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                                                                                       Franziskus *1998

                                                                               

                                                                            von Fidermark x Potsdam x Captain x Parenzo xx


Ihr erfolgreiches gemeinsames Debut gaben Martin Stamkötter und Franziskus auf dem diesjährigen Pfingstturnier in Borken im Mai 2012. Platz zwei und drei im Grand Prix und der Grand Prix Kür hinter Annabel Balkenohl auf Winci und Heike Ingebrand auf Dynamic Dandelion, das darf man einen gelungenen Einstand nennen, der auch dem ein oder anderen Internetportal eine Meldung wert war:
Pferdesportzeitung.de
Eurodressage.com

                                                                                 

Wenn diesem Pferd und Reiter nun eine eigene Seite auf Münsterland-Pferde gewidmet ist, dann liegt das in Affinitäten und Begebenheiten begründet, deren Zustandekommen mich rückblickend selber staunen machen. Manchmal kann man sich einfach nur wundern, welchen Lauf die Dinge nehmen...

Am Anfang war Fidermark, ein Hengst, der mich unter seinem damaligen Reiter Michael Farwick faszinierte wie kein anderer - nicht ohne Grund habe ich Fidermark gleich zwei eigene Seiten auf Münsterland-Pferde eingeräumt, die etwas andere Geschichte und Fidermarks züchterisches Erbe. Und wenn ich eines bedaure, dann ist es die seinerzeit noch nicht existente Internetpräsenz als Fidermark und Michael gemeinsam auf Turnieren unterwegs waren. Es wäre uns heute weitaus mehr über den Werdegang dieser beiden erhalten geblieben und manches wäre vielleicht anders verlaufen, hätte es damals das Internet schon gegeben. Diesen beiden ist die Existenz der Münsterland-Pferde überhaupt nur zu verdanken, ohne Michael und Fidermark hätte es keine Fabrice und keine Fannie Mae für mich gegeben und ganz sicher keine Münsterland-Pferdezucht, deren Ausmass und mitreissende Eigendynamik der letzten Jahre mich mitunter selber staunen macht - mein Leben wäre ganz gewiss in anderen Bahnen verlaufen.   

Nachdem Michael Farwick das Landgestüt in Warendorf verlassen hatte blieb dort in Martin Stamkötter ein Bereiter, der ebenso wie Michael über Jahre die Meisterschule des Jo Hinnemann durchlaufen hatte und dem man diese Schule auch ansah. Ich kannte Martin nicht, er fiel mir lediglich über die Jahre immer wieder positiv im Sattel auf weil seine Reiterei sich auszeichnet durch das, was auch einen Michael Farwick im Sattel auszeichnet:
ein IM und nicht AUF dem Sattel sitzender Reiter, einer, der harmonisch natürlich im Pferd sitzt und jede Sorte Pferd, gleich welchen Ausbildungsstandes und Talentes (auch die weniger begnadeten) einfach strahlen lässt. Angeborenes Talent und allerbeste Meisterschule - eine Kombination, die man nicht häufig findet, auch unter Profis nicht - gerade dort verkommt Reiterei heutzuztage doch oft zum mechanischen Handwerk. Auch in Warendorf, der einstigen Meisterschmiede. 
Fortan avancierte Martin für mich zu einem zweiten Michael, was fehlte war die Assoziation zu Fidermark. 

Seit kurzem hat das Schicksal auch diese Assoziation belebt und man staunt, wie die Dinge sich mitunter entwickeln. Als ich hörte, dass Heinrich Kampmann seinen Fidermarksohn Franziskus, der unter Rudolf Zeilinger und Hubertus Schmidt bereits internationale Dressurerfolge zu verbuchen hat, Martin Stamkötter anvertraut hatte, konnte ich es zunächst nicht glauben. Hier fand die eine Affinität zur anderen, Michael und Martin, Fidermark und Franziskus. Die Freude war gross, insbesondere als ein Martin Stamkötter in den letzten Jahren nur wenig bis gar nicht durch entsprechende Berittmachung des Landgestütes öffentlich in Erscheinung getreten war - sehr zum  Bedauern der westfälischen Pferdezüchter, die "ihre" Hengste sicherlich gern unter ansprechendem Beritt feiern würden. Um so schöner ist es nun zu sehen, dass es offensichtlich private Sponsoren gibt, die das Talent dieses Gestüters sehr wohl zu schätzen wissen. Heinrich Kampmann wird wissen, was er an diesem Bereiter hat, hat Martin doch seinerzeit bereits den ebenfalls in Kampmannschen Besitz stehenden Dancing Dynamite (von Don Bedo a.d. Florin von Fidermark) sechsjährig erfolgreich bis M vorgestellt und ausgebildet.      
Martin und Franziskus nun in Borken erstmals vor öffentlicher Kulisse gesehen zu haben war eine echte Freude. Dynamisch und schwungvoll, das Paar hat Präsenz!
Bleibt zu hoffen, dass den beiden ein erfolgreicher Werdegang beschieden ist, der vielleicht auch dem Gestüter im Alltag den ein oder anderen begehrenswerten Hengst aus Staatsbesitz wieder unter den Sattel zaubert.

Und wenn auch Franziskus kein Deckhengst ist, so ist dieses überaus dynamische Pferd allemal eine züchterische Analyse wert. Franziskus ist ein rheinisch-westfälisches Produkt Warendorfer Landbeschäler durch und durch und darüberhinaus ein Paradebeispiel für den gelungenen Einsatz und die positive Wirkung von Springgenetik in der Dressurpferdezucht.
Über seinen Vater Fidermark, der ihm offensichtlich die nötige Dynamik und Elastizität unter das Fahrwerk gezaubert hat, ist auf diesen Seiten bereits alles gesagt worden, sein züchterisches Erbe findet sich hier ausführlich erläutert. Muttervater Potsdam war seinerzeit als Publikumsliebling unter Kaiser Johannsmann im internationalen Parcours unterwegs und verdiente 160.000 Euro für das Landgestüt. An Postdam mit Kaiser Johannsmann im Sattel erinnert man sich einfach gern und sicherlich hätte man auch diesem Hengst, leistungsbetont gezogen aus einer Mutter von Goldstern x Futuro x Makuba xx, züchterisch grösseren Einfluss gewünscht. Neben Potsdam brachte die Goldsterntochter Godoleva den ebenfalls gekörten Puschkin sowie den unter Jessica Kürten im internationalen Sport hocherfolgreichen Paavo N. Wer damals schon regelmässig auf grossen Turnieren unterwegs war, der erinnert sich noch an manch eine internationale S-Springprüfung, in der die beiden Vollbrüder gegeneinander antraten. So kommt es, dass Godoleva allein diesen beiden Söhnen eine NGS von über 300.000 Euro verdankt.
Seinen Muttervater Potsdam kann Franziskus wahrlich nicht leugnen. Rein optisch ist Franziskus in Linien und Exterieur eine Reinkarnation des Potsdam, der Stempelhengst Polydor lässt von zwei Generationen weiter sichtbar grüssen.
Franziskus' Mutter Philis war selber im Springsport erfolgreich bis zur Klasse M unterwegs während Grossmutter Comtessa Di La, eine Tochter des Landbeschälers Captain, im Dressursport eingesetzt wurde. Captain selber, der mütterlich über Adlerfarn und Agram leistungsbezogen und springorientiert gezogen ist, hat züchterisch wenig Einfluss genommen. Interessant ist Franziskus' dritte Mutter Paola, eine Halbblutstute vom Vollblüter Parenzo xx, die selber neun sporterfolgreiche Nachkommen zu verzeichen hat und mit einer beeindruckenden NGS von über 26.000 Euro aufwartet. Ihre Söhne Fidan und Flambeau von Foxtrott haben S Dressuren gewonnen und jeweils über 7.000 und 4.000 Euro Gewinnsumme verdient, während Tochter Flicka, ebenfalls von Foxtrott, im Springsport erfolgreich unterwegs war und mit 2.400 Euro in die Statistik eingeht.

 

                                                           



                                                                   


15.7.2012 Westfälische Meisterschaften in Freudenberg

Franziskus und Martin Stamkötter sind Westfälische Meister!
Ein Leserbrief an die Reiter und Pferde in Westfalen

Zu dem neuen Westfälischen Meisterpaar Martin Stamkötter und Franziskus kann man Westfalen und der gesamten deutschen Reitsportszene nur gratulieren!
Selbstverständlich ist es sicher nicht, dass Landesmeisterschaften auf einem so hohen Niveau gewonnen werden, der Abstand dieses Meisterpaares von mehreren Punkten auf die Nächstplatzierten spricht eine deutliche Sprache.
Aus westfälischer Sicht ist eine solche neu gefundene und erfolgreiche Pferd-Reiter-Kombination unbedingt zu begrüßen, authentischer kann ein echter Botschafter Westfalens gar nicht sein:
Ein Gestüter des Nordrheinwestfälischen Landgestütes im Sattel und unter dem Sattel mit Franziskus ein Pferd, dessen Vater und sämtliche Mutterväter ebenfalls von Hengsten des Nordrheinwestfälischen Landgestütes abstammen.   
Da drängt sich die Frage auf:
Wie kann es sein, dass man einen solchen Reiter nicht häufiger auf Turnieren erlebt? Unsere Hengste des Nordrheinwestfälischen Landgestütes und mit ihnen das Landgestüt selber würden stark profitieren von dem Beritt des Herrn Stamkötter, der sicher auch ohne Meistertitel bereits exquisit ist. Doch nun kann das Landgestüt sich sogar rühmen, einen Westfälischen Meister in seinen Reihen zu haben.
Warum nutzt es das nicht zu seinem und unser aller Besten und lässt Herrn Stamkötter die besten Hengste auch öffentlich vorstellen? Nachdenklich stimmt es durchaus, wenn der Vorgesetzte dieses Westfälischen Meisters in Warendorf seinem eigenen Angestellten nicht nur an diesem Wochenende fünf bis zehn Prozentpunkte hinterher reitet.
Mit freudlichem Gruss!
Sabine Brandt,
Münster


                                              



Der Bericht zu den Westfälischen Meisterschaften, nachzulesen auch unter Pferdesportzeitung.de 

„Ganz Deutschland ist dem vor-olympischen Rausch erlegen ..."

Freitag, den 20. Juli 2012 um 15:11 Uhr | Geschrieben von: Sabine Brandt (Text und Foto)
freudenberg 036Freudenberg. „Ganz Deutschland"? Nein. Ein kleines Dorf im sauerländischen Mittelgebirge strotzte dem vor-olympischen Fieber und richtete am letzten Wochenende die Westfälischen Meisterschaften in den Disziplinen Dressur und Springen aus. Der dortige Veranstalter, der Reiterverein Giebelwald, ist seit über 30 Jahren ein beständiger wie regelmäßiger Gastgeber der westfälischen Landesturniere. Ein beeindruckendes Wiedersehen gab es in Freudenberg an diesem Wochenende mit dem Fidermark-Sohn Franziskus und Martin Stamkötter (Foto links), dem Gestüter aus Warendorf.

Und ganz offensichtlich haben diese beiden die letzten Wochen genutzt und am nötigen Feinschliff gearbeitet. Hier scheint zusammen zu finden was zusammen gehört, der sensible Braune und der eigentlich recht stille Gestüter aus Warendorf, dem dieses Pferd zu liegen scheint, als sei es wie für ihn gemacht! Und während der Himmel über Freudenberg die Schleusen öffnete und den gefühlt „alpinen" Turnierplatz (wohl dem, der einen Geländewagen sein eigen nannte ...) in einen Regenberg verwandelte, gaben Stamkötter und Franziskus völlig unbeeindruckt ihr gemeinsames Meisterschafts-Debüt.

Dynamik und Frische zeichnete diese beiden im Viereck aus, und völlig zu Recht zeigte der eigentlich so stille Gestüter dann auch geradezu Emotionen und strahlte nach dem Ritt:

"Franziskus war heute schlicht und einfach auf dem Punkt, er zündete so zusagen unter mir. Wahnsinn, was für ein Pferd!"

Nachdem die beiden am Samstag trotz Patzer in den Einerwechseln, als Franziskus sich vor einem übereifrigen Zaungast erschrak, bereits die 70-Prozent Marke im Grand Prix knackten und Zweite hinter Ingrid Klimke und Liostro wurden, legten sie am Sonntag im Special noch einen drauf: mit knapp 72 % siegten sie überlegen im Grand Prix Special. Ein Ergebnis, das für sich spricht. Wie hätte dieses Ergebnis wohl gelautet, wenn Franziskus die zweite Piaffe nicht kurzfristig seinem eigenen Übereifer geopfert hätte?

Der Grand Prix Special fand in Abwesenheit von Ingrid Klimke statt, die ihren Liostro kurz vor der Prüfung zurückgezogen hatte. Sehr zum Bedauern der Zuschauer, denn auf das sportliche Duell dieser beiden großartigen Paare hatte man sich sehr gefreut. So siegten Stamkötter und Franziskus mit fast fünf Punkten Abstand im Grand Prix Special und entschieden mit eben solchem Abstand auch die Wertung der Westfälischen Meisterschaften der Herren für sich, Andreas Hubertus und Robby (RV Alt Marl) und Peter Borggreve auf Laureus (RV Milte Sassenberg) folgten auf den Plätzen zwei und drei.

Link zum Kommentar: Kommentar: Was nicht alles so im Verborgenen blüht ...

 

23. August 2012

Turnier der Sieger in Münster

Nachfolgend ihrem Titelgewinn bei den Westfälischen Meisterschaften im Juli in Freudenberg entschieden der Fidermarksohn Franziskus und Martin Stamkötter kürzlich auch in Nettethal den Grand Prix und Grand Prix Spezial mit 72 und 75 Prozent für sich. Noten, die man nicht einfach bekommt weil kein anderer besser ist.
Mit ihrem heutigen Auftritt im Grand Prix in einem klangvollen Starterfeld bei dem Turnier der Sieger in Münster dürfte das Paar sich endültig im 70-Prozent-Bereich etabliert haben.
Grund genug, den beiden einen weiteren Teil der Geschichte von Affinitäten und Begebenheiten in ansprechenden Bildern zu widmen!  
Schöner hat man Franziskus wohl selten gesehen ...


                               



                                                                       

 

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