warum Capistrano?
Westfälische Meisterschaften Greven, im Juli 2016
Capistrano von Cornet Obolensky x Pilot x Frühling
Vorwort
Nachdem Carly mich eineinhalb Jahre hingehalten
hat und erst zu Tina Hinnemann auf den Krüsterhof umsiedeln musste, um
überhaupt rossig und tragend zu werden, erhält mein über lange Jahre
gehegtes Projekt vom Vollblut in der Warmblutzucht nun doch noch seine
Chance auf produktive Fortsetzung - wie schön!
Auf Carly ruht die Hoffnung, meine kleine Münsterland-Pferdezucht um
eine blutgeprägte und ganz vor allem springbetonte Komponente zu
erweitern. Nachdem ich mich all die Jahre der Zucht von Dressurpferden
verschrieben habe reizt nun die Herausforderung, endlich auch einmal mit
einem Bein in die Springpferdezucht einzusteigen.
Die einfache Alternative wäre es natürlich, eine Springstute aus gutem
Stamm dazu zu kaufen.
Das hätte aber nicht den selben Reiz.
Die Herausforderung, einen eigenen Stutenstamm zu etablieren, ist
ungleich reizvoller. Insbesondere, wenn es sich dabei um einen
blutgeprägten Stutenstamm handelt, der heutzutage kaum noch zu finden
ist. Der nötige Vollbluteinfluss ist in der Springpferdezucht ebenso
schwer zu finden wie in der Dressurpferdezucht.
Mit Ihrer stark holsteinisch geprägten springorientierten väterlichen
Abstammung und ihrem hohen Vollblutanteil von 65 Prozent bietet Carly
allerbeste genetische Voraussetzungen. Das Projekt Springpferdezucht
kann endlich beginnen!
Carly
Muttervater Conen
Seit Jahren wird die deutsche Springpferdezucht beherrscht von Cornet
Obolensky. Auf allen Körplätzen Deutschlands wurden in den letzten
Jahren Söhne und Enkel des Cornet Obolensky zuhauf gekört. Gewaltige
Springpferde, die sich häufig durch Masse und oft langsame Abläufe
auszeichnen. Die "krawummige" Sorte Pferd eigentlich, die ich persönlich
sehr schätze. Genau so ein Pferd, wie mein Shannon
einer war. Unübertrefflich! Pferde, wie Capistrano selber eines ist,
Pferde wie Cornado NRW und viele andere mehr. Weltpferde durchaus. Und
doch fordert der Anspruch an den allgemeingültigen Zuchtfortschritt
heutzutage das gewisse Quentchen "mehr" an Spritzigkeit, Reflex und
Schnelligkeit im Ablauf. Seinen eigenen relativ hohen Blutanteil von 43
Prozent vererbt Cornet Obolensky in den geläufigen Anpaarungen sichtbar
nicht. Die Konsequenz draus liegt auf der Hand:
Für Cornet und seine Söhne bedarf es spritziger Blutstuten, wie Carly
eine ist!
Das Anforderungsprofil
Die letzten vier Jahre Carly's Heranwachsens habe ich genutzt und mich
auf Vorauswahlen, Körungen und Hengstschauen sehr viel intensiver mit
der Springpferdezucht auseinandergesetzt als je zuvor. Immer auf der
Suche nach den "idealen" Passergenen im Hinblick auf recht sichere
Vererbung von Rahmen, Riss und Linien über mehrere Generationen, um
Carly in ihrem knappen Sechziger Maß angemessen gerecht zu werden.
"Langsam" und "schwer" durfte ein solcher Hengst oder eine solche
Hengstlinie gern sein - Attribute, die die flinke Carly ganz sicher
contributiv bedient.
Auch Körperharmonie war wichtig, denn direkter Vollbluteinfluss geht
häufig einher mit einer steilen Schulter und knappem Halsaufsatz. Wenn
auch Carly selber in einem knackigen Vorderpferdetypus daherkommt, der
jeden Hengstkollegen vor Neid erblassen lässt. Ob sie sich auch so
vererbt, müssen ihre Fohlen erst zeigen.
Darüberhinaus zeichnet Cornet sich in seiner Nachzucht recht dominant
durch gutes und korrektes Fundament aus, ein ganz wesentlicher Aspekt,
gerade auch in Verbindung mit Vollbluteinfluss und dort häufig flache
Trachten. Carly steht auf hohen feinen Hufen, doch unnötige Experimente
wollte ich in Bezug auf ein solides Fahrwerk auf gar keinen Fall
eingehen.
Ebenso ungern Abstriche machen wollte ich im Hinblick auf Rittigkeit.
Gleichwohl, auch was das angeht hatte ich in den letzten Jahren dazu
gelernt:
mit den Braven gewinnt man nunmal keinen Krieg.
Leistungsvererber von Einfluss und Bedeutung empfehlen sich selten als
Amateurpferdemacher. Zu Lebzeiten erfreut diese Sorte Pferd sich selten
positiver Kritik im Hinblick auf Reitpferdeeigenschaften. Man denke nur
an Pilot, Cornetvater Clinton oder die komplette französische
Springpferdezucht, die sich durch "Unrittigkeit" in kollektiver
Sippenhaft auszeichnet.
Meine Hoffnung auf eine praktikable Kompromissfindung in der Anpaarung
wollte ich dennoch nicht begraben. Carly selbst hat in ihrer jungen
Sattelkarriere gleich drei Reiter gehabt, alle drei Profis mit
reichlich Erfahrung auf unterschiedlichen Pferden, und alle drei sind
sich spontan einig gewesen, sobald sie in Carly's Sattel sassen: "Was
für ein angenehmes und unkompliziertes Reitpferd!"
Die selben Attribute zeichnen dem Vernehmen nach auch Carly's
Halbgeschwister Lorbaß,
Legolas und Bogart aus, die sich allesamt
bereits selbst unter Freizeitreitern und Amateuren im Sport bewährt haben. Ich
scheine also im wahrsten Sinne des Wortes einem rittigen Vollblutstamm
aufgesessen zu sein und dieses Prädikat wollte ich ungern auf's Spiel
setzen.
Cornet Obolensky
Blieb die Sache mit dem durchschlagenden Vermögen und da gab es
eigentlich nur zwei Hengste, die die deutsche Springpferdezucht in den
letzten 15 Jahren seit Beginn meines eigenen züchterischen Wirkens
sichtbar geprägt und beeinflusst haben und deren Werdegang ich von
Beginn an bewusst verfolgt habe:
Stakkato und Cornet Obolensky.
Beide habe ich seit ihrer Körung als herausragend wahrgenommen, beide
hatte ich im Lauf ihrer eigenen Karriere aus der Nähe verfolgt, von
beiden habe ich zahlreiche Nachzucht auf allen Kör- und Schauplätzen und
unterm Sattel heranreifen sehen. Beide zeichnen sich aus durch sehr
konkrete Vor- und Nachteile und in beiden Fällen kennzeichnen diese Vor-
und Nachteile auch sichtbar die Nachzucht, innerlich wie auch
äusserlich.
Echte Stempelhengste eben, positiv wie negativ.
Und ein berechenbarer Stempelhengst musste es eben sein um dem natürlichen
Streufaktor Vollblut angemessen zu begegenen. Zufallsprodukte sind zu
riskant in Anpaarung an Vollblut, das hatte ich in all den Jahren
gelernt.
In den ersten Jahren ihres Wirkens lieferten Stakkato und Cornet sich
noch ein Kopf-an-Kopf Rennen um die Gunst der Züchter und den Anspruch
auf den Thron des neuen "Jahrhunderthengstes". Mittlerweile ist diese
Schlacht klar zugunsten des Cornet Obolensky entschieden. Den Titel
Jahrhunderthengst hat er sich bereits zu Lebzeiten als Spitzenvererber verdient.
Cornet ist selber erst 18 Jahre alt und damit noch recht jung, dennoch
hat er sich bereits als sicherer Vererber von Spitzenpferden einen Namen
gemacht und dominiert mit seinen ältesten Kindern die Erfolgsstatistiken
weltweit. Das FN Jahrbuch zeichnet seine deutsche Nachzucht bereits
heute durch eine einmalige S-Quote von 39 Prozent aus, eine Quote, der
in Deutschland allein der dreizehn (!) Jahre ältere For Pleasure mit 33
Prozent nahekommt. Der sechs Jahre ältere Stakkato bringt es mit seinen
Nachkommen auf eine S-Quote von 21 Prozent, das entspricht dem Standard
eines Springpferdevererbers in dieser Statistik und lässt ihn weit
abgeschlagen zurück. Die Gründe dafür sind vielfältiger Natur, Herz
(i.s.v. Geist) und Haltbarkeit dürften die Wesentlichen sein.
Seit 2013 rangiert Cornet Obolensky bereits in den Top Ten der WBFSH
(World Breeding Federation of Sport Horses), seit 2014 konkurriert er
hinter dem sieben Jahre älteren Kannan unter den Top Drei. Im Gegensatz
zu den Kannans oder den Darcos dieser Welt jedoch ist Cornet sehr viel
einfacher anzupaaren. Die Ausfallquote im Hinblick auf Exterieur, Linien
und eine für das Auge gefällige Vererbung ist sehr viel geringer und das
war genau das, wonach ich suchte. Grösstmögliche Berechenbarkeit eben.
Vermögen und den ihm eigenen Habitus vererbt Cornet Obolensky wie kein
Zweiter, dazu der unumstrittene Kampfgeist seines genial-verrückten
Vaters Clinton.
Letzteres machte ihn von Beginn an für mich nicht unbedingt begehrlich,
aber man kann sich nunmal nicht waschen ohne sich dabei auch nass zu
machen. Ich suchte relative Erbsicherheit in allen genannten Belangen
und Cornet's Vererbung bedient alle meine Anforderungen recht dominant.
Die schlechte Samenqualität des Hengstes und die Gerüchte, die die
wundersame Verbesserung des Samens ausgerechnet mit zunehmenden Alter
gerade in Holland begleiten (konkret seit der TG-Chargen 2014, die
sich durch eine geradezu sprunghafte Verbesserung gegenüber all den Jahren
zuvor auszeichneten), liessen mich weiten Abstand nehmen von einer
Anpaarung an Cornet selbst. Ich machte mich also gezielt auf die Suche nach einem
angemessenen Sohn.
Cornet Obolensky x Pilot
Capistrano war mir schon in jungen Jahren stets positiv aufgefallen.
Rückblickend eine wichtige Erkenntnis, denn damals dachte ich noch gar
nicht daran, mit Carly einmal Springpferde zu züchten. Meine frühe
Wahrnehmung dürfte also völlig unvoreingenommen gewesen sein.
So lautete 2011 mein erster Kommentar angesichts des damals gerade
fünfjährigen Capistrano in Münster-Handorf:
"… dieser Cornet x Pilot wird unter Springreitern als einer der besseren
Cornets gehandelt, ein Pferd mit Rahmen aber nicht zu schwer ... Sehr guter Eindruck am Sprung
unter dem Sattel trotz des nicht immer passenden Auges des Reiters."
… ein Jahr später im Januar 2012:
"Capistrano Mv Pilot Frühling Astrachan und dann folgt ein alter Holsteiner
Stamm.
Abosluter Knaller unterm Sattel am Sprung mit Bascule, Dynamik und dem
Abdurck, den wir uns alle wünschen. Dazu offensichtlich rittig ...
eine wahrlich bemerkenswerte Demonstration, gerade wenn es mal nicht so
passte...
Ein Cornet wie man sich ihn wünscht, der anlässlich des heutigen
Auftritts keine
Wünsche offen lässt. Ich würde Bernd Richter in seiner Kommentierung recht geben, ein
Pferd mit
Championatspotential für ganz oben - und davon gibts nicht ganz viele.
Sollte mich nicht wundern, wenn der alsbald in Profiberitt wechselt."
… und noch ein Jahr später dann in der Halle Münsterland:
"Alle Welt redet von Cornet mal Pilot.
Die halbe Welt hat einen der wohl vermögensten Söhne dieser Verbindung
direkt vor der Nase und ist sich dessen nicht einmal bewusst!
Gross und Rahmen aber nicht zu schwer dabei, wirkt so ein bisschen
behäbig dieselig und dadurch immer etwas unter Wert verkauft.
Deklassiert die mit ihm auftretenden Kollegen ins Reich der
Wendy-Springer. Wo dieser lässig aus der gegebenen Kraft nur einen Hupf
tut
(und deshalb völlig unspektakulär daher kommt) müssen andere schon
deutlich ans Eingemachte und richtig was tun!
…
Ich wage zu behaupten, dass dieses Pferd unter einem Markus Ehning
durchaus das Zeug zu einem zweiten Cornado hätte, wenn nicht sogar in
der Lage wäre diesen züchterisch in den Schatten zu stellen, einfach
weil er über Muttervater Pilot die erwiesene Passer-Komponente zu dieser
schweren rahmig-gross Ausprägung verkörpert…"
Und es macht mich noch immer schmunzeln, wenn ich meine Kommentare von
vor einigen Jahren heute lese. Tatsächlich ist Capistrano dann auch
siebenjährig kurz nach meiner vollmundigen Spekulation vorübergehend
in Profiberitt nach Borken in den Stall Ehning gewechselt und
verzeichnet M-Erfolge unter Johannes und Marcus Ehning im Frühjahr 2013.
Über den Grund seiner Rückkehr ins Landgestüt kann man nur spekulieren.
Vermutungen lauten, er sei zu langsam im Ablauf. Ein Argument, das
angemessen aber dennoch nicht nachvollziehbar ist, denn eben dieser
schwere Holsteiner Ablauf zeichnet auch Cornado aus, den Marcus Ehning
dennoch bereits früh für sich entdeckt hat.
Nicht jedem potentiellen Championatspferd ist also auch Championatsberitt
beschieden. Und ich suchte auch nicht unbedingt nach einem Championatspferd
(wenngleich eine solche Anpaarung sich stets besser verkaufen lässt)
sondern nach der passenden Genetik, die Championatspferde
auszeichnet. Und da sprach in der Tat eine Menge für die gerade in
Westfalen immer wieder als Passerpaarung postulierte Kombination von
Cornet x Pilot. Allein die aktuelle Weltrangsliste führt diese
Kombination gleich ein halbes Dutzend Mal:
Cornet's Cristallo, Marco Kutscher
Corbinian, Steve Guerdat
Copperphild, Henrik von Eckermann
Cosma Go, Aniek Poels, Ndl.
Camilla, Adrian Schmid, SUI
Caesario (Vollbruder zu Cornet's Cristallo), Emanuel Gaudiano, Ity.
Darüberhinaus gefiel mir der in dritter Generation bei Capistrano
geführte Frühling im Pedigree ganz ausserordentlich. Ein bewährter
Stempelhengst, Leistungs- und Positivvererber urwestfälischen
Geblüts, der sich für mich darüberhinaus durch die gefällige Assoziation
mit seinem Sohn Frühlingsball, dem Muttervater meiner Fidermarkstuten, auszeichnet.
Alles in allem also ein Pedigree, das ich bis in die dritte Generation
verstand und in allem gut nachvollziehen konnte. Ein ganz wesentlicher
Umstand und der Grund, weshalb ich keinen ausländischen Hengst für
meinen Einstieg in die Springpferdezucht haben wollte. Zu den meisten
dieser Hengste fehlt mir die nötige persönliche Affinität über den
direkten Vater hinaus. Genetische Wundertüten kamen nicht in Frage, auch
wenn die meisten Papieranpaarungen heutzutage genau so zustande
kommen. Ich wünsche mir ein Stutfohlen zur langfristigen weiteren Nachzucht und muss mich
mit der Abstammung weit über den Vater hinaus indentifizieren können.
Capistrano
Capistrano entspringt dem dichten Kreis der westfälischen Cornetsöhne,
die man als Münsteraner über viele Jahre regelmässig zu sehen bekam und deshalb recht
gut einschätzen kann. Das war mir wichtig, denn Hochglanz und Hörensagen
sind selten gute Ratgeber. Nachhaltige eigene Meinungsbildung sollte es
schon sein. Der Grund, weshalb eine ganze Reihe potentieller
"Weltvererber", von deren Ausschussquoten niemand spricht weil
man sich
derer einfach nicht bewusst ist, von vornherein nicht in Frage kamen.
Die Kannans und Darcos dieser Welt gehören ganz sicher dazu, auch das
hatte ich anhand einiger denkwürdiger Exemplare in den letzten Jahren auf vielen Vorauswahlen,
Kör- und Turnierplätzen
gelernt.
In welcher Dichte die Söhne des Cornet Obolensky seinerzeit Westfalen
bevölkerten, davon legte das Jahr 2008 ein beredtes Beispiel ab. Zur
Westfälischen Vorauswahl 2008 traten allein 24 (in Worten:
vierundzwanzig!) Cornet-Söhne an, elf davon erhielten die Zulassung zur
Hauptkörung, darunter neben Capistrano auch Congress und Black Jack.
Zu der hohen Dichte der gekörten Cornetsöhne in Westfalen gehörten
Hengste wie Cornado I und II, Cristallo I und II, Coronas, Comme il
Faut, Congress, Cornet's Prinz, Cornet's Stern, Cornet Fever, Colestus,
Black Jack, Chateau Petrus, Cornet's Iberio und viele mehr. Einige sind
inzwischen komplett von der Bildfläche verschwunden, andere feiern
sportlichen Durchbruch auch auf internationalem Niveau, nur wenige
machen auch züchterisch wirklich von sich reden. Allen voran sicher Comme il Faut, dessen Popularität
auch erst unter
Weltklasseberitt durch Marcus Ehning steile Aufwertung erfuhr. Ähnlich
ergeht es derzeit seinem Boxennachbarn Cordynox. Nun ist nicht jedem
potentiellen Weltpferd auch Weltklasseberitt vergönnt. Auch die
Deckzahlen eines Cordynox reflektierten zu Warendorfer Zeit noch
wenig Anerkennung, ähnlich erging es Comme il Faut, als er noch unter
Peppi Dahlmann und damals sicher nicht weniger vielversprechend unterwegs war.
Bleibt also die Frage nach der Genetik und die hat auch ein
Weltklassereiter nicht in der Hand.
Capistrano's Mutter Pippistrell ist in ihrer Nachkommenleistung über
alle Zweifel erhaben. In Anpaarung mit Colbert GTI brachte Pippistrell
zunächst einen weiteren gekörten Sohn, Contrell. Darüberhinaus
verzeichnet die FN für Pippistrell allein in Deutschland zehn
erfolgreiche Nachkommen mit einer Nachkommengewinnsumme von 38.000 Euro,
darunter gleich drei S-erfolgreiche Kinder. Neben Capistrano sind dies
die Vollbrüder Lenz und Lasse B von Lamerto. Lenz B hat in Deutschland S
gewonnen, Lasse B wird auch in der WBFSH Rangliste 2014 erfolgreich über
1,60m Springen geführt. Ein Vollbruder zu Capistrano wird über seine
deutschen Erfolge hinaus bei der FEI unter schweizer Flagge geführt.
Constancia, die Vollschwester zu Capistrano, brachte in Anpaarung mit
Godolphin die im Alter von acht Jahren bereits ebenso S-erfolgreiche
Grandessa, eine Stute, die ich selber als Sportpferd im Parcours
kennengelernt habe.
Westfalenkrone, die einzige registrierte Halbschwester zu Pippistrell
von Weinberg, brachte in Anpaarung mit Lissabon u.a. die über 1,60
Springen erfolgreiche FEI registrierte Lisa. Angesichts der hohen
Erfolgsdichte aus unterschiedlichsten Anpaarungen in erster und zweiter
Generation darf man den gern als Leistungsbremse postuilierten Astrachan
als vierten Vater des Capistrano dann gern verzeihen. Frühling, Weinberg
und vor allem Pilot dürften das ihre dazugetan haben diesen Makel
auszuwetzen. Gleichwohl, selbst die Astrachantochter Astra brachte mit
Direx den S-siegreichen Diamant, der auch Mächtigkeitsspringen gewonnen
hat. Vermögen war eben schon immer modern.
mit Wassertrense auf Championatskurs
Westfälische Meisterschaften Greven, im Juli 2016
Capistrano selbst zeichnet sich gleich in dreifacher Hinsicht aus durch
überzeugende Eigenleistung, nämlich durch Rittigkeit, Nachhaltigkeit und Vermögen.
Letzteres ist in der Springpferdezucht heutzutage ein Selbstverständnis.
Die ersten beiden Attribute ganz sicher nicht.
Capistrano ist der einzige Cornetsohn, den ich kenne, der allein auf
Wassertrense über S geht. Dem Profi mag das egal sein, mir nicht. Eine
Tochter möchte ich selber reiten können und auch Freude daran haben.
Mauligkeit gehört nicht wirklich zu den amateurfreundlichen
Reiteigenschaften, gleichwohl aber zu den Eigenschaften, die seinen
Vater und dessen Nachzucht häufig auszeichnen und auch das hatte ich
schon am eigenen Leibe erlebt.
Vermögen und Nachhaltigkeit sind Attribute, die auch Profis
interessieren. Vom Vermögen Capistranos hat sich jeder Züchter und
Hengstaufzüchter in all den Jahren auf unzähligen Schauen immer wieder
überzeugen können. Ebenso von der Einstellung und Ehrlichkeit, die
diesen Hengst auszeichnet. Er zerreisst sich für seinen Reiter, auch
wenn es mal nicht so passt. Manch ein anderer hätte da durchaus schonmal
den Dienst quittiert. Entsprechende Aufttritte seines Vaters in jungen
Jahren sind mir da noch wohl vor Augen. Und Cornet war schon damals
durchaus "stark" beritten. Dennoch schieden sich desöfteren und recht
spektakulär die Geister, auch wenn die Distanz "passte".
Seit sieben Jahren ist Capistrano nun
konstant und erfolgreich im Sport unterwegs und mit erreichen der
S-Reife liefert er ebenso konstant auch überzeugende Leistung auf hohem
Niveau ab. Diese Nachhaltigkeit erfuhr auch keinen Einbruch nach der
Kolik-OP im Herbst 2015. Ein Umstand, der mehr als alles andere für den
Hengst und seine Belastbarkeit spricht.
Im Sommer 2016 war Capistrano bereits wieder Finalist der Westfälischen
Meisterschaften in Greven und das sehr zurecht. Championat ist etwas
anderes als ländlich S. Drei Tage auf höchstem Niveau unterwegs und am
Finaltag noch ein schnelles Stechen dazu, das unterscheidet das
Championatspferd von einem ländlichen S-Pferd. Im drei Sterne-S am
Sonntag wurde Capistrano mit einer fulminanten Runde überzeugend Dritter
und sicherte sich so den achten Platz in der Meisterschaftswertung. Ich
war an diesem Wochenende in Greven vor Ort weil ich die Gelegenheit
nutzen wollte, mir den Hengst im grossen Sport unter schwersten
Bedingungen anzusehen und es war dieser Championatskurs, der mich
vollständig von der Qualität des Hengstes überzeugt hat.
Bemerkenswert in diesem Zusammenhang ist auch der rasante Aufstieg des
Capistrano in die höchsten Sphären der FN Zuchtwertschätzung. So führt
die aktuelle Zuchtwertschätzung 2016 Capistrano bereits in der Gruppe
der Top 1-Prozent Spitzenvererber mit einem Zuchtwert von 148 und
besser! Im Springbereich der Jungpferdeprüfungen sind 3.512 Hengste
veröffentlicht, daraus rekrutieren sich die TOP-ein-Prozent der Hengste
mit einem Zuchtwert ab 148 Punkten und genau dort rangiert Capistrano
jetzt auf dem selben Niveau mit so erwiesenen Grössen wie Cornado NRW, Darco und Diamant de
Semilly, die sich natürlich durch eine höhere Sicherheit auszeichnen.
Sie verfügen aufgrund ihres Alters und starker Nachfrage bereits in
jungen Jahren allesamt über eine höhere Anzahl von Nachkommen, was
zwangsläufig eine höhere Sicherheitsquote mit sich bringt. Dennoch hätte
ich Capistrano nicht auf Augenhöhe in dieser Gesellschaft vermutet.
Man staunt!
Mangels reifer Nachzucht im Sport ist Capistrano derzeit noch immer
schwer und fast ausschliesslich aufgrund von Eigenleistung zu
beurteilen. Die ältesten Nachkommen des Capistrano wurden 2010 geboren
(das FN Jahrbuch führt ganze zehn an der Zahl) und werden in diesem Jahr
erst sieben Jahre alt. Weitere vierzehn folgen aus dem Jahrgang 2011.
Magere Ausbeute eines Hengstes, der Dank zahlreicher nahverwandter
Konkurrenz im selben Stall (allen voran Cornado NRW) in den ersten
Jahren nur wenig gedeckt hat. Zum Vergleich: Cornado NRW verfügt allein
über 100 registrierte Nachkommen nur aus den Jahren 2009 und 2010, und
das trotz seiner nachweislich schlechten Samenqualität. Stuten für
Cornado mussten bereits in den ersten Jahren immer nach Warendorf ins
Gestüt verbracht werden und ich erinnere mich noch gut an meine Besuche
im Landgestüt, als die schiere Überzahl der Gaststuten für Cornado dort
einen kompletten Stalltrakt einnahmen. Von Capistrano sprach man damals
nicht.
So ist der populärste Nachkomme des Capistrano zwar urwestfälisch
gezogen (Mv Ferragamo x Pit), sorgt aber ausgerechnet in Holland mit
seinen fulminanten Auftritten in Springpferdeprüfungen für Furore und
ist ausgerechnet auch vom anspruchsvollen KWPN gekört!
Gladstone HDH
wurde 2011 geboren und stammt aus dem zweiten Jahrgang des Capistrano.
Dreijährig war der junge Hengst noch in Deutschland in
Reitpferdeprüfungen unterwegs, seither macht er unter niederländischer
Flagge in Jungpferdekursen bis 1,20m von sich reden. Die kugelrunde
Bascule und Technik des knackigen Schwarzbraunen entsprechen exakt dem,
wie ich mir ein Springpferd vorstelle!
Dieser Hengst führt über Pilot über Pit im vorderen Pedigree
und ist somit auf Pilot ingezogen.
Eine wertvolle Referenz zur sattelreifen Nachzucht des Capistrano bekam
ich dann in diesem Frühjahr ausgerechnet im eigenen Stall zu hören. Kim
ist Profi im Springsattel und kommt viel rum. Im Sattel von
Auktionspferden und reichlich Berittpferde nebenher gehört sie
sicherlich zu denjenigen unter den Springreitern, die Hengste anhand
ihrer Nachzucht aus eigener Erfahrung beurteilen können. Als Kim hörte,
dass ich Carly von Capistrano decken lassen wollte, äusserte sie
spontane Begeisterung! Sie hatte selber bereits einige
Capistrano-Nachkommen verschiedenster Anpaarung unter dem Sattel und
attestierte diesen Pferden neben gutem Vermögen auch angenehme
Satteleigenschaften. Mir klangen die Ohren, denn das war genau das, was
ich mir von Carly's Fohlen einmal erwarte.
Siegerstute von Capistrano!
Aktuell war Capistrano mit zwei Nachkommen an prominenter Position auf
der Westfalenwoche vertreten, eine stolze Leistung gemessen an den
vermutlich geringen Bedeckungen. Auf der Eliteschau stellte er mit Cala
Mandia (Mv Valentino x Picard) die Siegerstute der 4-jährigen
springbetont gezogenen Stuten! Das aktuelle Regelment erlaubt keine
Teilnahme am Endring für 4-jährige Stuten, dennoch ist es ein
bemerkenswerter Erfolg! Cala Mandia rekrutiert sich aus Capistrano's
drittem Jahrgang 2013, die unterliegenden Deckzahlen aus 2012 wurden nie
veröffentlicht und das Jahrbuch weist keinen Nachkommen aus diesem
Jahrgang auf.
Aus seinem mageren 2012er Jahrgang (auch hier sind die Deckzahlen aus
2011 nicht bekannt, das Jahrbuch Zucht weist ganze 8 Nachkommen aus)
glänzte Cayenne (Mv Pontifex) unter dem Sattel von Marie Schulze
Topphoff mit einer ungemein harmonischen Leistung in der Springpferde L
mir 8,1 und dem 4. Platz in starker Konkurrenz. Von leichter Hand
geritten, leichtfüssig, mit sichtbar Vermögen ausgestattet und immer
wieder schön hinten aufmachend, absolvierte die schwarzbraune Stute eine
harmonische Runde allein auf Wassertrense - ganz wie der Vater! Mir
lachte das Herz! Im Westfalenchampionat, einem anspruchsvolle Kurs für
fünfjährige Pferde in einem kombinierten M-Springen, belegte das Paar
tagsdrauf mit einer ebenso bestechenden und leichtfüssigen Runde mit 8,3
ein weiteres mal den verdienten vierten Platz. Ich war froh, beide
Runden gesehen zu haben, es war ein fantastische Referenz für den Vater
im Vergleich zu manch einem Vieldecker!
23.10.2017
Hauptkörung Westfalen - ein echtes Highlight!
Wenn auch die diesjährige westfälische Hauptkörung in Münster Handorf
ohne Zampano stattfand, so hatten die Körtage in Handorf doch ein echtes
Highlight aus Züchtersicht zu bieten: einmal mehr Capistrano!
Aus ganzen 37 Bedeckungen im Jahr 2014 war Capistrano gleich mit drei
Söhnen im Oktober auf der Vorauswahl vertreten.
Eine beeindruckende Quote von zweijährigen Söhnen auf der Vorauswahl,
und ich suche noch immer die siebzig Söhne eines Finest und anderen
Vieldeckern, die es nach dieser Logik ebenso in diesem Jahr auf den
Vorauswahlen hätte geben müssen...
Als einziger Zuchtverband veröffentlicht Westfalen alljährlich die
individuellen Bedeckungszahlen aller Hengste mit zweistelligen
Deckzahlen. Damit leistet Westfalen als einziger Verband einen
wertvollen Beitrag zur Transparenz im Sinne des Zuchtfortschritts. Ein
Beitrag, den jeder Verband ohne Aufwand aus verfügbarem Zahlenmaterial
kostenlos beisteuern könnte, dies aber aus Gründen eigennütziger
Verbandspolitik unterlässt. Bedeckungszahlen sind der grundlegenste und
einfachste wertvolle Beitrag, der valide Rückschlüsse auf die Vererbung
individueller Hengste zulässt. Allein dafür gebührt Westfalen vor allen
anderen Verbänden grosser Respekt und ich hoffe, der Verband zeichnet
sich auch weiterhin durch solches Rückgrat aus.
Im Jahr 2014 las sich die Statistik der westfälischen Bedeckungen wie
folgt:
Sir Heinrich 170
All at once 105
Goldberg 101
Escolar 100
Cornet Obolensky 97
Pilothago 91
Fashion Maker 76
Balous Bellini 66
Franziskus 63
Bellini Royal 59
Colestus 57
Comme il faut 55
Rock Forever I 54
Baccardi 51
Dankeschön 49
Captain Jack 43
Dibadu L 43
Fürstenball 43
Diathago 42
Capistrano 37 ...
Mit Ausnahme von Cornet Obolensky himself, der gleich mit 20 Söhnen auf
der Vorauswahl vertreten war, sind es allein Escolar und Goldberg, die
mit 10 und 8 Söhnen eine vergleichbare und etwas bessere
Zweijährigen-Quote als Capistrano aufweisen. Auch sein väterlicher
Halbbruder Colestus war nur mit drei Söhnen aus erheblich mehr
Bedeckungen und bei deutlich höherem Bekanntheitsgrad vertreten.
Wer sich dieser Zahlen bewusst ist, liest den Körkatalog mit anderen
Augen - Körergebnisse sowieso.
Das Rennen machte in dieser Woche dann ein noch sehr jugendlicher Sohn
des Capistrano a.d. Joyride von Julio Mariner xx x Polydor x Aarstein
aus der Zucht von Alfons Baumann. Und wie der Zufall es will, war eine
rechte Schwester dieses Youngsters einige Jahre die Boxennachbarin
meines Silas in Münster. Immer schön, wenn man nicht nur den Vater
kennt, sondern auch die Stammesreferenz einzuordnen weiss. Fünf
sporterfolgreiche Nachkommen der Joyride weist das FN Jahrbuch aus, in
Anpaarung mit Capistrano verfügt sie nun über ihren ersten gekörten
Sohn, ein weiterer Vollbruder zu diesem Hengst befindet sich noch zur
Ausbildung in Züchterhand.
Erwähnenswert in diesem Zusammenhang ist der Hinweis auf den Vollblüter
Julio Mariner xx. Dieser nun zweite gekörte Sohn des Capistrano (nach
Gladstone, s.o.) ist gezogen aus einer Halbblutstute, und das
zeichnet ihn sichtbar vorteilhaft in seiner Sportlichkeit aus. Cornet
und Söhne leben von der Blutzufuhr in der Anpaarung und exakt das war
meine Überlegung, als ich Capistrano für Carly ausgewählt habe. Als
Halbblutstute verfügt sie über einen direkten Vollblutanteil von gut 65
Prozent. Eine vergleichbare genetische Komponente zu meiner eigenen
Anpaarung also, die diesen Sohn des Capistrano als Referenz besonders
wertvoll macht.
Seit Cornet Obolensky die westfälische Springpferdezucht durch Söhne,
Töchter und Enkel geradezu omnipräsent beeinflusst, sind die Erwartungen
alljährlich hoch an das Springpferdelot der Westfälischen Hauptkörung.
Das war in diesem Jahr nicht anders und doch kam am Dienstagmorgen
erstmal lange "nichts" bis die ersten Sternchen in meinem Katalog Einzug
hielten. Gleich drei Sternchen gab es dann für den Sohn des Capistrano
aus der Joyride als erstes und beeindruckendes Highlight des
Freispringens in Handorf und mit meiner Begeisterung war ich nicht
allein. Der Applaus, den dieser Youngster für seine Vorstellung erhielt,
sprach für sich. Es war der erst grosse Applaus des Tages.
Übersicht und Gelassenheit zeichneten den Schimmel mit dem freundlichen
Gesicht und grossem Auge aus, und er kam zunächst durchaus unscheinbar
daher. Das sollte sich ändern sobald die Freispringreihe ins Spiel kam:
Locker und gelassen, souverän, mühelos und immer hinten auf mit sichtbar
Vermögen ausgestattet, ich war hellauf begeistert!
Dabei wirkte er natürlich und wenig "gemacht", eines der wenigen
authentischen Pferde im diesjährigen Körzirkus von Verden über Vechta
bis Münster und das zeichnet ihn umsomehr als Rarität aus.
Natürliches Vermögen aus lockerem Pferd und sichtbar Übersicht und
Gelassenheit - das war genau das, was ich mir von meiner Anpaarung an
Capistrano gewünscht hatte und ich hoffe, Carly zaubert mir ein
ebensolches Capistranokind ins Stroh...
Ganz unberechtigt ist meine Hoffnung nicht, denn die beiden weiteren
Capistranosöhne im Oktober auf der Vorauswahl zeichneten sich durch
vergleichbare Attribute aus, beides keine auffälligen Pferde, aber beide
mit Übersicht und Vermögen und reichlich von beidem...
Mit der Katalognummer 19 war im Okotber ein brauner Sohn des Capistrano
gezogen aus einer Mutter von For Pleasure x Grundstein in Handorf
unterwegs. Dieser Youngster war deutlich For Pleasure-geprägt mit
steiler Schulter und einer ebensolchen knappen und etwas steil
rausgestellten Hinterhand. Das Gegenteil von einem spektakulären Pferd.
Ausgezeichnet durch Gelassenheit und Übersicht zog der junge Hengst mit
grossem Gleichmass seine Runden. Lässig, gelassen, hinten auf,
Übersicht, so lauteten auch hier meine Notizen.
Aus dem Nachtrag kam dann noch ein weiterer Sohn das Capistrano Mv
Ciacomo zur Vorauswahl. Dieser Schimmel war typmässig sehr
Cornet-geprägt, rahmig, schwammig, konturlos, schwer, gefällig
einnehmend durch Gesicht und Auge. Mühelos und lässig lauteten auch hier
meine Notizen, dabei ausdrücklich "nicht hinten auf" und ein Umstand,
den er vollständig durch beeindruckendes Vermögen kompensierte.
Ich war begeistert!
Drei Mal lässig, souverän, Übersicht, Vermögen - die Sorte Pferd eben,
der sich auch ein Amateur gern anvertraut.
Die Kinder des Capistrano mögen vielleicht nicht die Schönsten sein. So
weit man das aber von einigen wenigen Freispringeindrücken beurteilen
kann, scheinen sie mit dem wertvollen Interieur des Vaters ausgestattet
und verfügen darüberhinaus ebenso über dessen Vermögen.
Genau das, was ich mir von Carly's Fohlen erhoffe.
30.12.2017
Capistrano gewinnt Barrierespringen!
Einen gelungenen Jahresabschluss feierte Capistrano zwischen den Jahren
in Alt Marl. Nach fehlerfreien Durchgängen in einem Umlauf und zwei
Stechen gewann er das
Barrierespringen S* (1,50m) und war in einem weiteren Punktespringen
der Klasse S* platziert.
Vermögen kommt nicht aus der Mode.
1.10.2019
Springpferde WM in Lanaken / BEL - Katrin Eckermann sorgt für
Schlagzeilen, und das nicht nur mit ihrem Titelgewinn bei den
Sechsjährigen.
"Von ursprünglich 265 (!) Sechsjährigen traten heute 39 im Finale an.
16 erreichten das Stechen. Davon schafften fünf eine weitere fehlerfreie
Runde und das einzige Pferd, das mit vier Fehlern schneller war als die
Siegerin, wurde auch von Katrin Eckermann geritten: die Westfalen-Stute
Cala Mandia v. Capistrano-Valentino aus der Zucht von Ludger
Wigger-Pieper und im Besitz von Christian Glanemann. Sie wurde Sechste."
Quelle: St.Georg
Aus ganzen 23 (!) Nachkommen rekrutiert sich der sechsjährige Jahrgang
des Capistrano von 2013, darunter Cala Mandia, die bereits anlässlich
der Eliteschau 2016 Einzug auf diese Seiten hielt, als sie
Siegerstute der Vierjährigen wurde. Das
stellt manch einen populären Vererber dieser Tage in den Schatten.
30.12.2019
Die kompletten Nachkommenzahlen einzelner Hengste (alle Fohlen, nicht
nur die sporterfolgreichen) waren im Jahr 2018 vorübergehend im FN
Jahrbuch öffentlich einsehbar. Eine informative Datenquelle, die vieles
relativiert, insbesondere die vermeintlichen Erfolgstatistiken der
Vieldecker. Wieso diese Zahlen nicht mehr veröffentlicht werden, weiss
allein die FN.
Stand 12/2017 waren von Capistrano ganze 137 Nachkommen folgender
Geburtsjahrgänge registriert:
2010 18
2011 37
2012 31
2013 23
2014 15
2015 13
Aktuell weist Capistrano aus diesen überschaubaren Nachkommen sieben
S-erfolgreiche Nachkommen der Jahrgänge 2011 und 2012 bei der FN aus,
das sind mehr als zehn Prozent aus 68 Nachkommen, eine beeindruckende
Quote. Man fragt sich, wo die Nachkommen aus 2010 geblieben sind?
Bei der FEI sind bereits 16 Nachkommen der Jahrgänge 2011-2013 für den
internationalen Sport gelistet, darunter die o.g.
Cayenne (Mv Pontifex) aus dem Hause Schulze Topphoff, die mittlerweile
unter brasilianischer Flagge mit Flavio Abreu Bernardes international in
1,40-Kursen unterwegs ist.
Die siebenjährige Chili (Mv Satisfaction) hat in diesem Jahr in den
Stall von Jens Baackmann gewechselt und war im September in Paderborn
erstmals international mit zwei Platzierungen auf S-Niveau unterwegs,
darunter Platz fünf im Zweiphasenspringen.
Der achtjährige Caipidor (Mv Polydor) zählte 2018 siebenjährig unter
Philip Bölle zu den erfolgreichsten Nachkommen mit zahlreichen, auch
internationalen, S-Erfolgen. In diesem Jahr sitzt Helmut Morbitzer
(Österreich) im Sattel, der den Schimmel in 3-Sterne Prüfungen (1,45)
reitet.
Mit ihren erst sechs Jahren ist Cala Mandila die erfolgreichste Tochter
des Capistrano. Erst im Juli 2019 wechselte der markante Dunkelfuchs in
den Stall Glanemann zu Katrin Eckermann, qualifizierte sich in Münster
Handorf mit einem zweiten Platz für das Bundeschampionat (15.) und
überzeugte dann in Lanaken auf der WM mit einem sechsten Platz im Finale
der Sechsjährigen über 1,35-40. Aktuell war die Stute im Oktober und
November beim CSIY in Peelebergen 3. und 4. in zwei 1,30 Springen.
Eine beeindruckende Erfolgsstatistik für einen Landbeschäler, der
nicht unbedingt als internationaler Springpferdemacher wahrgenommen wird.
17.4.2022
Capistrano macht
Schlagzeilen in Wellington!
Die Capistrano-Tochter Cala Mandia und Katrin
Eckermann feiern ihren ersten 5-Sterne Erfolg und gewinnen den Grossen
Preis in Wellington! ... während Carly über Ostern in die dritte Runde
mit Capistrano gegangen ist, in der Hoffnung darauf,
"nocheinmal-so-ein-Pferd-wie-Karlchen" zu zeugen ... Die Gestüter haben
am heiligen Ostersonntag alles möglich gemacht. Kurz vor acht durfte
ich mir die komplette Tagesration Capistrano pünktlich abholen und
frisch versamen - wenn Carly nun wieder nicht aufnimmt, soll es wohl
nicht sein ...
Sensation in Miami: Katrin Eckermann und Cala
Mandia gewinnen Großen Preis!, so titelt das OnlinePortal der
ReiterRevue:
"... Es waren also die beiden Überraschungen, die im
Stechen um den Sieg antraten. Die "Big Names" hatten vorher Abwürfe
verzeichnen müssen. Christian Kukuk wurde mit acht Punkten 13. auf
Mumbai, Christian Ahlmann auf Mandato van de Neerheide 16. mit drei
Abwürfen, Ludger Beerbaum und Mila mit dem gleichen Ergebnis 18. Als
letzte Starterin im Stechen hatte Katrin Eckermann dann alles in der
eigenen Hand - und ritt mit einer begeisternden Runde auf der
wieselflinken Stute zum Sieg. .... Der Jubel bei der Rheinländerin
Katrin Eckermann wollte nicht enden! Man darf wahrlich gespannt sein,
wie die weitere Saison für die Reiterin und ihre Stute verläuft.
Zunächst jedoch ist sie beim Super Grand Prix in Prag schon einmal dabei
und um 100.000 Euro reicher. ...." (zum
kompletten Artikel)
Auch das OnlinePortal des St.Georg und findet
treffende Worte für die Erfolgsgeschichte dieses Paares:- lesenswert!
".... Zufall? Nein. Die beiden waren dieses Wochenende in
bestechender Form. In der vorangegangenen zweiten Wertungsprüfung der
Global Champions League waren sie bereits Zweite gewesen. ..."
(zum
kompletten Artikel)
16.6.2023
Fohlenschau blutgeprägter Fohlen in Ostbevern: Siegerfohlen von
Capistrano und zwei weitere dazu!
Nachdem ich die Erstauflage
dieser Schau im letzten Jahr verpasst hatte, war es mir eine
Herzensangelegenheit in diesem Jahr dabei zu sein. 24 Nennungen im
Katalog, 17 Stuten und Fohlen traten an. Immerhin!
Zu meiner
grossen Überraschung stellte Capistrano das Siegerfohlen (und sehr
verdient so!), gezogen aus einer Halbblutstute von Fiano (Fidermark x
Frühlingsball) x Black Sam Ballamy xx Big Shuffle xx. Dieses Fohlen
hätte auch jeden dressurbetonten Warmblutring dominiert und allein dafür
war es wert, vor Ort gewesen zu sein! Die Komination Fidermark x
Frühlingsball im Muttervater, ganz wie bei Fabrice und Fannie Mae, war
mein persönliches Tüpfelchen auf dem "I" dazu ...
Darüberhinaus war
Capistrano mit noch zwei weiteren Fohlen rennomierter Buschzüchter
vertreten und war damit der Hengst mit den meisten Fohlen dieser Schau.
Woran es liegt, dass unter hunderten naheliegender Spinghengste
ausgerechnet Capistrano von Züchtern blutgeprägter Sportpferde
favoritisiert wird, das weiss der Himmel allein. Die schönste
Bestätigung für meine eigene Entscheidung, mit diesem Hengst einen blutgeprägten
Springstamm aufzubauen, ist es allemal!
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