warum Quattro ?
                                                                                  
   
                                                                      
Quattro B von Qredo de Paulstra x Galoubet
Quattro war für mich von Anfang an eine Offenbarung - eigentlich war ich damals 
zur Hengstschau von Böckmann gefahren um mir Wolkentanz II anzusehen - ein 
Hengst, dessen Erscheinung auf dem Bundeschampionat mir schlicht einen Schauer 
über den Rücken gejagt hatte. Ich spielte mit der Idee meine Fabrice von ihm 
decken zu lassen. Doch dann kam Quattro - und warf alle meine Pläne schlicht 
über den Haufen...
In Retrospektive muss ich sagen, Quattros Auftritt unter dem Dressursattel war 
wohl nicht zuletzt deshalb von so grossem Eindruck auf mich weil dies einer der 
wenigen Hengste mit unglaublichem Gangvermögen und Elastizität war, der das 
grosse Glück hatte, unter dem Springsattel reifen zu dürfen. Im Gegensatz zu all 
seinen ausschließlich dressurmässig geförderten Hengstkollegen vergleichbarer 
Qualität ist Quattro niemals "der Schmelz weggeritten" worden - wie oft habe ich 
es erlebt dass mich ein Hengst dreijährig faszinierte um ihn dann später von 
Jahr zu Jahr stumpfer und glanzloser zu sehen - den Schmelz weggeritten eben. 
Weggequetscht. Quattro ist dieses Schicksal erspart geblieben. Aufgrund seines 
enormen Springvermögens wurde er seinem Potential entsprechend im Parcours 
gefördert und bestritt erfolgreich Grosse Preise von internationalem Format. 
Erst nach Ende seiner recht kurzen Laufbahn im Parcours (Zitat eines lieben 
Freundes im Hause Böckmann: was der im Deckgeschäft verdienen kann, das kann der 
uns im Leben nicht reinspringen!) wurde er in erster Linie dressurmässig 
gefördert und seine gewaltigen Bewegungsqualitäten, sein Takt, seine Elastizität 
und Dynamik und nicht zuletzt seine natürliche Bergaufbewegung rissen die 
Zuschauer zur Begeisterung hin. All dies in einem Alter, als er schon längst 
körperlich gereift und in der Blüte seines Lebens stand. Ein Hengst, dem 
grossartige Versammlung und Lektionen der hohen Schule nun nichts mehr anhaben 
konnten - ein Hengst, der nun einfach glänzt und erstrahlt durch die kadenzierte 
Bewegung und der diesen natürlich gegebenen Takt im lockeren bergauf lässig in 
allen Lektionen der Versammlung präsentiert - ganz im Gegensatz zu vielen seiner 
gangstarken Kollegen, die bereits im jungen Alter schlicht verschlissen werden.
Ich 
hatte Quattro damals life erlebt im grossen Preis von Frankfurt, das muss Mitte 
der 90er gewesen sein. Damals mochte ich ihn und war hingerissen von seinem 
Spungablauf. Fabrice gab es zu dem Zeitpunkt noch nicht und auf die Idee, dass 
das einmal der Hengst zu meiner Stute werden würde, wäre ich damals nie 
gekommen. Nachdem ich ihn dann auf der Hengstschau gesehen hatte war klar: ich 
musste unbedingt seine Nachzucht sehen. So fuhr ich 1999 zur Fohlenschau um mir 
beider Nachzucht anzusehen, die von Wolkentanz II und die von Quattro.
Die Quattrofohlen sprachen für sich: Takt, Mechanik, Galoppade - dazu Riss und 
Oberlinie - das war der Hengst den ich zu meiner Fabrice suchte. Umsomehr als 
die beiden sich in ihrer ureigensten phänotypischen  Erscheinung 
hundertprozentig entsprachen: der gleiche abgedrehte kompakte Typ, die selbe 
phänomenale Halsung, dazu der enorme Schritt und der unerschütterliche Takt. 
Meine Philosophie war: gleiches mit gleichem anpaaren - nur so ist 
sichergestellt dass die Fohlen auch idealerweise die Stärken beider Eltern 
wiederspiegeln. Im Falle von Quattro kam noch die überragende Galoppade dazu, an 
der ich mich eigentlich erst einige Jahre später so wirklich bewusst berauschen 
konnte: da hatte ich nämlich auf Ebay ein altes Eylers Hengstvideo ersteigert 
auf dem Quattro in einer Springpferdeprüfung zu sehen war in der er mit den 
Sprüngen nur so spielte - die Sprünge interessierten mich aber gar nicht - 
vielmehr waren es die Galoppsprünge ZWISCHEN den Sprüngen die mir den Atem 
raubten: sowas hatte ich bis dato noch nicht gesehen: 
was für ein bergauf! 
was für ein Durchsprung! 
was für ein Galoppade!!!!
Nun war ich damals noch reichlich "grün" hinter den Ohren und einen Florencio, 
Real Diamond, Fürst Grandios oder vergleichbare Hengste mit 10er Galoppade gab 
es noch nicht - aber ich möchte behaupten dass Quattro sich auch heute noch nur 
aufgrund seiner Galoppade locker in diese Armada einreihen liesse: eine zehn von 
zehn Punkten allein für die Galoppade....
Um so 
grösser war meine Freude als Fabrice' erste Tochter QRage auch tatsächlich in 
allem meinem Zuchtziel entsprach: sie war ein veredeltes Double beider Eltern 
und hatte von beiden das beste mitbekommen und darüberhinaus eben diese 
fantastische Galoppade des Quattro...
Es lag nahe Fabrice nochmals von Quattro decken zu lassen und
QRage II ("Happy") und QRage 
III sprechen für sich: Fohlen aus einem Guss mit Vaters Galoppade - schöner 
kann man sie nicht malen, besser kann man sie nicht machen.
Darüberhinaus ist Quattro für mich nie ein "Outcross" zu Fabrice gewesen, ganz 
im Gegenteil:
Blutanschluss auf den französichen Vollblüter Furioso (über seinen Sohn Furioso 
II) ist bei beiden Eltern gegeben - Furioso II findet sich bei Quattro bereits 
in 3. Generation, bei Fabrice über Fidermark/Florestan in 4.Generation - und 
ganz offensichtlich findet hier zusammen was zusammengehört....
Ganz offensichtlich habe ich damals mit meinem Bauchgefühl für Quattro in 
Anpaarung mit Fabrice einfach richtig gelegen: inzwischen gibt es reichlich 
sachliche Gründe, die Quattro nicht nur als einen bedeutenden Vererber sondern 
darüberhinaus auch als einen der ganz wenigen bewährten Doppelvererber dieser 
Tage qualifizieren:
Bis heute verfügt er über 13 gekörte Söhne. Viel bedeutender aber werte ich den 
sportlichen Werdegang seiner Kinder:
bereits bei den olympischen Spielen 2000 in Sydney stellte Quattro 2 Söhne im 
Parcours - 2004 in Athen sollte er dieses Kunststück wiederholen, darüberhinaus 
reiften aber inzwischen auch seine Kinder im Dressurviereck an internationale 
Meriten heran:
Neben QuandoQuando (Kristie OutleyNist) reifen mit Quantum Tyme und Quality Time 
(Evi Strausser) sowie Much Ado (Caroll Lavell) gleich vier Grand Prix 
erfolgreiche Kinder heran, die im Hinblick auf Hong Kong 2008 von sich reden 
machen.
Dergleichen produziert Quattro Springpferde der Extraklasse: Olivier Q (Athen 
2004/Japan), Quanta Costa und Don Diego (Rolf Göran Bengtson), Quicksilber wurde 
2005 Weltmeister der 5-jährigen Springpferde im belgischen Lanaken.
Quattros Pedigree zeichnet sich aus durch einige der grössten 
Springpferdelegenden dieser Zeit: Galoubet (Sohn des legendären Alme Z), Furioso, 
Uriel - dieses Papier ist im Hinblick auf Leistungsvererbung über alle Zweifel 
erhaben. Und doch möchte ich hinzufügen: Quattro als reiner Springpferdevererber 
- das sind Perlen vor die Säue...
Warum?
Weil es unter den ganz grossen Dressurvererbern dieser Tage eben nur ganz wenige 
gibt die in der Lage sind Takt und Galoppade derart bestechend weiterzugeben wie 
Quattro das ganz offensichtlich kann. Beides Eigenschaften -darüber sind wir uns 
einig- die HAT ein Pferd, oder es hat sie eben nicht - der winzige Unterschied 
eben, der einen grossen Vererber von einem guten Deckhengst unterscheidet...    
21. Oktober 2007 
Besser 
kann ein Hengst seine vielseitige Vererbung nicht unter Beweis stellen:
neben weltmeisterlichen und olympischen Kindern in den beiden "klassischen" 
Disziplinen Springen und Dressur krönt Quattro B nun seine Vererbungsleistung 
indem er mit Quite Easy (aus einer Mutter von Akitos xx) die junge Weltmeisterin 
ausgerechnet in der Königsdisziplin, der Vielseitigkeit, stellt. Mit dem 
Warendorfer Sympathieträger Frank Ostholt im Sattel, der darüber hinaus auch 
noch als Züchter dieser 
Stute verantwortlich zeichnet (Hut ab!), liess die Stute die internationale Konkurrenz 
überzeugend hinter sich.  Ein Pferd dieser Güteklasse, noch dazu aus einer 
Halbblutstute zu zaubern, dazu gehört schon ein bisschen mehr als nur reines 
Spring- und Galoppiervermögen. Dressurergebnisse von 30,7 (CIC* Kreuth) oder 
45,0 (Lion) sprechen für eine Güteklasse vergleichbar mit Ergebnissen wie wir 
sie sonst von einer Bettina Hoy oder Ingrid Klimke im Viereck gewohnt sind. Dazu 
die nötige Vorsicht im Parcours, die für eine Nullrunde auch am letzten Tag 
einer solchen Prüfung noch nötig sind - das unterscheidet den vielseitigen 
springbetonten Spezialisten doch sehr deutlich von dem reinen, oft etwas 
"kalten" Buschpferd. Ganz offensichtlich hat Quattro hier das seine zur 
Vollendung der mutterseitig gegebenen Sportlergene des Aktios xx hinzugetan - 
ein Spezialist in jeder Hinsicht - mit Höhepunkten, ganz ohne Frage, auch in 
jeder Hinsicht...  
Weshalb ich mich bestätigt sehe Quattro als bewusst vielseitigen Vererber 
bereits im Hinblick auf Fabrice gewählt zu haben: ein Hengst der ganz 
offensichtlich Galoppade UND Galoppiervermögen (beides zusammen ist nicht 
selbstverständlich!) sowie den sicheren vorsichtigen Habitus am Sprung 
weiterzugeben weiss. 
Ganz besonders freue ich mich über diesen Erfolg deshalb weil ich schon des 
längeren einmal mit Quattro als Springvererber an meine Vollblutstute
Ionia xx geliebäugelt habe - mehr halbherzig als 
überzeugt, desöfteren kopfschüttelnd gefragt ob das nicht einfach ein "zu viel" 
an Blut sei (gibt es das? zu viel an Blut? mehr als ein Vollblüter kann ein 
Pferd doch nicht werden - ?) aber auch desöfteren begeistert bestätigt, DAS sei 
doch wahrlich mal eine vielversprechende Anpaarungsidee ...
Nun 
ist es aber sicher ein grosser Unterschied ob man eine -nach Aspekten der 
Warmblutzucht- durchgezogene gangstarke Stute an einen vielseitigen 
bewegungsstarken Springhengst anpaart in der Hoffnung er möge Gegebenes in 
erster Linie erhalten und vielleicht dazu noch verbessern (Galoppade/Sprung) - 
aber etwas ganz anderes eine in der Warmblutzucht gänzlich unbeschriebene 
Vollblutstute an ein solches Pferd anzupaaren - die Forderung gleicht einer 
Herausforderung, denn hier muss er unbestätigtes Erbgut gänzlich spezialisieren 
und das in jeder Hinsicht:
Takt, Galoppade und Sprung.        
Kann er das Trabmoment einer Vollblutstute (und Ionia weiss sich durchaus im 
Trabe takt- und schwungvoll zu bewegen, die 8 dafür gab es bei der Eintragung 
nicht ohne Grund) ebenso erhalten oder sogar noch verbessern wie er es bei einer 
dressurbetonten Fidermarktochter im Stande ist zu tun?
Kann er einer gänzlich Galoppade-"freien" Vollblutstute seine dynamische 
Bergaufgaloppade unter das Fahrwerk zaubern wie er es bereits drei Mal 
überzeugend bei Fabricechens QRage's getan hat?
... und last but not least:
ist er im Stande die Abstriche im Exterieur einer reinen Vollblutstute 
auszugleichen in einem Masse das nahe kommt an das Ideal der Anpaarung zu 
Fabrice?  
es ist eine echte Herausforderung, aber je mehr ich mich mit diesem Gedanken 
beschäftige um so mehr reizt er mich...
Bleibt als einziges Handicap festzuhalten dass eine Anpaarung von Ionia an 
Quattro ihre erneute Vorstellung zur Eintragung diesmal dann im oldenburgischen 
Verband erfordert und ich damit bereits die zweite Stute in meiner kleinen Herde 
von Stutbuch zu Stutbuch wandern liesse... 
Aber bis zum nächsten Frühjahr ist noch reichlich Zeit die Für's und Wider's zu 
erwägen und bis dahin freue ich mich über diese verdiente Krönung des Quattros 
nun auch in der Königsdisziplin der Reiterei! 
Herzlichen Glückwunsch an Frank Ostholt und seine Quite Easy - den beiden gehört 
meine vollste Sympathie und ich wünsche Ihnen von Herzen alles Gute für Ihren 
weiteren gemeinsamen sportlichen Werdegang! 
15.3.2011
Quattro 
B wird Hengst des Jahres!
Anlässlich der Equitana hatte das
Züchterforum die Wahl des "Hengst des Jahres" ausgeschrieben, darunter 
fanden sich einige elitäre Kandidaten wie Rohdiamant, Lordanos, Cornet Obolensky 
und andere. Um so schöner zu sehen, dass ausgerechnet ein sparsam umworbener 
"Outcross" wie Quattro auch heute noch tatsächlich den Nerv der Teilnehmer 
getroffen hat - er hat es wahrlich verdient!
Und um es mit den Worten eines versierten Pferdemannes wie Vater Farwick zu 
sagen:
"Sabine, Quattro ist Hengst des Jahres 2011 - aber du hast es schon vor zehn 
Jahren gewusst!"
Lieber Heinz,
das war mir die schönste Bestätigung aus deinem Munde!
Der Text aus dem
Züchterforum:
Eindeutiges Ergebnis der vom ZÜCHTERFORUM initiierten Wahl zum „Hengst des 
Jahres“ in Essen: Der Titel geht an Quattro B.
Die Karten sind ausgezählt, das Resultat steht fest: Der Selle Francais-Hengst 
der Station Böckmann ist klarer Gewinner der Wahl zum „Hengst des Jahres 2011“. 
Tausende Besucher der Weltmesse des Pferdesports, die ihre Pforten noch bis 
kommenden Sonntag, 20. März geöffnet hat, gaben ihr Votum ab. Die 
Unentschlossenen dürfte schließlich die große Schau „Hengste 2011“ am Sonntag 
Abend in der Großen Arena endgültig überzeugt haben. In deren Rahmen nämlich 
hatte der mittlerweile 21-jährige Sohn des Qredo de Paulstra (M. v. Pandor du 
Thot-Uriel- Enfant Terrible xx) einen fulminanten Auftritt. Eine ganze Reihe 
seiner bedeutenden Hengstnachkommen gaben ihm in der großen Equitana-Arena die 
Ehre und unterstrichen den Einfluss, den der mittlerweile 21-jährige Fuchs auf 
die deutsche Zucht genommen hat. 
Fotos: Rainer Leymann www.4eventing.com
und 
www.mondialdulion.com
18.8.2014
Quattro B lebt nicht mehr.
Im 
Alter von 24 Jahren ist der sympathische Franzose abgetreten. Einer der wenigen 
Doppelvererber unserer Zeit und der Hengst, dem ich den Einstieg in die 
Pferdezucht verdanke.
Als ich Fabrice vor nunmehr dreizehn Jahren erstmals 
an Quattro angepaart habe, stiess ich damit gerade bei den traditionsreichen 
Senioren unter den Züchtern auf reichlich Skepsis. Mit seiner Abstammung hat 
Quattro es in Deutschland seinerzeit nicht leicht gehabt. Selle Francais war 
nicht unbedingt ein Prädikat und in Verbindung mit einem Dressurpferd schon gar 
nicht denkbar. Seine Tochter QRage wäre heute zwölf Jahre alt und ich denke mit 
Wehmut an dieses erste Fohlen meiner Fabrice zurück. (Foto)
An eine weitreichende Pferdezucht hatte ich damals ganz sicher nicht gedacht, 
lediglich eine vielseitig veranlagte Tochter aus meiner Fabrice als Sportpferd 
für mich sollte es sein.
In der Folge brachte Fabrice noch zwei weitere Hengstfohlen von Quattro, "Happy"
QRage II und QRage III. 
Beide waren auf Anhieb siegreich bei ihren ersten Starts in Reitpferde- bzw. 
Dressurpferdeprüfungen, QRage III verzeichnete sechsjährig Siege in 
Dressurpferde M. So verkehrt kann die Anpaarung also nicht gewesen sein und nur 
zu gern hätte ich den inzwischen sehr 
geschätzten Doppelvererber Quattro auch an meine Vollblutstute
Ionia angepaart. 
Die Anerkennung durch den Hannoveraner Verband blieb ihm jedoch Zeit seines 
Lebens versagt.  
Ein Hengst in diesem Alter tritt irgendwann ab, das ist vorhersehbar. Dennoch 
hätte man ihm gerade heute noch ein paar Jahre züchterisches Wirken gewünscht. 
In den letzten dreizehn Jahren ist viel passiert, Globalisierung und mit ihr die 
allseits postulierte Zuchtgebietsöffnung und hat die Pferdezucht verändert und 
kommt dem Establishment eines solchen Hengstes sehr entgegen. Ein bisschen mehr 
des Ruhmes hat er daher sicher verdient.
Quattro verfügt seit langem über olympische Nachzucht in allen drei Disziplinen, 
die deutsche Pferdezucht jedoch musste ihre traditionsreiche Spitzenstellung im 
Sport erst nachhaltig an das benachbarte Ausland verlieren um bewährten 
"Outcross" schätzen zu lernen als das, was er ist:
Eine sinnvolle Bereicherung für die deutsche Pferdezucht.
11.7.2018
 "Eventing-Inside" 
zum Trakehner Bundesturnier"Eine züchterische und sportliche Nachbetrachtung der Qualifikationen zum Bundeschampionat" ... und es war mir eine Freude, hierbei mitschreiben zu dürfen! Insbesondere, als die Hauptprüfung zum Geländepferdechampionat ausgerechnet von einem Sohn des Quattro gewonnen wurde, der mir besonders am Herzen liegt. Mit 9,0 entschied Quilebo die Prüfung überlegen für sich. Zu dem aktuellen Beitrag auf Eventing-Inside geht es hier entlang. Quilebo ist ein waschechter Halbblüter aus der Zucht von Iris Wenzel. Über diese Anpaarung an Quattro haben wir uns damals intensiv ausgetauscht. Ich hatte Quattro selber gern und aus Überzeugung gleich drei Mal an Fabrice angepaart. Auf der Suche nach einem Doppelvererber an meine Vollblutstute Ionia xx fehlte mir damals jedoch noch der Mut. In der Hoffnung auf ein Stutfohlen hatte ich damals nach einem Hengst gesucht, der bereits über einen deutlichen Wiedererkennungswert als Vererber verfügt Rückblickend war diese Zurückhaltung ein Irrtum, denn der Hengst hat sich mittlerweile vollständig als vielseitiger Vererber mit erfolgreicher Nachzucht in allen drei olympipschen Disziplinen etabliert. Schlauer ist man eben immer erst hinterher.  | 
	
| Quattro an Vollblut - darüber hatte ich einige Jahre zuvor bereits 
		intensiv nachgedacht und das auch ausführlich auf
		
		diesen Seiten dokumentiert. Der komplette Text ist von 2005 und noch heute aktuell und lesenswert - mitunter lohnt es sich durchaus, in alten Texten zu stöbern .. .... 4. Punkt vier habe ich aus Gründen der gesunden Selbsterhaltung schnell vergessen, weil schon die ersten drei aufgeführten Punkte schier unlösbar sind... Ein bewährter Stempelhengst mit Blutanschluss und erwiesener Doppelveranlagung ist schlicht nicht existent. Spontan fallen mir zu diesen Attributen nur einige wenige Hengste ein die das Label Stempelhengst verdienen, darunter ein Argentinus, der sich vor allem auch als potentieller Doppelvererber empfiehlt. Doch fehlt Argentinus eine ganz entscheidende Voraussetzung im Hinblick auf die Anpaarung an eine Vollblutstute: er weist nirgendwo ein Tröpfchen Edelblut auf und erhöht damit das Risiko in der F1-Generation eines dieser wenig erwünschten "Extreme" zu zeugen und sich so weiter vom gewünschten Mittelmass aus beiden Eltern zu entfernen. Bliebe Quattro B. Auf Quattro halte ich grosse Stücke, wenn er auch den reinen Vollbluteinfluss selber nur spärlich gesäät recht weit hinten führt. Mit der erwiesenen Eigenleistung und der mittlerweile hocherfolgreichen Nachzucht in allen drei olympischen Disziplinen (Toms erste Regel!) wäre er eigentlich eine Idealbesetzung. Doch halte ich die deutsche Warmblutzucht bei aller Liebe mental noch nicht für weit genug einen französischen gezogenen Hengst als "bewährten Vererber" im Hinblick auf Stempelhengsteigenschaften zu akzeptieren. Das Prädikat "französisch" ist in deutschen Köpfen einfach noch zu sehr negativ belegt im Hinblick auf Rittigkeit und Reiteigenschaften, ganz egal ob der in Frage stehende Hengst dem entspricht oder nicht. Einen blutgeprägten Stutenstamm auf einen Franzosen aufzubauen erscheint mir derzeit noch wenig konstruktiv. In zwanzig Jahren mag das anders aussehen. Es hat keine zwanzig Jahre gedauert, doch hinterher ist man immer schlauer. Heute bedaure ich es sehr, dass ich Quattro damals wohl an Fabrice, aber nie an Ionia xx angepaart habe. Als Iris Wenzel dann sechs Jahre später Quattro für ihre Vollblutstute Miami Song xx auswählte, entsprach das exakt meiner ideellen Anpaarung. Tatsächlich hatten Iris und ich uns in dieser Zeit auch rege über die Anpaarung ausgetauscht und Iris teilte meine Ansprüche in jeder Hinsicht: In Anpaarung an Vollblut sollte es schon ein blutgeprägter potentieller Doppelvererber sein. Ein blutgeprägter erwiesener Doppelvererber mit Nachzucht in allen drei olympischen Disziplinen wäre ideal. Erwiesene Doppelvererber sind heute so selten wie damals. Hoch im Blut stehende erwiesene Doppelvererber mit Nachzucht in allen drei olympischen Disziplinen gibt es gar nicht. Quattro selbst verfügt über einen Vollblutanteil von über 57 Prozent und hatte allein damit gegenüber dem ebenso legendären wie blutlosen Argentinus bereits einiges voraus. Selbst auf der Webseite der Deckstation Böckmann wurde Quattro in seinen letzten zuchtaktiven Jahren als Doppelvererber mit Verweis auf seine olympische Nachzucht in allen drei Disziplinen beworben: Quattro B ist ein absoluter Dauerbrenner – und steht für vielseitige Vererbung, wie kaum ein anderer Hengst. Selbst unter Gilbert Böckmann bis hin zu Weltcup-Springen platziert und siegreich bis M-Dressuren, mischen seine Nachkommen im internationalen Sportgeschehen und hier in allen olympischen Disziplinen vorn mit. Der Vater Qredo de Paulstra gewann unter Xavier Leredde/FRA u.a. den Großen Preis von Bordeaux/FRA und stammt selbst von Frankreichs Vererber-Legende Galoubet ab. Mütterlicherseits geht Quattro B auf die berühmte Linie der Kermesse zurück, aus der über ein Dutzend hochkarätiger Springpferde hervorgingen. Über den Muttervater Pandore du Thot, einem Sohn des Vollblüters Turner xx, kommt weiteres Edelblut im Pedigree von Quattro B zum Tragen. Uriel in dritter Generation ist einer der besten Springpferde-Vererber Frankreichs. Neben zahlreichen S-Springpferden wie Exquise Oliver Q mit Harrie Smolders/NED, Qualite S unter Björn Nagel/UKR, Quanta Costa mit Beat Mändli/SUI, Valhalla unter Jamie Kermond/AUS, Loro Piana Quinta Roo mit Lucia Vizzini/ITA, Suzie Quattro unter Luciana Diniz/POR, Roxanne unter Alexander Schill, Quichotte mit Johannes Ehning, Queeno mit Mario Stevens, Indiana mit Louise Saywell/GBR, Quattrina R mit Fabio Botto/ITA und Quinaro/Henry Vaske, ging Oliver Q mit dem Japaner Ryuichi Obata im Olympischen Parcours von Athen/GRE an den Start. Im Viereck erfolgreich waren Quinto unter Gerhard Pietsch, Quincy mit Andrea Wilimzig, Queeny unter Victoria Michalke, Quantum Tyme mit Evi Strasser/CAN, Quit Vincit Dynamis mit Fabienne Lütkemeier und Quantico unter Heike Kemmer. In internationalen Vielseitigkeiten sind FST Schoensgreen Quebec, Quantino, Anabolia und Quaid erfolgreich. Quite Easy holte sich 2007 unter ihrem Züchter Frank Ostholt Gold bei der WM der sechsjährigen Vielseitigkeitspferde in Frankreich. Aktuelles Aushängeschild auf internationalem Niveau im Busch ist heute Quaddeldou R OLD unter Robin Jerome, zuletzt im Mai 2018 in Wiesbaden Dritter im Drei-Sterne Kurs. Aus der Schar der 15 gekörten Söhne ragt der unter Kristy Oatley/AUS Grand Prix Dressur-siegreiche Quando-Quando heraus, der wiederum Vater des Mecklenburger Körsiegers Quiztime und Großvater des Bundeschampions Quaterback ist, und der Weltmeister der fünfjährigen Springpferde, Quicksilber. Auch die Töchter des Quatto B machen von sich Reden. Als Muttervater steht Quattro B im Pedigree der Oldenburger Reservesiegerstute, Vize-Bundeschampioness und Auktionspreisrekordlerin Biscaya OLD, des Springhengstes Chintan/Bliss Heers/USA und die ebenfalls international erfolgreichen Springpferde Cedrick/Rolf Moormann, Quamina/Mario Stevens und Questa Vittoria/Thomas Kleis. 2013 ging ein Fohlen des Quattro B auf dem For Pleasure-Ring der besten springgezogenen Youngster beim Deutschen Fohlenchampionat in Lienen....  Bereits 
		2012 war es Quilebo, der auf dem Fohlenchampionat in Lienen als reiner 
		Halbblüter sensationell an 5. Stelle bei den Hengstfohlen rangierte. Ein 
		bemerkenswerter Zucht- und Schauerfolg für Iris schon im Fohlenalter des 
		jungen Hengstes.Mit ihrer Tochter More Thoroughbred xx verfügte Quilebo's Mutter Miami Song xx damals schon über eine spektakuläre Referenz als Vollblutstute in der Warmblutzucht. More Thoroughbred xx war 2010 als Siegerin des Schaufenster Vollblut in Münster Handorf in aller Munde. Von dort fand sie ihre neue Heimat im Oldenburgischen Zuchtgebiet bei Sprehe. Nach erfolgreicher Stutenleistungsprüfung wurde More Thoroughbred xx darüberhinaus zur Elitestute in Westfalen erkoren, ein bis heute einzigartiger Status für eine Vollblutstute. Und noch immer macht es mich schmunzeln, diese alten Geschichten zu lesen. Das Foto von More Thoroughbred xx auf der Eliteschau fand seinen Weg aus meiner eigenen Kamera in die gesamte Zuchtwelt. Acht Jahre später ist es nun Quilebo, der sechsjährig unter dem Sattel von Christoph Wahler von Erfolg zu Erfolg galoppiert. Zahlreiche Siege und Platzierungen in Spring-und Geländepferdeprüfungen und bereits fünfjährig erstmals die Teilnahme am Deutschen Bundeschampionat zeichnen das junge Pferd schon heute aus. In Christoph Wahler hat der braune Halbblüter ganz offensichtlich seinen idealen Reiter gefunden. Die 9,0 auf dem Geländepferdechampionat in Hannover war kein Zufall. Nur fünf Tage später entschied das Paar auch die Geländepferde L in Münster Handorf anlässlich der Westfälischen Geländepferdechampionate für sich. Quilebo auf dem Weg nach ganz oben? Ich würde es mir wünschen und freue mich für Iris, die diese Anpaarung so konsequent umgesetzt hat.  |