragenen Töchter:
neben seinen über 70 gekörten Söhnen verzeichnet das Jahrbuch über 1000
(tausend!) registrierte Töchter des De Niro. Und während man sich über die
diversen Söhne des De Niro sicher ebenso trefflich streiten kann wie über den
Vater selbst (manch einer seiner Söhne polarisiert ebenso stark wie einst der
Vater, Stichwort "Dancier"), so hat De Niro sich in meinen Augen mittlerweile
als Muttervater etabliert und bewährt und das ist züchterisch sicher die
wertvollste Anerkennung, die ein Hengst erringen kann (s. Weltmeyer oder auch
ein Fidermark, dem ich aus eben diesem Anlass bereits ein
eigenes Kapitel gewidmet habe). Hengstlinien kommen und gehen innerhalb
weniger Jahre, positive Multiplikatoreneffekte auf der Mutterseite dagegen sind
zeitlos und deshalb werthaltig. Mit einer guten Zuchtstute züchtet man zehn bis
zwanzig Jahre, der „falsche Hengst“ ist oft nach den ersten zwei bis drei
Deckjahren in der Bedeutungslosigkeit verschwunden und seine Töchter geraten
selten in die Zucht. Ein Stutfohlen von De Niro erachte ich ganz sicher als
begehrenswert.
Tatsächlich war es De Niro in seiner Eigenschaft als Muttervater, der bei mir
schon früh den stärksten Eindruck hinterlassen hat. Sein Enkel Hotline von
Hofrat aus einer Mutter von De Niro x Wendepunkt x Busoni xx (Stamm des
Alabaster) hat mich vom Fleck weg
begeistert. Kraftvoll und mit einem ebenso pompösen Resonanzkörper ausgestattet
wie sein Grossvater, verkörpert Hotline das taktstarke Erbe des De Niro wie kaum
ein Zweiter. Und wenn auch ein Hotline mit zunehmender Reife mehr und mehr an
seinen väterlichen Grossvater Gribaldi erinnert, so ist es doch diese Mischung
von Rahmen und Schwungelement, die ich stets mit De Niro assoziiere.
Als ich dann ernsthaft begann über De Niro als Hengst für eine meiner Stuten
nachzudenken waren es also zunächst meine eigenen Beobachtungen und Erinnerungen
aus früherer Zeit, die ich nun mit Züchterfreunden, Sportreitern und Ausbildern
diskutiert habe. Der aktuelle Hype um De Niro bot darüberhinaus reichlich
Gelegenheit, auf den letzten Körungen, Vorauswahlen und aktuellen
Fohlenauktionen weiter neue Eindrücke zu sammeln. Vieles wurde bestätigt,
manches musste ich revidieren, einiges habe ich neu dazu gelernt.
Wie das so ist, wenn man Fohlen beurteilt:
Reine Fohlenmacher halten selten was sie versprechen. Einfach deshalb, weil das
gereifte Pferd sich am Ende durch eine Vielzahl von Merkmalen beider Eltern und
zurückliegender Generationen auszeichnet. Fohlen gleicher Abstammung ähneln sich
mitunter durchaus noch, gereifte Individuen unterscheiden sich jedoch ganz
erheblich in unserer Wahrnehmung. Weshalb Stempelhengste heute ebenso selten
werden wie die vermeintliche Passerpaarung. Im Falle von De Niro gibt es sie
sicher nicht. Auch die oft postulierte Passerpaarung von Töchtern des De Niro an
Fidertanz ist mittlerweile sicher als gutgemeinte Wunschvorstellung ins Reich
der Fantasie zu verweisen. Trabvererber an Trabvererber gibt selten ein
begehrenswertes Trabpferd
sondern häufig stramm und fest, wie manch ein spektakulärer Traberkönig der
letzten Jahre heute mit seinen ersten Jahrgängen unter dem Sattel bestätigt.
Kraftvolle Trabvererbung ist es jedoch in erster Linie, die De Niro so
begehrlich macht. Nicht immer sind seine Kinder aber komplette Pferde.
De Niro's Nachkommen gibt es in jeder Grösse und Ausstattung, die Füchse gern
bunt, die Rappen oft schlicht. Im Mittelstück sind sie, ganz anders als die
meist noch propper und kompakt daherkommenden Fohlen, gern eine Spur lang. Ein
Schrittverbesserer ist De Niro nie gewesen, die notwendige innere
Losgelassenheit und mentales fallenlassen muss die jeweilige Anpaarung
beisteuern. Mental ist dann auch das Stichwort, das die nicht notwendigerweise
breit ausgeprägte Eigenschaft dieses Hengstes als Amateurpferdemacher begründen
mag. Ausgeprägte Geister bedürfen eines starken Reiters, wie auch eine mitunter
nachgesagte Mauligkeit nicht unbedingt beglückt.
So ist es sicher kein Zufall, dass mein ganz
persönlicher erster und nachhaltig positiver Eindruck zu De Niro ausgerechnet in
die USA führt. Vor Jahren habe ich dort seinen Sohn Devon Heir näher
kennengelernt, der einer gänzlich unspektakulären und recht zeitlosen Anpaarung
von Rubinstein x Argentan x Duden entstammt. Devon Heir hat mich damals
beeindruckt durch seine ausserordentliche Rittigkeit. Ein echter Sympathieträger
in Habitus und Ausstrahlung und seither verfolge ich seinen Werdegang so weit es
aus der Distanz überhaupt möglich ist. Für amerikanische Verhältnisse hat
dieser sympathische Rappe mittlerweile eine durchaus positive Nachkommenbilanz
aufzuweisen, die er ganz sicher neben seiner begehrten Farbe nicht zuletzt der
ihm eigenen Umgänglichkeit und Rittigkeit verdankt.
Ein bisschen altbacken mag durchaus ein Erfolgsrezept in Anpaarung an De Niro
sein, wie das gekörte Vollbrudertrio Danone I-II und Der Designer zeigt. Gezogen
aus einer Mutter von Weltmeyer x Bolero überzeugen diese Söhne inzwischen
durchaus mit ihrer Nachzucht und nicht zuletzt durch entsprechende
Eigenleistung, ist doch auch ein vierter Vollbruder zu diesem Trio S-erfolgreich
unterwegs.
Spektakulär wirkt ein De Niro also ganz offensichtlich nicht durch spektakuläre
Anpaarung sondern eher durch Bescheidenheit in der selben. Bodenständig und
solide. Sein spektakulärster Sohn im Viereck ist derzeit wohl der KWPN-Hengst
Voice, gezogen aus einer ganz und gar holländisch untypischen Mutter von
Rohdiamant. Wer hätte das gedacht?
Rubinstein, Rohdiamant, Weltmeyer, Bolero - da passt auch sein derzeit in
Deutschland bekanntester Sohn Desperados, gezogen aus einer Mutter von
Wolkenstein II x Matcho x Pik König, gut ins Bild, dem man künftig hierzulande
wohl bereits jetzt die Lordsiegelbewahrung des Erbes seines Vaters voraussagen
darf. Erfolg macht sexy, so sind die ältesten Kinder des Desperados zwar erst
sieben Jahre alt und aus vier Jahrgängen noch recht spärlich gesäät, dennoch
rekrutieren sich bereits über 20 gekörte Söhne aus dieser recht spärlichen
Nachkommenschaft und man darf getrost davon ausgehen, dass die schillernde
Prominenz des Desperados neben seiner begehrlichen Rappfarbe auch künftig für
eine starke Nachfrage unter den Züchtern sorgen wird. Lediglich die
eingeschränkte Verfügbarkeit bedingt durch seinen Sporteinsatz steht einer
Explosion der Bedeckungen in den nächsten Jahren noch entgegen.
Mit Duisenberg habe ich selber bereits einen
Sohn des Desperados aus bewusst "altbackener" Anpaarung genutzt - mit gutem
Grund, wie ich hoffe. Eindrücke zu den ersten öffentlichen Auftritten seines
Vaters Desperados anlässlich dessen Körung und meine ganz persönlichen Gedanken
zu diesem Hengst sind auf Duisenberg's Seite ausführlich nachzulesen.
Duisenberg's Tochter Darnell dürfte sicher eines der
typvollsten und gelungensten Fohlen ihres noch jungen Vaters sein. Und ganz
sicher hat Mutter Fabrice auch hier das Ihre vorteilhaft dazu beigetragen. Und
so ist es nicht weit hergeholt, dass es auch Fabrice war, die mir in Gedanken an
Grossvater De Niro sofort als die geeignetste meiner Stuten durch den Kopf ging.
In Fabrice habe ich eine bewährte Zuchtstute, deren Vererbung in Stärken und
Schwächen ich recht sicher einzuschätzen weiss. Sie
verfügt über einen überragenden und sicheren Schritt, den sie bislang auch an
jedes ihrer Kinder weitergegeben hat und prägt ihre Fohlen sichtbar in Typ,
Nobless und Aufriss. Mit La Jeanne und
Bunny habe ich zwei Töchter aus unterschiedlichster
Anpaarung selber angeritten und ausgebildet und kann die Reiteigenschaften der
Fabricenkinder hoffentlich angemessen einschätzen. Beide Töchter lassen mich
annehmen, dass auch ein De Niro es schwer haben sollte, sich in seinen kritischen
Merkmalen zu vererben. Auf der damals gerade dreijährigen La
Jeanne bin ich im Tiefschnee ins Büro geritten - das darf man getrost als eine
Leistungsprüfung der ganz anderen Art bezeichnen. Der schwächste gemeinsame
Nenner von Fabrice und De Niro dürfte wenn überhaupt beider Galopp sein und das
ist ein Risiko, mit dem ich sehr gut leben kann. Das grösste Risiko der
Anpaarung war ganz sicher das wirtschaftliche. Nachdem Fabrice schon in 2011
nicht mehr gerosst hat und im letzten Jahr 2012 überhaupt nur mit viel Mühen und
grossem Aufwand tragend wurde war es in der Tat gewagt, eine solche Decktaxe für
einen Hengst zu riskieren, der mir darüberhinaus nur im Versand über Nacht zur
Verfügung stand - von Münster bis zum Klosterhof fährt man numal nicht eben in
der Mittagspause zum Frischsamen holen... Doch wer nicht wagt, der nicht
gewinnt. Fabrice war auf Anhieb tragend von De Niro und der überaus spontane und
vorbildliche Service des Teams vom Klosterhof, der diese dann doch etwas
überstürzte Anpaarung überhaupt erst möglich gemacht hat (an eine Rosse bei
Fabrice hatten wir noch gar nicht gedacht, schon gar nicht an einen bereits
gereifen Follikel) hat sich gelohnt. Heute sitze ich hier und
bin überglücklich, dass Fabrice sich auf ihre bewährten Tage offensichtlich wieder
eines Besseren besonnen und zurückgefunden hat zu ihrer früheren unkomplizierten
Fruchtbarkeit.
Derart prominent habe ich Fabrice nie zuvor
angepaart - auf dieses Fohlen von De Niro aus Fabrice bin ich mehr als gespannt!
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