Eigenleistung/Werdegang: 
eigene Aufzucht, künftige blutgeprägte Stammhalterin ihrer Mutter in der Zucht 
2017 gedeckt und sportliche Förderung auf dem Krüsterhof bei Johann Hinnemann 
23.6.2018 Verbandsprämie Westfalen, Eintragungsnoten 3 x 8 für Rasse/Typ, 
Korrektheit Gang und Gesamteindruck März 2024 Reit-und Sportpferd bei
		Lena Mai 2025 die erste Platzierung 
		im A-Springen! 
 
30.4.2018 Hengstfohlen von Capistrano - Carlyle 
Endringfohlen Fohlenschau Lienen, 3. Platz 
Springfohlen 13.Mai 2018, Mai 2022 Springpferde A 4. 
17.2.2020 Stutfohlen von Capistrano -
Caro Lee 
8.2.2021 Stutfohlen von Durantos RR -
Diva 
seit dem 13.3.2021 tragend von Del Piero - verfohlt 
		14.12.2021 4.4.2023 Hengstfohlen von Grey Boulevard 
		- Der kleine Galopper seit dem 7.5.2023 
		tragend von Duplexx - resorbiert 
 
Mutterstamm: 
Eigenleistung Ionia: 
2003 - 2005 17 Flachrennen, darunter 1 Sieg und 4 Plätze 
10. Mai 2006 - Stutenschau Ankum; Eintragung in das Hannoversche Hauptstutbuch
4 x die "8" 
Eintragungsnoten u.a. Elastizität und Schub im Trab 8, Sattellage 8, Rahmen 8, 
Vordergliedmassen 8. 
 
Mutterstamm:
der 
vollständige Mutterstamm in graphischer Darstellung (Stamm der 
Immertreu) 
		Gekörte Hengste: 
Iwanowitsch xx *1978, Ldb Celle, von Illix xx/Orsini xx a.d. Istanbul 
Intervall xx *1974, Rhld./Trak., von Perseus xx a.d. Inka (Zweig der 
Immenkönigin a.d. Immertreu) 
Injektor xx *1984, Ldb Moritzburg/Trak., von Tiron xx a.d. Inka (Zweig der 
Immenkönigin a.d. Immertreu) 
Fehrbellin *2012, Ldb Redefin, von Franzikus x Quaterback x Sunny Boy x 
Canaletto (a.d. Ismene) 
		Galopper: 
		Iquitos xx *2012 von Adlerflug xx a.d. Irika 
		xx - Galopper des Jahres 2016 und 2019, GAG 100 kg, LGS €
671.690
		
		Gestüt Ammerland 
		Indomito xx *2006 von Areion xx a.d. Insola xx - Listensieger und Gruppe 
		II, GAG 96kg, LGS
€ 229.761
		
		Haras de Rosières 
		Sportpferde: 
		Indian Lady *1985, Trak.von Perlenglanz (4 erfolgr. Sportnachk.) a.d.Ikone (7 
erfolgr.Sportnachk) a.d.Inkunabel, S-Spr.gew. LGS 1999 € 32.400 
		Camaaro *1995, Sachse von Calido a.d. Ismene xx, S-Spr. gew. 
		Castania *1997 von Lionheart a.d. Caren von Cantus a.d. Ipenta von 
		Pentathlon, M-Spr.  
Abano Son *2000, von Abanos a.d. Calida von Canaletto a.d. Ismene xx, CSI3* 
(Lars Berge NOR, Sissel Foldager SWE) 
Cork Lane *2001 von Corum a.d. Castania von Lionheart a.d. Caren von Cantus a.d. 
Ipenta von Pentathlon, S-Spr. gew., Dt.Meisterschaften 2014 (Kathrin Müller) LGS 
2014 € 33.000  
Papillon 142 *2001, Westf. von Phantom a.d. Indian Lady (Züchter Georg Ahlmann), 
intl. S-Spr. gewonnen (Christian Ahlmann), LGS 2009 € 11.505 
 
Carly ist das sechste und letzte Fohlen aus Ionia xx und Halbschwester zu  
Balahé von
Brentano II - Zuchtstute
Familie Karsten 
Brooklyn von
Brentano II - verstorben 
Bogart von
Benetton Dream - 
verkauft, Dressurpferdeprüfungen platziert, Kandaren-L gewonnen, mehrfach M 
platziert 
Lorbaß von
Lissaro - verkauft nach 
England, siegreich und platziert in Springen, Dressur und Vielseitigkeit 
Legolas von
Lissaro - erste 
Reitpferdeprüfung Platz 3 (Trab 8,0), Dressurpferde-A gewonnen, L-Drs. 2.,
Geländepferde A** 4, 2019 VA** 4. 
Landesmeister Junge Reiter Sachsen-Anhalt, erster internationaler Start im
CCI2* 
		 
 
 
Gedanken zur Hengstwahl: warum Conen 
? 
 
 
 Fünf lange Jahre habe ich darauf gewartet, dass Ionia mir endlich das ersehnte 
Stutfohlen beschert - nun ist sie da! 
Und das Igelchen hätte es nicht schöner malen können, dieses hinreissend 
charmante Stutfohlen, das hoffentlich einmal zu der sportlich bewährten 
Halbblutstute meiner Münsterland-Pferdezucht avanciert. Das lange Warten hat 
sich gelohnt!    
 
 
Der Anruf  meiner Stutenfee am 
Samstagvormittag kam unerwartet - das 
Igelchen stehe zu zweit im Stall, ein gesundes braunes Stutfohlen hüpfe um die 
Mutter rum! Die erste Sorge um das vermeintlich viel zu frühe Fohlen erwies sich 
als gänzlich ungbegründet: 
der erwartete Geburtstermin zum Monatsende war ein Gedankenfehler, ich hatte ein 
Jahr lang das Besamungsdatum als Abfohldatum mit mir rumgetragen ...  
So kann's gehn! 
Hellauf begeistert machte ich mich auf den Weg um das langersehnte Stutfohlen 
meines Igelchens zu begrüssen - was für eine Freude! 
Die kleine Carly ist mit dem ponyhaften Charme ihres Vaters Conen gesegnet und 
steht im Hochreckformat auf ihren Beinchen, ganz so wie das Igelchen eben seine 
Fohlen ab Werk zunächst aus dem filigranen Vollblutbauch liefert.  
Der DNA-Test ist überflüssig: die kleine Carly kann ihren Vater schon jetzt 
nicht leugnen... 
Bei Schneetreiben und Regenschauer gab es nichts schöneres, als den halben Tag 
in der Box bei Mutter und Kind zu verbringen und zuzusehen, wie der neue 
Erdenbürger die ersten Erfahrungen sammelt und durchs Stroh purzelt. Das 
Igelchen ist wie immer eine äusserst besorgte Mutter, die jede Bewegung von 
Fohlen und Sabine mit tiefem Grummeln und leisem Wiehern begleitet - wie habe 
ich das vermisst! 
Ganz und gar beseelt von diesem langersehnten Stutfohlen trübt nun lediglich das 
Wetter den ersten Fohlenfrühling. Zum unbeschwerten Fohlenausgang im Grünen werden wir uns 
alle noch ein wenig gedulden müssen. 
 
 
 
                                                                      
Im Alter von drei Tagen gibt Carly die quirlige Eisprinzessin... 
 
                        
  
 
 
16.3.2013 Carly im Alter von einer Woche 
 
 
                                      
  
 
 
 
              
  
 
 
18.3.2013 
 
Carly übt sich als freies Flugobjekt auf freiem Feld und testet dabei 
auch schonmal die Gesetze der Schwerkraft an... Mittlerweile hat sie grossen 
Gefallen an eigenständigen Waldspaziergängen gefunden und mir sträuben sich 
mitunter die Haare, wenn sie um die Bäume geflogen kommt. Lebensfreude pur und 
einfach die schönsten Momente im Leben eines Pferdezüchters! 
 
 
             
  
 
 
 23.3.2013 
 
Was als "therapeutische Unterstützung" und Entfaltungshilfe für die gross 
geborene Rapunzel gedacht war, entwickelt sich 
mittlerweile zu einem Selbstläufer der ganz besonderen Art: 
Auf meinen ausgedehnten Streifzügen mit Carly durch den Wald hatte ich das 
angrenzende hügelige Feld mit Böschungen und Klettermöglichkeiten entdeckt. Die 
Idee war, Rapunzel so viel wie möglich kletterreiche Bewegung zu verschaffen, 
damit sie zügig lernt ihre Beinchen zu sortieren und den grossen Fohlenkörper 
besser zu koordinieren. Therapeutische Unterstützung eben für ein neugeborenes 
grosses Fohlen, soweit das eben möglich ist. 
                     
                
 
Natürlich lag es nahe, dass ich die selben Klettertouren nun auch mit 
Carly unternehme, die die Herausforderung dieses Geländes selbstverständlich mit 
der grössten Begeisterung annahm. Carly übt sich mittlerweile als echtes 
Buschpferd und springt in hohen Bögen die Böschung und Wälle rauf und runter, 
nur um nach der sicheren Landung dann die nächste Flugkurve ins Visier zu 
nehmenSchöner können junge Fohlen ideenreiche Bewegungsangebote ganz sicher nicht 
danken!   
 
 
                      
  
                                                                                           
Carly erkundet das Gelände 
 
 
             
                
  
 
                                                                                                                                                                               
 
 
                                                         
    
                                                                                                      
Flugphase, Landung, ... 
 
 
                                                   
  
                                                            
... und kaum hat sie wieder festen Boden unter den Füssen wird 
der Turbo zugeschaltet! 
 
                                                            
 
 
23. März 2013 
 
Im Alter von vierzehn Tagen pflegt Carly ihr Galoppiervermögen mit 
unvermindertem Eifer, sobald sie die grosse Heuwiese erreicht hat.  
Unglaublich charmant und schön - an diesem hinreissenden Feger kann ich mich 
einfach nicht sattsehen...   
 
                                                        
  
 
 
 
                                                           
  
 
 
 
                                                         
  
 
 
 
                                                          
  
 
 
 
                                                             
  
 
 
 
                                                            
  
 
 
 
                               
  
 
 
20.4.2013 
 
"Foal-Eventing" oder auch "Heinz im Busch!" 
Seit langem schon verbringen Carly und Rapunzel ihre Tage gemeinsam mit weiteren 
Fohlenstuten auf der Weide. Dennoch ist mir unser "Geländespaziergang" am 
Wochenende stets die grösste Freude und selbst die Fohlenstuten nehmen die 
gebotene Abwechslung gern an. Von Carly und Rapunzel ganz zu schweigen - die 
beiden geniessen die uneingeschränkte Freiheit in Wald und Flur und geben auf 
ihren ausgedehnten  Streifzügen jedes Mal richtig Gas!  
Und natürlich ist es mir ein Anliegen, diese pferdische Freude zu teilen. 
Miteinander ist eben immer am schönsten. Und so war es heute Freund Heinz, der 
die Fohlenstuten an die Hand bekam und zum Waldgang abkommandiert wurde, so dass 
ich freie Hand für die Kamera hatte. Er hat sich dabei so richtig ins Zeug 
gelegt und genau so viel Spass an unserem gemeinsamen Unternehmen gehabt wie 
alle Beteiligten:  
Zwei- aber ganz sicher auch die Vierbeiner!  
 
                             
           
  
 
 
                                             
  
 
 
 
 
                 
  
 
 
28.9.2013 
 
 
                                        
  
 
Carly im Alter von fast sieben Monaten und sie wird ihrer Mutter immer 
ähnlicher. Aus dem putzigen Ponyfohlentypus wird ein echtes Halbblut! 
 
                                                        
  
 
 
September 2014 
 
                                                     
  
 
Familienbande! 
Wer viel mit der Kamera unterwegs ist, der übersieht in der Vielzahl der Bilder 
schonmal das Wesentliche. Als ich heute die zahlreichen Fotos meines Besuches 
auf Schlenderhan sichtete fiel mir unter den Vollblutstuten dieses Porträt auf. 
Die Ähnlichkeit dieser Stute mit meinem Igelchen Ionia war einfach verblüffend 
und natürlich machte es Sinn, in der Stutenherde eines Vollblutgestütes eine 
Stute vorzufinden, die ebenso stark von Acatenango geprägt ist.  
Als ich seinerzeit bei meinen Recherchen zu Acatenango auf ein Bild seiner 
berühmtesten Tochter Borgia stiess, ging es mir ähnlich: 
 
  Ich 
habe die Stute persönlich nicht gekannt und auch nie eine Farbe mit dem Pferd 
assoziiert. Als ich dann zufällig auf diese Bild seiner legendären Tochter 
Borgia stiess, den trockenen Kopf, die 
Augen - da drängte sich die Assoziation zu meiner Ionia (Foto 
links) geradezu auf: 
offensichtlich kann Acatenango sein Erbe in seinen Töchtern, selbst wenn sie 
meist schlicht braun daher kommen (oder gerade dann?), wahrlich nicht leugnen... 
 
Ich konnte mich nur nicht erinnern, aktuell auf Schlenderhan eine solche Stute 
gesehen zu haben... 
Weshalb ich das Bild einer zweiten Prüfung unterzog und siehe da: 
Das war nicht Schlenderhan, das war bei meiner Stutenfee! 
Das Igelchen in der heimischen Stutenherde... 
Erneut dauerte es eine Weile bis mir klar wurde, dass auch das nicht sein 
konnte.  
Dies war die Jungstutenherde und das vermeintliche Igelchen ist Tochter Carly 
und erneut war ich der verblüffenden Ähnlichkeit aufgesessen, die Carly 
inzwischen mit ihrer Mutter hat. Womit wir wieder bei dem schönen Wort von der 
Vererbung wären, die wie ein Autobus ist: 
man weiss nie wer als erstes aussteigt oder noch drinsitzt und gegebenenfalls 
später noch aussteigt. 
In Carly's Fall, die als junges Fohlen stets weithin sichtbar als Tochter ihres 
Vaters Conen erkennbar war, ist das Igelchen ganz klar eineinhalb Jahre später 
aus dem Bus gestiegen! 
Nach wie vor verkörpert Carly auch sichtbar Merkmale ihres Vaters Conen, die mir 
deshalb sehr geläufig sind, weil ich Conen im Stall Hinnemann regelmässig sehe 
(um nicht zu sagen: "studiere!"). Dennoch muss man wissen wo man hinguckt und 
dieses auffällige Beispiel der Metamorphose meiner Carly im jungen Alter lehrt 
eines ganz gewiss: 
 
Eine glaubwürdige Einschätzung oder Prognose über die Entwicklung von 
Jungpferden im Fohlenalter hat viel mit Kaffeesatzleserei zu tun. 
Kommt dann noch der Streufaktor Vollblut dazu entbehren Prognosen häufig jeder 
sachlichen Grundlage. 
Ähnlich ging es mir seinerzeit mit Bogart, der ebenso Zeit seines Fohlendaseins 
ein sichtbarer Sohn seines Vaters Benetton Dream war. Als ich ihn vier Jahre 
später  zwar deutlich im Rahmen seines Vaters stehend wiedersah, erkannte ich ihn 
dennoch selbst im Halbdunkel auf der Stallgasse 
auf Anhieb an der Silouhette seiner Mutter. 
 
Was lernen wir daraus? 
Einfach mal abwarten ist immer eine gute Idee. 
Besonders, wenn Vollbluteinfluss im Spiel ist!       
		 
		28.9.2014 
		 
		Zauberhafte Carly! 
		 
                                           
		  
		 
		... und doch immer anders: 
		Mutter's Tochter im Standbild (unten), Vater's Tochter im Galopp
		(Foto ganz unten). Der 
		Versuch, einen Halbblüter im Jährlingsalter in eine Schablone zu pressen 
		oder auch nur annähernd vorhersagen zu wollen, wohin die Reise 
		entwicklungsmässig geht, ist reine Kaffeesatzleserei (siehe
		oben). In ihrer 
		Entwicklung verkörpert Carly geradezu ambilvalent und immer wieder beide 
		Typen ihrer Eltern und Vorfahren und das offensichtlich sogar zur selben Zeit. 
		 
		Alles andere als ambilvalent jedoch ist und bleibt ihr Wesen: 
		hinreissend liebenswert und personenbezogen. 
		Sie kommt mir entgegen wann immer sie mich sieht und bleibt da, auch 
		wenn die grosse Herde schon wieder ihres Weges zieht. Ein ungewöhnliches 
		Verhalten für das Herdentier "Pferd" und es zeichnet sie aus.       
		 
		Das Erbe meines sanftmütigen Igelchens Ionia lebt in Carly weiter 
		und das ist gut so - Andenken muss man schätzen und pflegen, das 
		Igelchen hat es verdient. 
		Keines meiner selbstaufgezogenen Stutfohlen hat mich vom ersten Tag an 
		mehr inspiriert als Carly, bei keinem konnte ich die Zeit so wenig 
		abwarten, wie bei Carly. Dieses Pferdchen dreijährig anzupaaren und 
		endlich nach Münster zum anreiten holen zu können, ist mein grösster 
		Wunsch. Anders als bei Bunny und Deauville schwirren mir zu Carly 
		bereits reichlich Hengste zur Anpaarung durch den Kopf und ich kann es 
		gar nicht erwarten, sie neben Silas in Münster zu sehen und mit seiner 
		"tatkräftigen" Hilfe einen ganzen Sommer über selber anzureiten und 
		auszubilden.     
		. 
		 
                                                  
		  
		 
		 
		 
                                               
		  
		 
		 
		Als ich an diesem Wochenende zunächst bei 
		den Stuten und Fohlen meine ganz persönliche "Carly-Session" zelebrierte 
		und dabei erneut an Carly's Vater Conen denken musste, traf es sich, 
		dass ich mich am nächsten Tag höchstselbst in seinem Sattel wiederfand. 
		Und das sind sie dann, die grossartigen kleinen Begebenheiten, an die 
		man sich noch lange erinnert. Als Steffi mich fragte, ob ich an diesem 
		Tag Conen einmal reiten wollte, geriet ich ganz und gar aus dem 
		Häusschen vor Freude. Alina und Romy, die beiden fleissigen Azubinen im 
		Stall, sahen mich ob meines Freudenausbruches etwas befremdlich an, 
		verstanden jedoch sofort, als ich ihnen von Carly und meiner ganz 
		persönlichen Conen-Geschichte erzählte. 
		Und die sollte sich nun entwickeln zu einer Geschichte von den kleinen 
		Dingen im Leben, die das Leben einfach lebenswert machen. 
		Nach einem entspannten Spaziergang im Schritt an der Rinderkoppel vorbei 
		kam ich auf einem ebenso entspannten und höchstvergnügten Conen auf den 
		Dressurplatz. Das spätsommerliche Laub raschelte im Wind und Conen tat 
		einen kecken Satz hier und einen freudigen Sprung dort, schlug im 
		fröhlichen Galopp mit dem Vorderbein nach einem Blatt im Wind und war 
		einfach bester Dinge - ich auch! 
		 
                            
		               
		  
		 
		Ich sass mit einem breiten Grinsen im Sattel und war dankbar, dieses 
		Pferd überhaupt reiten zu dürfen. Als Alina dann ungefragt mit ihrer 
		Kamera auftauchte weil sie meinte, "du freust dich doch bestimmt über 
		ein paar Bilder mit deinem Liebling!?" war das einfach das Grösste! 
		Ich weiss nicht, worüber ich mich mehr gefreut habe, die Fotos oder die 
		spontane Geste von Alina, ungefragt mit ihrer Kamera am Dressurplatz 
		aufzutauchen. 
		Es spricht für das Team vom Krüsterhof, die Stimmung, das 
		Selbstverständnis und den Teamgeist, der dort herrscht und der mich 
		jedes Mal erneut am Wochenende immer wieder gern die hundert Kilometer 
		Anfahrt in Kauf nehmen lassen und einen Tag dort verbringen lässt. 
		Ich kenne viele Profiställe und weiss, dass soetwas nicht 
		selbstverständlich ist und ich weiss es sehr zu schätzen. 
		Ich denke, den Mädels geht es ebenso. Es sind eben immer die kleinen 
		Dinge, die den grossen Unterschied machen. 
		Danke, Alina, und das ganze Team vom Krüsterhof - Teamgeist kann man 
		nirgendwo auf der Welt kaufen. Man muss ihn leben lernen und teilen.  
		 
                                                                                 
		   
		 
		24.4.2016 
		 
		Romy erstmals zu Besuch bei ihrem "virtuellen" Liebling Carly! 
		 
                                                     
		  
		 
		5. Januar 2017 
		 
		Seit einem viertel Jahr ist Carly nun in Münster und es ist eine Menge 
		passiert - Zeit für ein Update! 
		 
		Carly's Einstand in Münster gestaltete sich durchaus turbulent, doch das 
		lag nicht an ihr.  
		Auf der Suche nach sattem Grün hatte Darnell sich Ende September zu 
		einem nachhaltigen Zaunflutscher entwickelt und der brave Silas blieb 
		während des gemeinsamen Weidegangs stets allein auf der inzwischen recht 
		karg gefressenen Wiese an der Aa zurück. Darnell dagegen begraste die 
		satten Böschungen nebendran und man konnte es ihr nicht wirklich übel 
		nehmen ...  
		Doch das Risiko, eine mittlerweile im sechsten Monat tragende Stute 
		irgendwann einmal von den benachbarten Feldern oder gar der Strasse 
		einzusammeln, war einfach zu hoch. Weshalb ich mich spontan entschloss, 
		Darnell schon am nächsten Tag zurück auf den Hof Altepost zu bringen und 
		sie gegen Carly zu tauschen. 
		 
		Der Stutentausch gestaltete sich durchaus entspannt. Darnell stand 
		ruckzuck neben Silas im Anhänger, sie flog geradezu in den Hänger und 
		rannte mich dabei beinahe um – die Sache mit den Möhren vorn im Trog 
		hatte sie ganz offensichtlich nachhaltig verinnerlicht. Entspannt kamen 
		wir zu dritt auf dem Hof Altepost an und tauschten Darnell gegen Carly. 
		Es war das erste Mal, dass Carly verladen wurde, sie hatte den Hof 
		Altepost und ihre Herde noch nie verlassen müssen und nun  gerade 
		erstmals eine Nacht fern von der Herde im Stall verbracht. Mit Ruhe und 
		Geduld stand sie bald neben Silas im Hänger, der einmal mehr die 
		zuverlässige Verladehilfe gab und sie freundlich begrüsste. 
		 
		In Münster angekommen brachten Andrea und ich Carly sofort gemeinsam mit 
		Silas auf die Weide um ihr Gelegenheit zu geben, mental bei ihrem neuen 
		Partner anzudocken und den aufgestauten Stress abzubauen. Das geht 
		nunmal nirgendwo besser als gemeinsam mit einem zuverlässigen Partner 
		auf der Wiese. Einmal mehr gab Silas den bewährten Stutenversteher, ging 
		ihr gelassen aus dem Weg, tobte nicht herum und liess Carly einfach 
		machen. Carly war sichtlich durcheinander, flitzte immer wieder auf und 
		ab, suchte sporadisch Silas' Nähe und flitzte wieder los. Sie suchte 
		ihre Herde, das war nur zu verständlich. 
		 
		Zwei Stunden später brachten wir die beiden gemeinsam in den Stall. 
		Carly folgte Silas brav, blieb aber verstört in der neuen Umgebung vor 
		der Box stehen und tat keinen Schritt weiter. Nicht anders hatten sich 
		alle meine jungen Stuten verhalten, die in den letzten Jahren in Münster 
		Einzug gehalten hatten, das hatte ich erwartet. Weshalb Andrea Silas 
		zunächst in Carly's Box führte und schon war das Problem gelöst. Carly 
		folgte Silas brav in ihr neues zu Hause und Silas wanderte zurück in 
		seine Box gegenüber. Carly war zwar aufgeregt und wieherte noch häufig, 
		aber sie frass und war beruhigt so lange sie Silas sah.  
		 
		In den nächsten Tagen verbrachte ich viel Zeit mit Carly und sie liess 
		sich die Zuwendung gern gefallen. Ein braves und umgängliches Pferdchen, 
		so wie ich sie aus der Fohlenzeit und von der Herde kannte. 
		Menschgeprägt. Nur beim gemeinsamen Weidegang fand sie einfach nicht zur 
		Ruhe und lief die meiste Zeit auf und ab. Mir tat das in der Seele weh. 
		Tatsächlich war Carly das erste Pferd, das nicht sofort von Silas 
		eingenommen war und so auch mental in der neuen Umgebung „ankam“. So 
		ruhig und zufrieden wie sie im menschlichen Umgang war, so unruhig war 
		sie auf der Wiese. Als am dritten Morgen nach Carly's Ankunft mein 
		Telefon schellte schwante mir nichts Gutes – und richtig: 
		Carly war durch den Zaun gegangen. 
		 
		Dabei hatte sie ganze Arbeit geleistet und weder Latten noch Litzen 
		verschont. Glück im Unglück jedoch, sie trug selber nur einen Kratzer 
		davon.  
		Gleichwohl:  
		So konnte es nicht weiter gehen. Auf die Wiese sollte sie und sie musste 
		vor allem auch sicher darin bleiben! Noch in der Mittagspause machte ich 
		mich also auf den Weg und kaufte ein neues Weidezaungerät. Eines mit 
		reichlich „Wumms“ und man staunt, welche Differenzierungen es da so gibt 
		und das nicht allein in preislicher Hinsicht. An diesem Tag lernte ich 
		eine Menge Neues über elektrische Spannungen und ihren Preis ... Und in 
		der Tat, die Sache mit dem neuen Weidezaungerät sprach sich schnell rum 
		und das nicht nur unter den Rössern. Manch ein argloser Stallkollege 
		spürte am eigene Leibe, w i e gut unser neues Weidezaungerät doch 
		funktionierte... Diese Taler waren gut investiert, keine Frage!  
		Dennoch nagte es an mir und ich fragte mich besorgt, wie lange es wohl 
		dauern würde bis Carly auch auf der Wiese zur Ruhe finden würde. Einmal 
		mehr war es Stutenfee Ingrid, die mich auf den Boden der Tatsachen 
		zurückholte und mir anschaulich klar machte, dass Carly es mit dem 
		überstürzten Umzug sehr viel schwerer gehabt hatte als alle anderen 
		jungen Stuten in den Jahren zuvor. Einfach deshalb, weil wir bei allen 
		anderen Pferden das Umzugsdatum lange voraus geplant hatten und Ingrid 
		die Pferde lange im voraus aus der Herde entwöhnt, separat aufgestallt 
		und allein auf's Paddock oder eine Wiese gestellt hatte. Die Chance der 
		stufenweisen Umgewöhnung noch zu Hause hatte Carly einfach nicht gehabt 
		und ich sollte ihr doch bitte ein, zwei Wochen Zeit geben, die bräuchte 
		sie nunmal, sie sei einfach noch auf der Suche nach ihrer Herde. 
		 
		Das klang alles sehr vernünftig und ich wusste, was ich an dem Rat 
		meiner Stutenfee hatte. Ein durchgeknalltes Pferd war Carly ganz sicher 
		nicht, das wusste ich. Sie litt unter der Herdentrennung, das war 
		offensichtlich. Und natürlich sollte Stutenfee Ingrid wieder einmal 
		Recht behalten und die Dinge regelten sich dann in der Tat von allein, 
		wenn auch etwas anders als erwartet …  
		 
		Es kam der Samstag und ich war gerade auf dem Rückweg von meinem 
		allwöchentlichen Besuch auf dem Krüsterhof als erneut das Telefon 
		schellte und erneut schwante mir nichts Gutes … 
		Diesmal jedoch war es besorgtes Empören, das mir vom anderen Ende der 
		Leitung entgegenschallte. 
		Silas und Carly hatten auf ganz individuelle Art endlich zueinander 
		gefunden, Carly rosste und Silas deckte sie! Ja, er würde Carly geradezu 
		unter sich begraben, der grosse Kerl!  
		Und d a s ginge doch wohl wirklich nicht, die kleine Carly und der 
		grosse Silas? 
		Mit allem hatte ich gerechnet aber nicht damit. 
		Mir fiel ein Stein vom Herzen und ich musste laut lachen – ich war so 
		erleichtert! 
		Gleichwohl stiess meine Erleichterung bei den Stallkollegen auf 
		Verwirrung. Die kleine Carly! 
		 
		Meine pragmatische Erklärung, Sex lerne man am besten auf einem alten 
		Ofen und dabei spiele es keine Rolle, wie gross dieser Ofen sei, wollte 
		nicht jeder sofort verstehen.  
		Ich freute mich jedoch für meine Carly. 
		Die Hormone hatten ihr völlig unverhofft ein geradezu erfülltes Dasein 
		an Silas' Seite beschert.  
		Und ich war sicher, das Weidezaungerät würden wir von heute an nicht 
		mehr brauchen. Ich überlegte kurz, das teure Gerät wieder zurück zu 
		geben – gleichwohl, mit welcher Begründung? Es funktionierte tadellos 
		und hormonell bedingtes Weidetierverhalten würde der Vertreiber kaum als 
		validen Umtauschgrund akzeptieren... 
		 
		Ein kurzes Knurren ob des Timings, das Carly mit ihrer plötzlichen Rosse 
		an den Tag legte, konnte ich mir jedoch nicht verkneifen. Wie die 
		anderen dreijährigen Stuten zuvor sollte Carly eigentlich tragend 
		bereits zum Sommer in Münster einziehen. Sie hatte sich jedoch das ganze 
		Jahr über hartnäckig geweigert überhaupt in Rosse zu kommen, von 
		Besamung konnte daher keine Rede sein. Dies war umso absonderlicher, als 
		sie im Winter zuvor zweijährig bereits gut gerosst hatte. Das ganze 
		Frühjahr über hatte ich so sehr auf eine Rosse gehofft, Carly jedoch 
		blieb standhaft und güst. 
		Der Grund, weshalb im Frühjahr zunächst Darnell in Münster eingezogen 
		war, die nicht nur zügig gerosst hatte, sondern auch mit dem ersten 
		Schuss tragend war. 
		Schlaflose Nächte und ein teures Weidezaungerät hatte Carly mir also 
		beschert, nur um am fünften Tag nach ihrem Münsteraner Einstand mit der 
		Rosse ihres Lebens mitten im Herbst aufzuwarten? 
		Das war ein Witz in Tüten und ich wusste nicht ob ich lachen oder weinen 
		sollte. 
		 
		Doch mit einem sollte ich Recht behalten: 
		Das Weidezaungerät brauchten wir wirklich nicht mehr. Von diesem Tag an 
		war Carly auch mental vollständig in Münster angekommen und wich Silas 
		auf der Wiese nicht mehr von der Seite. So sollte das sein und ich 
		freute mich von ganzem Herzen für die junge Stute.  
		 
		Ein paar Wochen später zogen die beiden vorübergehend gemeinsam unten 
		auf die Wiese an der Aa. Es hatte längere Zeit nicht mehr geregnet, der 
		Boden war gut und Gras war nachgewachsen. Und ich staunte nicht schlecht 
		als ich Carly eines Tages wieder rossend vor Silas stehen sah. Ich 
		rechnete kurz nach und siehe da: 
		Ganz offensichtlich bescherte der brave Wallach ihr einen gesunden 
		Rossezyklus im Dreiwochentakt. 
		Ich hoffte sehr, dass Silas es schaffte ihr diesen Zyklus auch bis ins 
		Frühjahr hinein zu erhalten. Ein weiteres rossebefreites Jahr meiner 
		künftigen Vollblutstammhalterin stünde in konträrem Widerspruch zu all 
		meinen langgehegten Pferdezucht- und Deckplänen ...  
		 
		So weit, so gut. 
		 
		Die zweite Turbulenz ganz anderer Art nach Carly's Einzug ging dann voll 
		auf meine Kappe.  
		Während der ersten Tage unseres Beisammenseins hatte ich Carly bereits 
		in Ruhe an alles gewöhnt, was ein junges Pferd lernen musste. Sie lief 
		brav neben Silas als Handpferd daher und erkundete ihre Umgebung. Sie 
		benahm sich mustergültig auf der Stallgasse und liess sich problemlos 
		Decken auflegen und Gurte anzurren und zuckte auch nicht mit dem Ohr, 
		als ich ihr lose den Sattel auflegte. Mit einem elastischen Deckengurt 
		um den Sattel unternahmen wir unsere ersten kleinen Spaziergänge und 
		alles war in Ordnung. Nicht anders war ich das all die Jahre zuvor von 
		den anderen jungen Stuten so gewohnt und so dachte ich mir nichts dabei, 
		als ich Carly erstmals den Sattelgurt mit den Elastikstrupfen anlegte 
		und leicht anzog.  
		Leicht.  
		Fest genug, damit der Sattel nicht verrutschte, aber ganz sicher nicht 
		„fest“. Sie sollte noch genügend Platz um den Bauch beim Ausatmen haben, 
		daher auch stets der Gurt mit Elastikstrupfen.  
		Carly stand gesattelt, ruhig und frei auf der Stallgasse neben mir und 
		regte sich nicht. 
		Zeit für einen ersten Sattelspaziergang auf der Stallgasse, so, wie ich 
		das all die Jahre zuvor mit jedem einzelnen Pferd auch angefangen hatte. 
		 
		Doch statt dem Pferdchen mal ins Gesicht zu sehen und dort die sichtbare 
		Anspannung zu lesen interpretierte ich ihr ruhiges Stehen als 
		Entspannung und marschierte unbeschwert los. Tatsächlich war Carly aber 
		völlig angespannt und stocksteif als sie mir folgen wollte. Es folgte 
		eine Explosion, auf die ich nicht vorbereitet war. Carly erschrak beim 
		ersten Schritt derart über den Gurt, dass sie in die Luft sprang, 
		bockte, hinfiel und zunächst starr liegen blieb. Ich war schockiert und 
		mindestens ebenso erschrocken wie das Pferd. Sie zappelte sich wieder 
		auf und stand dann stocksteif und zitternd neben mir und regte sich 
		nicht mehr. Erneut hatten wir Glück im Unglück, ausser Schürfwunden 
		schien sie sich äusserlich nicht verletzt zu haben. Der Stachel jedoch 
		sass sehr viel tiefer.  
		 
		Ich nahm ihr sofort den Sattel ab und wollte sie zurück in die Box 
		führen, aber das Pferdchen bewegte sich keinen Schritt von der Stelle. 
		Es kostet einige Mühe sie zu überzeugen, überhaupt einen Schritt nach 
		vorn zu tun, selbst ohne Sattel und Gurt. Langsam liefen wir dann auf 
		der Stallgasse auf und ab bis sie sich beruhigt hatte und ich brachte 
		sie zurück in die Box. Von dem Schreck musste ich sie jedoch zügig 
		kurieren und es spricht für die solide mentale Stärke des Pferdchens, 
		dass sie sich frei und unangebunden in der Box den Sattel erneut und 
		ohne Widerstand wieder auflegen liess. Der Sattel jedoch war nicht das 
		Problem. Das Problem war jetzt der Gurt. Selbst lose angezurrt erstarrte 
		sie sofort sichtbar. Ich liess sie einige Zeit gesattelt in der Box 
		stehen in der Hoffnung, sie würde sich mit der Zeit daran gewöhnen und 
		von sich aus dem Heu zuwenden und damit einen ersten Schritt tun. Nichts 
		geschah. Sie blieb erstarrt und regte sich nicht. Es dauerte eine ganze 
		Weile bis ich ihr überhaupt einen einzelnen kleinen Schritt in der Box 
		abringen konnte und erneut tat sie mir den Gefallen, trat zögernd an, 
		explodierte jedoch gleich wieder und fiel ins dicke Stroh.  
		Das war mein zweiter böser Fehler. Hätte ich sie bloss in Ruhe stehen 
		lassen. 
		Allein, schlauer ist man stets hinterher. 
		 
		An dem Abend war klar, dass wir ganz von vorn anfangen mussten. Carly's 
		Vertrauen wieder aufzubauen würde lange dauern und ich war sicher, jetzt 
		hatte ich mir ein junges Pferd mit veritablem Gurtzwang erschaffen. Der 
		Ärger über mich selbst machte mir schwer zu schaffen, das Pferdchen tat 
		mir bitter leid. 
		 
		Als erstes besorgte ich einen neuen Longiergurt der zu den 
		Elastikstrupfen des Sattelgurtes passte denn unelastische Gurte kamen 
		nun gar nicht mehr in Frage.  
		Und dann begannen wir ganz von vorn. 
		Tag für Tag den Longiergurt locker mit dem Elastikstrupfengurt ums frei 
		stehende Pferd gelegt und Carly erstarrte ein jedes Mal auf's Neue. Mit 
		dem lockeren Gurt musste sie aber nun wohl oder übel ein paar Schritte 
		tun und der erste Schritt war stets der Schwerste für uns beide. Die 
		Taschen hatte ich mir vollgepackt mit Apfelstücken und lockte und 
		zerrte, allein, sie tat keinen Schritt. Ich konnte am Halfterstrick 
		ziehen, das Pferd stand. Es blieb mir nur, sie ein Stück zur Seite zu 
		stupsen damit sie sich überhaupt bewegte, dann tat sie stets einen 
		erschrockenen Sprung nach vorn und trabte mit einem Satz davon, so dass 
		ich Mühe hatte sie zu bremsen. Daraus fiel sie dann in einen 
		angespannten Schritt und ich fütterte Apfelstücke mit jedem Schritt. 
		Eine ganze Stallgassenlänge weiter schritt sie endlich normal neben mir 
		daher. Entspannung. Anhalten. Ein Loch weiter gurten. Erneutes Antreten, 
		erneuter Satz nach vorn, dann beruhigte sie sich bald und es gab Schritt 
		für Schritt Apfelstücke.  
		 
		Abend für Abend das selbe Prozedere und es war stets eine ganze Tasche 
		voll Apfelstücke, bis wir ein, zwei Loch weiter gegurtet hatten um 
		überhaupt an sicheres Traben und Galoppieren an der Longe denken zu 
		können, ohne dass der Gurt verrutschte. Sass der Gurt erstmal angemessen 
		fest war alles weitere kein Problem mehr und sie leistete 
		Bilderbucharbeit an der Longe.  
		Allein, der Weg dahin war Tag für Tag ein Graus für uns beide.  
		 
		Und so lebten Carly und ich unser gemeinsames Trauma mit dem Gurt.  
		Abend für Abend. 
		Es dauerte ein paar Wochen bis sie beim ersten Antreten keinen Sprung 
		mehr tat sondern nach mühevoller Überredung angespannt aber doch im 
		Schritt neben mir herlief. Nach ein paar Schritten war sie dann stets 
		entspannt. Das weitere Nachgurten war dann kein Problem mehr. Aber 
		dieser erste Schritt nach vorn blieb die grosse Herausforderung für uns 
		beide.  
		Ich hatte mich damit abgefunden ein junges Pferd mit Gurtzwang 
		geschaffen zu haben und fragte mich, wie lange es wohl dauern würde bis 
		überhaupt wieder an Satteln zu denken war. Ich tröstete mich damit, dass 
		wir einen ganzen langen Winter über Zeit hatten und hoffte, bis zum 
		Frühjahr an Aufsitzen denken zu können. Wir hatten beide nichts mehr zu 
		verlieren.  
		 
		Es kam ein Abend im November und ich hatte Carly den Gurt angelegt, so 
		wie wir es immer taten,
		frei auf der Stallgasse mit dem Halfterstrick lose über den Hals, als 
		mir einfiel, dass ich die Apfelstücke vergessen hatte. Dafür musste ich 
		zurück in die Sattelkammer und wollte sie vorher anbinden. Sie stand aber zu 
		weit von der Wand entfernt und zur Wand führen ging nicht – sie kam ja 
		nicht mit. Weshalb ich spontan begriff, dass ich sie genauso gut frei 
		stehen lassen konnte, sie würde sich eh nicht vom Fleck rühren.  
		 
		Ich drehte mich also um und liess mein Pferdchen stehen wo es war. Im 
		Türrahmen zur Sattelkammer nahm ich dann aus den Augenwinkeln eine 
		Bewegung wahr und traute meinen Augen nicht: 
		Carly hatte sich umgedreht und lief ruhig hinter mir her. Völlig 
		entspannt stand sie vor mir in der Tür und sah mich erwartungsvoll an. 
		Sie wartete auf ihre Apfelstücke. 
		Diesen Moment werde ich wohl nie vergessen. Ich hatte Tränen in den 
		Augen, so rührte mich ihr plötzliches Vertrauen.  
		 
		Diesmal war ich es, die einen Moment lang erstarrte, völlig verdattert 
		und ganz und gar gerührt. Dann wurde ich wieselflink und sammelte so 
		viel Apfelstücke wie ich greifen konnte. Carly frass und schritt und 
		frass und schritt neben mir daher als habe sie nie etwas anderes getan. 
		Das Nachgurten gestaltete sich ebenso selbstverständlich, sie 
		marschierte sofort neben mir her und wartete auf ihre Apfelstücke. Ich 
		konnte es gar nicht fassen. Sechs Wochen und ich betete, dass dies unser 
		gemeinsamer Durchbruch war. 
		 
		Am nächsten Abend war ich geradezu nervös und erwartete ängstlich den 
		Moment des Anführens – würde es wieder funktionieren? 
		Carly zögerte kurz, man sah es ihr an, dass sie selber kurz nachdachte, 
		dann schritt sie überzeugt neben mir daher, völlig selbstverständlich. 
		Ich war überglücklich! 
		 
		Von dem Tag an gab es nie wieder Probleme.  
		Ich hatte eine Menge dazugelernt und es nicht für möglich gehalten, 
		unseren „Gurtzwang“ tatsächlich zu überwinden. Noch dazu so schnell! 
		Sechs Wochen sind nichts vor dem Hintergrund eines ganzen Pferdelebens 
		unter dem Sattel. „Zeit“ ist nunmal ein sehr relativer Begriff und diese 
		Zeit war es ganz sicher wert gewesen. 
		 
		Allerdings behielt ich unsere Routine akribisch bei: 
		Locker angurten, einmal die Stallgasse auf und ab, nachgurten, 
		Apfelstücke. 
		Bis heute marschieren wir drei, vier mal die Stallgasse rauf und runter und 
		bei jeder Wendung wird ein Loch weiter gegurtet und es gibt Apfelstücke. 
		Carly wartet schon darauf und man hat den Eindruck, unser Prozedere 
		gefällt ihr. Unser gemeinsames Trauma ist zu unserem ganz persönlichen 
		gemeinsamen kleinen Vergnügen geworden. 
		Das soll auch so bleiben.  
		 
		Ich begann sie wieder zu satteln und auch das war kein Problem. 
		Mittlerweile kann ich angurten so fest ich will, es stört sie nicht. 
		Allein der Vorrat an Apfelstücken muss stets wohlbedacht in der Tasche 
		sein und da zählt sie durchaus mit. Vier Stück sollten es schon sein bis 
		wir „fertig“ gegurtet haben und uns im Dunkeln auf den Weg in die Halle 
		machen ...  
		 
		Es wurde Dezember und ich konnte den Moment des ersten Aufsitzens nicht 
		länger vor mir herschieben. Carly beherrschte längst alles, was man 
		„unberitten“ beherrschen muss, ein mustergültiges Pferd an der Longe, 
		sie reagiert auf Gesten und Tonlage, trabt über Cavalettis und hat 
		sowohl flatternde Steigbügel wie auch das Ausbinden am Dreieckszügel 
		ohne Probleme akzeptiert. 
		Ich hätte längst mit dem Aufsitzen beginnen können. 
		Das Problem lag allein bei mir. Ich hatte einen Knoten im Bauch und die 
		Hosen voll. Mein Sorge war, Carly würde womöglich beim ersten Schritt 
		unter dem Reitergewicht genau so erschrecken wie seinerzeit mit dem 
		Gurt. Nicht, dass sie mir seither je Grund gegeben hätte anzunehmen, sie 
		reagiere unbeherrscht auf neue Situationen. Doch ich sah uns bereits 
		gemeinsam auf der Stallgasse liegen mit gebrochenen Knochen und 
		Schlimmerem ...  
		Mein ganz persönliches Trauma. 
		Und jeder im Stall hatte Verständnis dafür.  
		 
		Philip hatte von Beginn an zugesagt, mir auch bei Carly mit der 
		Sattelarbeit zu helfen, so wie er es zuvor so vorbildlich mit Deauville 
		und Darnell getan hatte. Und jeder riet, ich möge doch Philip bitten, 
		sich auch als erster überhaupt auf Carly zu setzen, damit wäre das 
		Problem gelöst. 
		Und genau das wollte ich nicht. 
		Ich habe alle meine Pferde selber angeritten und jedes Mal war es mir 
		die grösste Freude, das erste Mal überhaupt im Sattel meines 
		selbstgezogenen Pferdes zu sitzen. Die ersten Male die Stallgasse rauf 
		und runter geführt zu werden, die ersten Male um den Hof geführt zu 
		werden - so weit wollte ich auch mit Carly kommen bevor ich gemeinsam 
		mit Philip weitermachte. 
		Und mir war klar: 
		wenn ich es nicht über mich brachte, mich als erstes auch auf Carly zu 
		setzen, würde ich nie wieder ein junges Pferd anreiten können.  
		Diesen inneren Schweinehund musste ich ganz persönlich überwinden und 
		das ging nur, wenn ich es 
		selber machte. 
		 
		Mitte Dezember waren mir die Ausreden ausgegangen und ich nahm mir ein 
		Herz. Wieder war es Burkhard, der sich gern bereit erklärte mir des 
		Abends zur Seite zu stehen und gemeinsam die ersten Schritte zu 
		unternehmen. Zu Burkhard habe ich grösstes Vertrauen, die Liste unserer 
		gemeinsamen Anreite-Referenzen ist inzwischen lang: 
		La Jeanne und Bunny, die Luzifee, Deauville und Darnell. Mit jedem Pferd 
		hatte er mir in den ersten Wochen regelmässig vom ersten Darüberlegen bis 
		hin zu den ersten gemeinsamen Spaziergängen im Sattel geholfen. Burkhard 
		ist die gelassene sachliche Kompetenz in Person und genau das, was ich 
		brauchte.  
		Mit grossem Herzklopfen kletterte ich also an diesem Abend die ersten Male auf Carly. 
		Wir hatten sie vor Silas' Box eingeparkt und Burkhard hielt sie 
		entspannt am Strick. Von beiden Seiten darüberlegen und im Sattel 
		einsitzen war kein Problem. Mehrmals rauf und wieder runter. Zwei Abende 
		beliessen wir es dabei, dann bat ich ihn todesmutig Carly anzuführen. 
		Ich wartete gespannt auf ihre Reaktion und den vermaledeiten ersten 
		Schritt ... Tatsächlich legte Carly kurz die Ohren an und zuckte etwas 
		unsicher, hatte sich aber nach zwei raschen Tritten nach vorn schnell 
		gefangen und mir fiel ein riesiger Stein vom Herzen! Ich wusste, wir 
		hatten es geschafft. 
		An diesem Abend feierte ich meinen inneren kleinen Reichsparteitag. 
		 
		Seit dem Jahreswechsel führt Burkhard uns nun regelmässig abends die 
		Stallgasse auf und ab und es fühlt sich einfach grossartig an – Carly 
		ist entspannt und schreitet locker unter mir daher. Es macht Spass und 
		ich freue mich inzwischen richtig darauf, nach der Longenarbeit 
		aufsitzen und noch ein paar Runden auf Carly drehen zu können. Nur mit 
		unseren Hofspaziergängen wird es diesmal wohl nichts werden. Frost und 
		Dunkelheit sind nicht wirklich der passende Rahmen für solche 
		Unternehmungen.  
		 
		Ein gutes viertel Jahr also, und noch nie hat es so lange gedauert, bis 
		ich im Sattel meines jungen Pferdes sass. Es hat aber auch nie zuvor 
		solche Überwindung gekostet und ich bin froh, dass ich mir die Zeit 
		genommen habe. Und ich denke, Carly sieht das ähnlich.  
		 
		 
		10.1.2017 
		 
		Heute hat Philip erstmals in Carly's Sattel gesessen und die beiden 
		haben mir meinen ganz persönlichen schönsten Einstand ins Neue Jahr 
		beschert! 
		Der Bub gibt ein tolles Bild auf dem Pferdchen ab und Carly ein nicht 
		minder patentes Bild unterm Sattel - kugelrund und dynamisch im Trabe, 
		ich bin begeistert! Carly wird endlich Reitpferd!  
		Geradezu anekdotisch war dann der Empfang, den Assi mir bereitete, als 
		ich kurz nach Philip gemeinsam mit Carly wieder im Stall erschien: 
		"Sabiiine! Ich hab' schon gehört! Philip sagt, du hast einfach die 
		braaavsten jungen Pferde überhaupt!", und sie strahlte mich herzlich 
		dazu an. 
		Ich weiss nicht, ob es überhaupt möglich war, noch breiter zu grinsen 
		als ich es ohnehin schon tat, aber dieser Kommentar von Assi setzte 
		allem noch ein Häubchen obendrauf! Nach Deauville und Darnell ist Carly 
		nun das dritte meiner jungen Pferde, das Philip unter den Sattel 
		bekommt, und der Bub weiss wovon er redet. Needless to say: 
		Ich war beseelt! 
		 
		 
		3.2.2017 
		 
		Ziemlich beste Freude! 
		 
		Zugegeben, ich bin kein Freund von Handyfotos schlechter Qualität. Doch 
		wenn es ein persönliches Highlight zu dokumentieren gilt und einfach 
		nichts anderes zur Hand ist, dann muss es eben ein Handy sein ... Und so 
		sind sie denn enstanden, diese ersten Sattelfotos heute nachmittag 
		draussen auf dem Platz von Philip und Carly, die sich heute exakt das 
		zehnte Mal unter dem Sattel befindet. Ich bin beseelt! 
		 
                                     
		    
		  
		 
		Mein ganz persönliches "multiples Highlight" in diesem noch jungen Jahr 
		zelebriert Philip, seit er vor nicht einmal vier Wochen das erste Mal in 
		Carly's Sattel gestiegen ist. Nachdem ich höchstselbst im Herbst Carly's 
		Einstand unter dem Sattel so grandios verbockt hatte und seither alle 
		weiteren Entwicklungen mit einem Knoten im Bauch auf die lange Bank vor 
		mir her geschoben habe, hatte ich mit allem gerechnet, aber sicher nicht 
		mit einer solchen Nachhaltigkeit von ebenso grandiosem Satteldasein, wie 
		Carly es seither demonstriert. 
		Bleibt die Frage, ob man nach zehn Mal reiten bereits von Nachhaltigkeit 
		reden kann? 
		Ich denke man kann. 
		Und ich habe penibel nachgezählt: 
		Genau vier Mal hat Philip sie an der Longe geritten und der Bremser in 
		allen Fällen war ich, weil ich Sorge hatte (natürlich...) wir könnten 
		das junge Pferdchen womöglich überfordern und es könne doch nochmal 
		etwas schief gehen ... 
		Ganze drei Mal hat er sie daraufhin in der kleinen Halle "frei" 
		geritten, mit dem grössten Selbstverständnis auf Anhieb in allen drei 
		Grundgangarten frisch aussen rum, Zirkel und Handwechsel durch die ganze 
		Bahn - Carly hat nie auch nur einen einzigen falschen Tritt getan. 
		Selbstverständnis, das zeichnet die beiden wohl aus. Als hätte die 
		kleine Carly nie etwas anderes getan. Philip's bedächtiger Kommentar an 
		einem dieser Abende lautete: 
		"Wer weiss wofür es gut war, dass du dir so viel Zeit genommen hast. Die 
		ist jetzt einfach souverän und voller Vertrauen." 
		So hatte ich das noch gar nicht gesehen.  
		 
		Die letzten beiden Male sind wir dann in die grosse Halle umgezogen weil 
		60 Meter nunmal das sehr viel geeignetere Umfeld für ein junges Pferd 
		sind um zu Geraderichtung und Balance zu finden. Wenn man schon 
		wetterbedingt oder nach Feierabend im Dunkeln nicht nach draussen auf 
		weit grössere Plätze oder die gänzlich freie Bahn gehen kann.  
		 
		In der grossen Halle stand am Mittwoch noch der vollständige Parcours 
		und Philip's prakmatischer Kommentar angesichts der Sprünge im Weg 
		lautete: 
		"... ach ja... dann kannst du uns ja gleich Mal ein paar Stangen 
		hinlegen .... und eigentlich, wenn ich es mir recht überlege: 
		lass uns doch mal einen kleinen Sprung machen, Stange, Kreuzchen, 
		Stange, dann können wir auch gleich die Lenkung installieren und ich 
		habe sie geradeaus am Bein!" 
		Ach ja... 
		Philip eben. 
		Und ich gebe gern zu:  
		Ich hatte auch nicht wirklich etwas anderes von ihm erwartet und freute 
		mich von ganzem Herzen, dass er so zuversichtlich und selbstverständlich 
		die Dinge auf dem jungen Pferd unterm Sattel anging. 
		"Die macht das schon!" 
		Und natürlich tat sie das. 
		Carly ist ein "Natural" - ein geborenes Sattelpferd. 
		Und wer weiss wofür es gut war, dass wir uns im Vorfeld so viel Zeit 
		gelassen hatten... 
		 
		Das war Mittwochabend, das neunte Mal unter Philip's Sattel, da hat das 
		kleine Pferd also seine ersten kleinen Mini-Sprünge absolviert. Und 
		nichts davon war geplant, es hat sich einfach so ergeben. Tatsächlich 
		hat Carly dann am Mitwochabend auch das erste Mal ganze drei Bocksprünge 
		während der Galopptour unterm Sattel rausgelassen - genau drei, und dazu 
		tönte es fröhlich von unter der Reitkappe: 
		"Oho! Die ist ja übermütig!", und mit einem breiten Grinsen in Philip's 
		Gesicht setzten die beiden ihren lässigen Galopp aussen rum fort. 
		 
		Heute nachmittag ergab sich dann erstmals die Gelegenheit endlich 
		draussen auf dem Platz zu reiten und natürlich standen auch dort ein 
		paar Cavalettis im Weg, die sogleich sachdienlich auch in diese 
		gemeinschaftliche zehnte Reitstunde mit eingebaut wurden.  
		"Lenkung" ist gar kein Thema mehr. Carly trabt und galoppiert so 
		selbstverständlich in weiten Bahnfiguren über den freien Platz, es ist 
		die helle Freude. Zum Abschluss ging es noch eine Runde im entspannten 
		Schritt durchs Gelände und auch das war gelebtes Selbstverständnis. 
		Das breite Grinsen, mit dem ich meine beiden Helden wieder im Stall in 
		Empfang genommen hatte, trage ich noch immer im Gesicht. 
		 
		They made my day. Wieder einmal.   
		 
		 
		12.3.2017 
		 
		Einhundertundsechzig Zentimeter echte Freude! 
		Beiläufig hatte ich kürzlich Petra gegenüber auf der Stallgasse erwähnt, 
		sie habe doch einen Messstock und es wäre interessant zu sehen, ob Carly 
		denn ein bisschen gewachsen sei ... Als Petra dann heute spontan mit dem 
		bewährten Messgerät vor mir stand, bekam ich grosse Kulleraugen! 
		Sogleich haben wir das gute Stück an Carly ausprobiert und meine grosse 
		Sorge war, der Stock reiche womöglich nicht tief genug für das kleine 
		Pferd. Geradezu euphorisch war ich dann, als der Stock tatsächlich an 
		der 1,60er Marke einrastete - wobei Petra und ich zunächst Mühe hatten, 
		diese Marke auch als solche zu identifizieren... Da hilft es immer, wenn 
		man eine Ersatzlesebrille im Spind liegen hat! 
		Die kleine Carly mit ihren 4 Jahren nun immerhin einenmeterundsechzig 
		gross zu wissen, hat mich geradezu begeistert! 
		Grösse ist kein Qualitätsmerkmal, doch es macht einen grossen 
		Unterschied, wenn man einer künftigen Zuchtstute attestieren kann 
		"knappes Sechziger Mass!", oder man sich sagen lassen muss "nicht einmal 
		einssechzig...".  
		Grund genug für einen kleinen Freudentanz auf der Stallgasse und eine 
		etwas verblüffte Petra, die mein Freude über ganze hundertsechzig 
		Zentimeter nur mit etwas Skepsis nachvollziehen konnte.   
		 
		 
		14.4.2017 
		 
                                           
		  
		 
		Im März ist Philip studienbedingt umgezogen und es tat mir bitter leid, 
		ihn ziehen zu sehen. Philip verdanke ich unendlich viel mit meinen 
		jungen Pferden und wünsche ihm das Beste für die Zukunft.  
		Seit März sitzt daher Kim in Carly's Sattel und die beiden geben ein 
		zauberhaftes Bild ab, von dem ich mich nur unschwer lösen kann! 
		Ausgezeichnet mit Leistungsklasse 2 und reichlich S-Erfolgen hat Kim ein 
		feines Händchen für junge Pferde und ist ein echter Profi im 
		Springsattel. Trotz oder gerade wegen ihrer Konfektionsgrösse, die man 
		sonst nur im Barby-Haus von Mattel findet. Gleichwohl gibt es für Barby 
		offensichtlich auch Reitbekleidung ...  
		 
		Bei Kim's Einstand in Carly's Sattel ging mir das Herz auf. Völlig 
		verblüfft rief sie: 
		"Und die ist wirklich gerade erst angeritten? Das kann ich gar nicht 
		glauben! Sowas von abgeklärt und cool! So cool ist von meinen jungen 
		Pferden keines!" 
		Als sie sie das zweite Mal draussen auf dem Platz ritt wurde es dunkel 
		und sie fragte: 
		"Sollen wir reingehen in die Halle?" Ich zuckte mit den Schultern und 
		überliess die Entscheidung ihr. Etwas ungläubig fragte sie: 
		"Kann man die denn im Dunklen reiten?" 
		Man kann.  
		Und so sass ich dick eingemummelt an unserem grossen Dressurplatz und 
		hörte Kim von Zeit zu Zeit verzückt aus dem Dunklen juchzen: 
		"Meine Güte ist die cool! Das kann ich ja gar nicht glauben! Die 
		schnurrt hier her wie ein Uhrwerk! Das könnte ich mir keinem meiner 
		Pferde hier draussen im Dunkeln...!" 
		Zucker für das Züchterherz. 
		 
		Heute hatte ich dann das erste Mal die Kamera mit dabei und es hat sich 
		gelohnt. An den beiden kann ich mich einfach nicht sattsehen - ein 
		tolles Paar!  
		 
                                           
		  
		 
		 
		 
                                           
		  
		 
		 
		 
                                           
		  
		 
		21.5.2017 
		 
		Stutentausch und mehr... 
		 
		Nachdem Deauville verletzungsbedingt unter dem Sattel pausiert bot es 
		sich an, Carly gegen Deauville zu tauschen. Während Deauville also nun 
		an Silas' Seite in Münster den Sommer geniesst ist Carly am Wochenende 
		auf dem Krüsterhof eingezogen. Ausschlaggebend hierfür war der 
		hartnäckige Rossestreik, den Carly seit dem Frühjahr an den Tag legt. 
		Zelebrierte sie im Herbst noch die Rosse ihres Lebens an Silas' Seite, 
		so wurden die Zyklen über Winter merklich weniger, um dann passend zum 
		Frühjahr komplett auszusetzen. Da half auch keine chemische Keule, und 
		ich hatte wirklich alles versucht. Optimaler als hier in Münster können 
		die Voraussetzungen für eine junge Stute gar nicht sein. Täglich 
		reichlich Sonne und satte Weide am nahen Flussufer mit einem bezirzenden 
		Kerl an der Seite - all das wahlweise naturbelassen oder chemisch 
		unterstützt. Carly blieb stur. Follikel gab es nicht. Rossen auch nicht. 
		Keinesfalls wollte ich noch ein weiteres Jahr ohne Deckversuch ins Land 
		ziehen lassen. Meine grosse Hoffnung ruht nun auf Tina Hinnemann. Tina 
		hat sich in den letzten Jahren einen geradezu sensationellen Ruf als 
		equine Gynäkologin erworben, das Stutenzelt auf dem Krüsterhof platzt 
		nicht umsonst aus allen Nähten. Problemstuten, schlechter Samen oder 
		schwaches TG - Tina bekommt alles tragend.  
		Wir werden sehen, ob sie auch alles ans rossen bekommt ... 
		 
		Carly soll nun also den Rest der Decksaison auf dem Krüsterhof 
		verbringen und natürlich wird Marina sie in der Zeit reiten und 
		sportlich fördern. Trotzdem tat es mir leid, Kim und Carly zu trennen. 
		Mein zauberhaftes Dreamteam, an dem ich mich nicht satt sehen konnte ... 
		Meine Idee zum Stutentausch traf jedoch auch bei Kim spontan auf 
		allergrösstes Verständnis. So eine Decksaison ist schnell vorüber, da 
		wollen die Prioritäten wohl gesetzt sein. Danke, Kim, für dein 
		Verständnis! 
		 
		 Wir 
		werden also sehen, ob es überhaupt möglich ist, aus Carly eine 
		Zuchtstute zu machen. Nachdem sie im letzten Jahr in der Stutenherde 
		schon nicht rossen wollte ist dies nun der zweite lange Anlauf, aus 
		Carly ein Fohlen zu ziehen und es täte mir bitter leid, mein 
		Vollblutprojekt begraben zu müssen. 
		 
		Vor dem Hintergund war es daher ein echtes Highlight, als Marina bereits 
		am Samstag neugierig erstmals in Carly's Sattel stieg, souverän über 
		alle Verspanntheit des verständlich aufgeregten jungen Pferdes in 
		fremder Umgebung hinwegritt, um mir dann überzeugend ins Ohr zu 
		flüstern: 
		"Da mach dir mal keine Sorgen! Die kriegen wir wohl auch ans Traben...!" 
		Ich musste herzlich lachen! 
		Nach Bunny und Deauville tritt Carly ein anspruchsvolles Erbe auf dem 
		Krüsterhof an. Ein Halbblut aus Springanpaarung ist nunmal kein 
		Dressurkracher. Weshalb ich sie ausdrücklich als halbes Rennpferd 
		avisiert und laut betont hatte, "dass Carly eine gute Entschuldigung für 
		Mangel an Kadenz im Trabe habe!" Sie sollte ja eigentlich mein 
		Buschpferd werden... 
		Doch scheinbar hatte ich die Rechnung ohne Marina gemacht, die ganz 
		offensichtlich grosses Vergnügen an ihrem neuen Projekt unterm Sattel 
		hat.        
		Marina, du bist einfach der Knaller - sagte ich das schon? 
		 
     
    
		27.5.2017        
		THE ACCIDENTAL DRESSAGE HORSE 
		 
                        
		Carly - Dressurpferd aus Versehen ...!
 Ich erinnere einen Artikel von 
Chris Hector im australischen Horse Magazin, da beschrieb er Lissaro einmal als 
"Accidental Dressage Horse" - Dressurpferd aus Versehen. Lissaro war 
Prämienhengst Springen der Hannoveraner Körung und wurde später 
Multi-Bundeschampion im Reitpferde- und Dressurviereck.  
 
(Die Assoziation zu Lissaro drängt sich auf, weil Carly ja 
eigentlich auch eine Lissaro werden sollte und allein dessen Abgang seinerzeit 
zu Edward Gal dies verhindert hat) 
	I remember an article by Chris Hector in the australian Horse Magazine, 
	where he described Lissaro as an "accidental dressage horse". Lissaro was 
	premium jumper stallion at the Hannoverian licensing and later became 
	multi-times Bundeschampion of the dressage horses. 
	
	(The association to Lissaro comes to mind since Carly was 
	supposed to become a Lissaro-foal, too. But when Lissaro moved to Edward Gal 
	that year he simply wasn't available anymore and I chose jumper-bred Conen 
	instead.) 
	 
                                                                     
	 
	Genau wie Lissaro ist Carly aus Springgentik gezogen, darüberhinaus ist sie 
	aber auch ein halbes Rennpferd und ganz sicher kein Dressurpferd. Und 
	eigentlich sollte sie ja auch nur mein eigenes Buschpferd werden. 
	Quiet like Lissaro, Carly descends from jumper genetics, but on top of 
	that, her dam was a race horse which makes Carly a half thoroughbred and 
	surely nothing you expect any dressage talent from. She was actually bred to 
	become my own eventing horse. 
	 
                                                   
	  
	Natürlich ist es vermessen, Carly mit Lissaro zu vergleichen und ganz 
	sicher wird sie niemals das Championatsviereck in Warendorf sehen. Aber ich 
	hätte auch in meinen kühnsten Träumen nicht damit gerechnet, dass Carly 
	jemals auf dem Krüsterhof bei Johann Hinnemann einzieht und dann bereits 
	nach einer Woche solche Impressionen unter dem Dressursattel entstehen... 
	Wunder geschehen! 
	Danke, Marina! You made my day - wieder einmal ...  
	Of course it is totally impudent to compare Carly to Lissaro. She will 
	most certainly never make it to Warendorf or any champion title in dressage. 
	However, never in my wildes dreams had I ever expected she would move into 
	Johann Hinnemann's barn, either, and deliver such impressions under the 
	dressage saddle in less than one week. 
	Wonders do happen! 
	Thank you, Marina! You made my day - once again ... 
	 
                                                   
	  
	 
	 
	 
                                                   
	  
	 
	 
	 
                                                   
	   
  
13. Juni 2017 
 
Unmögliches wird sofort erledigt, Wunder dauern etwas länger ... 
 
             
          
  
                       
... man beachte die originelle Beschriftung oben links im Bild :-)                             
Capistrano bei den Westfälischen Meisterschaften in Greven im Sommer 2016 
 
Carly ist tragend von Capistrano!  Vor drei Wochen erst ist Carly auf dem 
Krüsterhof eingezogen, heute erreichte mich die Nachricht von Tina Hinnemann, 
Carly ist tragend! 
Ziemlich frustriert schrieb ich noch vor drei Wochen:  
 
"Keinesfalls wollte ich noch ein weiteres Jahr ohne Deckversuch ins Land 
		ziehen lassen. Meine grosse Hoffnung ruht nun auf Tina Hinnemann. Tina 
		hat sich in den letzten Jahren einen geradezu sensationellen Ruf als 
		equine Gynäkologin erworben, das Stutenzelt auf dem Krüsterhof platzt 
		nicht umsonst aus allen Nähten. Problemstuten, schlechter Samen oder 
		schwaches TG - Tina bekommt alles tragend.  
		Wir werden sehen, ob sie auch alles ans rossen bekommt ... 
Wir 
		werden also sehen, ob es überhaupt möglich ist, aus Carly eine 
		Zuchtstute zu machen. Nachdem sie im letzten Jahr in der Stutenherde 
		schon nicht rossen wollte ist dies nun der zweite lange Anlauf, aus 
		Carly ein Fohlen zu ziehen und es täte mir bitter leid, mein 
		Vollblutprojekt begraben zu müssen." 
 
Einmal mehr hat Tina Hinnemann ihren exzellenten Ruf als equine Gynäkologin 
unter Beweis gestellt, und dies weit darüberhinaus!  
Tina bekommt nicht nur alles tragend, sondern offensichtlich sogar alles ans 
rossen! Danke, Tina! 
 
Mein über lange Jahre gehegtes Projekt vom Vollblut in der Warmblutzucht erhält 
nun doch noch eine Chance auf produktive Fortsetzung - wie schön! 
Auf Carly ruht die Hoffnung, meine kleine Münsterland-Pferdezucht um eine 
blutgeprägte und ganz vor allem springbetonte Komponente erweitern zu können.
 
Nachdem ich mich all die Jahre der Zucht von Dressurpferden verschrieben habe 
reizt nun die Herausforderung, 
endlich auch einmal mit einem Bein in die Springpferdezucht einzusteigen.  
Die einfache Alternative wäre es, eine Springstute aus gutem Stamm dazu zu 
kaufen. 
Das hätte aber nicht den selben Reiz. 
Die Herausforderung, einen eigenen Stutenstamm zu etablieren, ist ungleich 
reizvoller. Insbesondere, wenn es ich dabei um einen blutgeprägten Stutenstamm 
handelt, der heutzutage kaum noch zu finden ist. Der nötige Vollbluteinfluss ist 
in der Springpferdezucht ebenso schwer zu finden wie in der Dressurpferdezucht. 
Carly bietet allerbeste genetische Voraussetzungen und ich werde mich nun mit 
grosser Vorfreude an das Hengstfeature zu Capistrano machen. Darauf habe ich 
zwei lange Jahre gewartet.  
Auf allen Körplätzen Deutschlands wurden in den letzten Jahren Söhne und Enkel 
des Cornet Obolensky zuhauf gekört. Gewaltige Springpferde, die sich häufig 
durch Masse und häufig langsamere Abläufe auszeichnen. Die "krawummige" Sorte 
Pferd eigentlich, die ich persönlich sehr schätze. Genau so ein Pferd, wie mein
Shannon einer war. Unübertrefflich! Pferde, wie 
Capistrano selber eines ist, Pferde wie Cornado NRW und viele andere mehr. 
Weltpferde durchaus. Und doch fordert der Anspruch an den allgemeingültigen 
Zuchtfortschritt heutzutage das gewisse Quentchen "mehr" an Spritzigkeit und 
Schnelligkeit im Ablauf. Die Konsequenz draus liegt auf der Hand: 
   
Für Cornet und seine Söhne bedarf es Blutstuten, wie 
Carly eine ist!          
14.6.2017 
 
 
                                               
  
 
 
14.7.2017   
 
Carly bei ihrer ersten und einzigen Reitpferdeprüfung auf dem Krüsterhof! 
 
                                               
  
 
Lange, sehr lange habe ich daraufhin gefiebert, Carly einmal auf einem 
Turnierplatz zu erleben. Dabei hatte ich stets springorientierte Disziplinen wie 
eine Eignung, Spring- oder Geländepferdeprüfungen im Kopf. Nicht im Traum wäre 
ich auf die Idee gekommen, dass Carly einmal in einer Reitpferdeprüfung antritt!      
Marina macht es möglich! 
 
                                               
  
 
 
                                               
  
 
Die Dressurtage auf dem Krüsterhof boten sich geradezu an, Carly einmal 
öffentlich vorzustellen. Diese Reitpferdeprüfung habe ich ganz sicher durch eine 
tiefrosa Brille wahrgenommen und bin noch heute beseelt, wenn ich diese Fotos 
sehe. Marina und Alina haben einfach alles getan, um diesen Tag für mich 
unvergesslich zu machen und ich kann den beiden gar nicht genug dafür danken! 
 
 
                                               
  
 
 
                                               
  
 
 
Ihren ersten und einzigen Auftritt im Reitpferdeviereck beschloss Carly mit einer 
7,2. Nicht schlecht für ein halbes Rennpferd aus Springanpaarung.  
Die Prüfung entschied ein gekörter Prämienhengst mit 8,0 für sich.  
Acht Zehntel Differenz für ein "Dressurpferd aus Versehen", die in keinem 
Verhältnis stehen zu der grossen Freude, die ich an diesem Auftritt gehabt habe 
und die mir niemand nehmen kann. 
Danke, Marina!     
 
 
                                                
  
                                                                                        
Kesse Carly, strahlende Marina und Alina! 
 
Im Herbst wird Carly dann umziehen in die Stutenherde auf dem Hof 
Altepost um entspannt ihr erstes Fohlen auszutragen. Und dieses Springfohlen 
darf dann gern auch durch ein paar Reitpferdepoints bestechen!   
    
   30.4.2018 Carly bringt ihr erstes Fohlen zur Welt: Carlyle! 
 
                                                                        
  
		 
Carly und Philip 4. Mai 2018 
 
 
                                                
  
 
 
                                                
  
 
 
13.5.2018 
 
Fohlenschau Lienen - Fabelhafte Carly! 
 
 
                                                 
  
 
 
Karlchen wird herausgestellt als eines der besten von zehn Springfohlen und 
belegt den dritten Platz. Carly erntet von allen Seiten Lob und Anerkennung! 
Mehrfach werde ich auf diese "herrliche Halbblutstute!" angesprochen und 
tatsächlich auch gefragt, ob ich Mutter und Kind oder einen von beiden denn zu 
verkaufen gedenke. 
Tönne antwortet spontan: 
"Wenn Sabine diese Stute verkauft kriegt sie aber richtig Ärger mit mir!" 
 
Schön, wenn man solche Freunde hat! 
 
Und ich hatte mir Gedanken gemacht, als Halbblutstute ginge meine kleine Carly 
in der kritischen Öffentlichkeit unter ...  
Sie war im Gegenteil ein Bild von einem Pferd! 
 
                                                 
  
 
 
 
                                                 
  
 
 
23.6.2018 
 
Verbandsprämie für Carly! 
 
                                                 
  
 
Wer hätte das gedacht? 
Anlässlich der grossen Stuten- und Fohlenschau in Wettringen wird Karlchen 
erneut an dritter Stelle in seinem Ring herausgestellt und Carly erhält die 
Verbandsprämie des westfälischen Verbandes! Dabei hatte ich den hannoverschen 
Hofbrenntermin bereits für alle fünf Fohlen dieses Jahrgangs arrangiert und 
Karlchen gedanklich als Hannoveraner betrachtet. Carly sowieso. Mit ihrem H auf 
dem Schenkel wäre die Eintragung ins hannoversche Hauptstutbuch nur eine 
Formalität. Doch manchmal kommt es eben anders als man denkt.  
 
Nach dem schönen Erfolg meines "springbetonten" Duos in Lienen hatte ich mich 
gern bereit erklärt, Carly und Karlchen auch in Wettringen auf der Fohlenschau 
zu zeigen w e n n, ja, wenn Carly zu dem Zeitpunkt nicht bereits erneut tragend 
sei von Capistrano. Die traurige Botschaft von der Nichtträchtigkeit bereits in 
zweiter Runde von Capistrano erreichte mich zu Wochenbeginn. Daran hatte ich arg 
zu knabbern, denn nur zu gern hätte ich ein Stutfohlen von Capistrano ganz in 
dem Format wie Karlchen eines ist ... 
 
                                                 
  
 
Nun gab es aber keinen Grund mehr, nicht mit meinem Duo nach Wettringen zu 
fahren. Wir reisten bereits mittags an und bekamen eine komfortable Gastbox mit 
reichlich Heu zur Verfügung gestellt. Ein Service, den ich nur mit grossem Dank 
quittieren kann. Bequemer ging es wirklich nicht für meine beiden vierbeinigen 
Protagonisten. Karlchen lag zügig im sauberen Stroh und schlief. Und da lag er 
auch als Freund Heinz drei Stunden später zum Schaubeginn erschien. Heinz hatte sich in 
Abwesenheit von Tönne und Amelie als tatkräftiger Helfer zur Verfügung gestellt. Weil Amelie selber zum Turnier unterwegs war, war auch die funkelnde 
Lacktrense diesmal nicht mit dabei. Weshalb Carly heute etwas weniger strahlte 
und funkelte als in Lienen. Die dicken runden Zöpfe hatte Amelie aber heute 
morgen noch vor ihrer Abreise ans Pferd gezaubert und ich habe mich sehr darüber 
gefreut. Heinz hatte Carly schon aufgetrenst und blickte etwas irritiert auf das 
schlafende Karlchen, der sich - ganz seinem Phlegma aus ersten Tagen treu - 
einfach durch nichts aus der Ruhe bringen liess. Auch nicht durch freundliche 
Klopfer auf den kleinen Hintern. Karlchen schlief und steckte ob der Popoklopfer 
den Kopf noch etwas tiefer ins Stroh.  
Ich musste herzlich lachen. Dieses Fohlen ist einfach der Knaller! 
 
Es blieb mir selber nichts anderes übrig als mich neben das Fohlen ins Stroh zu 
setzen um überhaupt ein Halfter auf das Köpfchen zu ziehen. Nachdem Karlchen das 
Köpfchen mal aus dem Stroh reckte. Das Aufhalftern nahm er gelassen hin und 
blieb liegen. Erst als wir Anstalten machten, mit Carly die Box zu verlassen, 
war Karlchen auf den Beinen. Gemässigt engagiert nur, aber immerhin. Einmal mehr 
machte dieses Fohlen mich mit seinem unglaublichen Interieur breit Grinsen. Die 
helle Freude. 
 
Am Schauplatz angekommen trafen wir auf Holger Rohlmann, dem ich mit Kusshand 
Carlys Zügel übergab. Never change a winning Team! Holger hatte einen 
fantastischen Job in Lienen gemacht und ich war sehr erleichtert, ihn auch hier 
wieder als Vorführer in Anspruch nehmen zu dürfen. Heinz hatte derweil das 
Karlchen gut in Griff und ich tat, was ich auch in Lienen getan hatte: 
Ich machte mich leise mit meiner Kamera aus dem Staub ... 
Die Herren kamen bestens ohne mich klar! 
 
Durchs Kameraauge bekam ich nur wenig von der Vorstellung mit, vom Drumherum 
sowieso nicht. Immerhin, Karlchen trabte! Ich hatte mit ausgelassenem Toben und 
Bocken 
gerechnet, stattdessen blieb er brav an Carlys Seite und Holger traf wie immer 
stets das richtige Tempo. Lockeres taktsicheres Traben, soviel bekam ich mit. 
Erst als ich später die Fotos hochludt realisierte ich, dass Karlchen eine 
wahrhaft schöne Runde hingelegt haben musste - fast jedes Foto ein Treffer! 
 
Tatsächlich wurde Karlchen dann auch erneut an dritter Stelle seines Ringes 
herausgestellt, "locker und beweglich", und die "interessante Abstammung mit dem 
reinen Vollblutstamm dahinter" fand Erwähnung. Da wunderte mich dann auch der 
freundliche Kommentar des Zuchtleiters Wilken Treu nicht mehr, als er mit einem 
strahlenden Lächeln im Gesicht sagte: "Die beiden gefallen uns! Da machen wir 
eine Verbandsprämienstute von!" 
 
So kam es also, dass Heinz und ich etwas verblüfft mit Carly und Karlchen zum 
westfälischen Brennwagen zogen. Manchmal kommt es eben anders als man denkt.  
 
Nach fünfzehn Jahren Pferdezucht in Münster ist Karlchen nun mein erstes 
westfälisches Fohlen und Carly meine erste in Westfalen eingetragene Stute - mit 
Verbandsprämie im hannoverschen Papier. Ein Treppenwitz der Geschichte 
eigentlich, der durchaus seiner Erklärung bedarf.  
 
                                                                             
  
 
Als ich vor dreizehn Jahren mit Ionia, Carlys Mutter, 
den Schritt vom Vollblut in die Warmblutzucht wagte, lagen die Karten offen auf 
dem Tisch. Es hatte seinen Grund, dass Fabrice und Fannie Mae trotz ihrer 
rheinisch-westfälischen Abstammung nie in Handorf registriert waren. Dennoch war 
ich durchaus geneigt, das Igelchen westfälisch eintragen zu lassen und so 
zumindest mit einer Stute "heimatnah" zu züchten. Weshalb ich das Gespräch mit 
dem damaligen Zuchtleiter Dr. Marharens suchte und ihn nach seiner Meinung 
fragte, mit einer Vollblutstute in Westfalen vorstellig zu werden. Die Antwort 
war bemerkenswert: 
"Ach, lassen sie das doch mit den Vollblütern. Wenn Sie unbedingt 
Vollbluteinsatz pflegen wollen, dann nutzen Sie doch die blutgeprägten Hengste 
in Hannover, dann müssen wir uns hier in Westfalen nicht mit der leidigen F1 
abgeben." 
 
Grosse Worte eines Zuchtleiters. Ich war beeindruckt.  
"Disqualifizierend" war 
noch das Geringste, das mir zu diesem Statement einfiel. 
Unprofessionell, destruktiv und demotivierend. Und durchaus 
geschäftsschädigend.   
Dabei hatte der Mann das Pferd zu diesem Zeitpunkt nichteinmal gesehen. Ich zog 
meine Konsequenzen und stellte Ionia kurz darauf in Ankum vor.  
Dr. Bade leitete damals die Kommission in Ankum und trug das Igelchen ganz und gar 
euphorisch ("Donnerwetter! Das ist ja mal ein Vollblut, das richtig traben 
kann!") gleich mit v i e r Achten ins Hannoversche 
Hauptstsutbuch ein. Der Rest ist Geschichte. 
Fortan wurden alle meine Fohlen hannoversch oder oldenburgisch gebrannt. 
 
Wenn nun heute ausgerechnet Karlchen als jüngster Spross dieser Vollblutfamilie mein 
erstes westfälisches Fohlen wird und Mutter Carly als direkte Vollbluttochter 
und mithin Vertreter der "leidigen F1" ausgerechnet in Westfalen mit der Verbandsprämie ausgezeichnet 
wird, dann ist das durchaus ein Treppenwitz der Geschichte.  
Ein ganz und gar bemerkenswerter dazu.  
Wollen wir hoffen, dass Carly alsbald erneut tragend wird von dem westfälischen 
Landbeschäler Capistrano und so ausgerechnet das Vollbluterbe meiner Zucht wider 
alle Anfänge künftig in Westfalen seine Fortsetzung findet. Der gute Wille 
aller Beteiligten fünfzehn Jahre später ist ein schöner Anfang.               
 
 
4.4.2019 
 
Zauberfrau Tina Hinnemann! 
Manchmal bedarf es nur eines kleinen Schwarzweiss-Fotos und der Tag ist 
gerettet - mein Glaube an Tina Hinnemann und ihre "Magie" ist unerschütterlich. 
Carly ist tragend von Capistrano!  
 
                                
                     
  
 
Die anhaltende Frühlingssonne im Februar hatte einen 
		wahren Rosserausch in der Stutenherde ausgelöst. Neben einigen anderen 
Stuten wurden daher auch Carly 
		und Fannie Mae wetterbedingt erstmals im März besamt. Doch während Fannie Mae wie 
gewohnt mit 
		einem Schuss tragend war, war Carly trotz guten Follikels und passendem 
		Abgang erneut nicht tragend. Ich habe nicht lange gefackelt und Carly 
Mitte März direkt wieder auf den Krüsterhof zu Tina Hinnemann gebracht, in dem festen 
		Glauben an Tina's stutengynäkologische Magie. Ein weiteres Jahr mit 
sechs erfolglosen Rossezyklen sollte es nicht noch einmal geben. 
Ob es nun Magie ist oder einfach perfektes Ovulations Timing oder schlicht "das 
richtige Händchen" - ich weiss es nicht. Tina hat es einfach drauf und wiederholte ihr 
fruchtbares Kunststück aus 
2017 nahezu taggenau: 
Carly war noch keine Woche bei ihr, da bat sie um Samen.  
Eine einzige Besamung nur, wie immer bei Tina. 
14 Tage später offenbart mein Handy mir heute dann dieses kleine 
Schwarzweiss-Foto, das wahre Freudensprünge auslöste - danke, Tina! 
 
 
8.4.2020 
 
Unverhofft kommt oft! 
 
Carly ist tragend! 
Die gute Nachricht kam aus Telgte, wo Carly noch mit Caro Lee verweilte. (lesen) 
 
		Nachdem Carly in den letzten Jahren nur bei Tina Hinnemann 
tragend werden wollte, hatten wir nicht wirklich damit gerechnet, dass sie nun 
zu Hause mit Fohlen bei Fuss -und dann auch gleich beim ersten Versuch!- 
überhaupt aufnehmen würde.  Die Hengstwahl in diesem Jahr war daher ganz 
wesentlich durch diesen Gedanken beeinflusst. 
Die unzähligen erfolglosen Besamungen in der Vergangenheit (Capistrano und 
Cornado) liessen den Schluss zu, dass es möglicherweise auch am Samen liegen 
könnte. "Es gibt Cornet-Söhne mit schlechtem Samen, und solche mit ganz 
schlechtem ..."  
Ein Hengstwechsel lag also nahe. 
 
Wenn überhaupt musste es ein leicht verfügbarer und vor allem kostengünstiger 
Hengst sein, züchterfreundliches Splitting vorausgesetzt, ich wollte ungern Geld 
versenken. In jedem Falle musste er auch allen Anforderungen an eine kleine 
Halbblutstute genügen: 
Rahmig, linienbetont, mit Riss und Reck und natürlich im Hinblick auf 
Springvermögen genetisch abgesichert. Es musste ein Hengst sein, der mich 
persönlich überzeugte, den ich kannte und zu dem ich idealerweise bereits eine 
konkrete Meinung hatte. Gern Schimmel, und schön dazu. Die Quadratur des Kreise 
eben 
 
Tatsächlich kam die Idee zu der Anpaarung dann nicht von mir. Je mehr ich mich 
aber damit auseinandergesetzt hatte, umso mehr war ich davon überzeugt. 
Die Geschichte der Hengstwahl für Carly in diesem Jahr ist erzählenswert und 
originell und verdient ganz sicher ihre eigene Seite und die ist in Arbeit! 
Dieser junge Mann verdient ein gelungenes Feature ...   
 
13.8.2020 
 
In Zeiten von Corona hat der gemeine Pferdezüchter es nicht einfach. Die 
Emsdettener Zeitung widmet sich dem Thema mit einem Besuch bei Stutenfee Ingrid 
und einem schönen Bericht dazu. Im Bild: Carly!  
                            
  
 
 
8.2.2021 
 
Carly wird zum dritten Mal Mutter und bringt ein zauberhaftes Stutfohlen von
Durantos zur Welt - Diva! 
 
                                           
  
 
 
29.3.2021 
 
Carly ist tragend vom erfolgreichsten deutschen 
		Springponyhengst!  
		Eine TG-Geschichte wider die Vernunft, von "höherer Gewalt" und 
"infektiöser" Leidenschaft für Ponyfohlen geht 
		zeitnah online ... Was für ein Spass! 
 
 Grosser 
Dank gebührt meiner Stutenfee und Tierärztin Vanessa für ihr unglaubliches 
Engagement zu dieser Besamung - einfach und unkompliziert sollte es sein, und am 
liebsten ein Hengst, der auch am Wochenende verfügbar ist.  
Das wäre Durantos gewesen. Die Zweitauflage der 
kleinen Diva war längst beschlossene Sache, da waren wir 
uns alle einig.   
In Zeiten infektiöser Pandemien und Herpesviren ist jedoch nichts, wie es einmal 
war. 
Wegen aktueller Herpesbeschränkung im Landgestüt Warendorf war Durantos bis Ende 
März nicht verfügbar. Höhere Gewalt. 
Als ich den Damen daraufhin behutsam meinen "Plan B" erläuterte, hörte ich sie 
beide schon stöhnen: "TG! Sabiiine!" 
Es hat sie beide dennoch nicht davon abgehalten, Carlys Ovulation im 
Sechs-Stunden Rhythmus auch zu nachtschlafenden Zeiten noch sorgsam einzugrenzen 
- mit Erfolg!  
Da passt es ins Bild, dass auch das
Ultraschallbild mit dem triumphalen Untertitel: "... und diesmal wird es ein 
Schimmel!" noch spät um 22:54 produziert wurde... (Ecke oben 
rechts) 
 
Danke,
		Vanessa und Ingird! 
		
 
  14.12.2021         
		Carly hat verfohlt
  Die schlimmste aller Nachrichten, und es tut 
		so weh ....
  Ganz unerwartet hat Carly heute morgen ihr 
		Ponyhengstfohlen von Del Piero verfohlt, ein kleiner Rappe, der Schimmel 
		werden wollte und nur noch acht Wochen Tragzeit benötigt hätte ... Was 
		hatte ich mich auf dieses Fohlen gefreut und die Tage bis Mitte Februar 
		bereits gezählt!
  Kein Fohlenfrühling mit zwei Fohlenstuten im 
		nächsten Jahr. Keine gemeinsamen Waldtouren mit ausgelassenen Fohlen 
		und lieben Freunden.  Kein zweites Ponyfohlen. Es hat nicht sollen 
		sein.
  Carly geht es gut, Fohlen und Nachgeburt habe ich in die 
		Pathologie gefahren und meine Tränen darüber geweint. Ein fertiges 
		kleines Hengstfohlen, das Köpfchen mit den fein ausgeschwungenen 
		Ohrspitzen wie im sanften Schlaf auf die Vorderbeine gerollt. Nichts für 
		schwache Nerven und Hobbyzüchter zwischen zwei toten Ferkeln und einem 
		Schweinekadaver in der "Tierkörperanlieferung". Ich wollte es so. 
		Tränen, Frust und Trauer mussten raus.
 
  17.4.2022
  
		Capistrano macht 
		Schlagzeilen in Wellington!
  
		Die Capistrano-Tochter Cala Mandia und Katrin 
		Eckermann feiern ihren ersten 5-Sterne Erfolg und gewinnen den Grossen 
		Preis in Wellington! ... während Carly über Ostern in die dritte Runde 
		mit Capistrano gegangen ist, in der Hoffnung darauf,  
		"nocheinmal-so-ein-Pferd-wie-Karlchen" zu zeugen ... Die Gestüter haben 
		am  heiligen Ostersonntag alles möglich gemacht. Kurz vor acht durfte 
		ich mir die komplette Tagesration Capistrano pünktlich abholen und 
		frisch versamen - wenn Carly nun wieder nicht aufnimmt, soll es wohl 
		nicht sein ... 
        
 
		 24.5.2022
  Die schönste (und 
		vollkommen unerwartete ...) Nachricht kam heute Morgen von Stutenfee 
		Ingrid: Carly ist tragend von Grey Bouelvard!
  Nachdem das 
		dreijährige Karlchen mir seit dem letzten Sommer jeden Tag Freude und 
		einfach nur Freude bereitet, war klar: Ein zweites Karlchen sollte es 
		werden! Eine bessere Referenz als Karlchen für die Anpaarung von Carly 
		an Capistrano gab es einfach nicht.
  Weshalb wir mit der ersten 
		frühen Rosse in diesem Jahr loslegten und die Gestüter in Warendorf 
		taten über drei Rossen alles für eine erfolgreiche Anpaarung mit 
		Capistrano. Sechs oder sieben Mal machte ich mich früh morgens auf den 
		Weg nach Warendorf und kam mit taufrischem Capistranosamen bei meiner 
		Stutenfee an. Es sollte nicht sein. Als Carly auch im dritten Anlauf 
		nicht tragend war, begann ich an meinem Stütchen zu zweifeln. Musste es 
		wirklich erst wieder Tina Hinnemann richten? Ich wollte Carly nur sehr 
		ungern erneut zur Besamung aus der Hand geben.
  Wenn es also kein 
		zweites Karlchen werden sollte stand durchaus auch ein Hengstwechsel zur 
		Disposition. Dann aber bitte eine komplette Abkehr vom einzigen 
		Cornet-Sohn meiner Wahl, statt dessen ein echter Blüter. "Echte Blüter" 
		jedoch gibt es nicht. Jedenfalls keinen, der mich davon überzeugt, das 
		mühsam eingebrachte Springblut in Carly nicht wieder zu verwässern. Es 
		musste also ein springbetonter Blüter sein, idealerweise einer mit 
		entsprechenden Sporterfolgen, in harmonisch grossem Rahmen und auf 
		solidem Fundament stehend, gern Schimmel, auf jeden Fall von 
		amateurfreundlicher Rittigkeit und bitte "schön" dazu. Die Quadratur des 
		Kreises also, wieder einmal ...
  Doch inzwischen schien es einen 
		solchen blutgeprägten Springhengst tatsächlich zu geben. In Celle machte 
		mittlerweile der sechsjährige beinahe-Halbblüter (60 % Vollblutanteil) 
		Grey Boulevard aka Grey Butt durch ernstzunehmende Erfolge in 
		Springpferdeprüfungen auf sich aufmerksam. L gewonnen, M platziert 
		-Donnerwetter! Dieser Hengst war völlig an mir vorbei gegangen, 
		zweijährig hatte er keinen Körplatz gesehen und war erst im letzten Jahr 
		5-jährig erstmals sportlich in  Erscheinung getreten. Weshalb ich 
		hocherfreut war, als der Schimmel im Frühjahr zur Hengstschau in 
		Wettringen angreist war und bitter enttäuscht, als er dann wegen einer 
		Unpässlichkeit des Reiters doch nicht auftrat. Gleichwohl, der Hengst 
		ging mir nicht mehr aus dem Kopf.
  Als meine Stutenfee mir dann 
		ausgerechnet am Freitagabend einen satten Follikel avisierte, der 
		unbedingt am nächsten Tag zu besamen sei, war guter Rat teuer. 
		Hengstwechsel am Freitagabend arrangieren und in Warendorf die 
		Splittingkosten für Capistrano in Kauf nehmen? Ein spontaner Anruf bei 
		Axel Brockmann höchstselbst machte es selbst um diese Uhrzeit noch 
		möglich. "Eine solche Anpaarung an eine Halbblutstute unterstütze ich 
		ganz besonders gern!" Mir lachte das Herz!
  Am nächsten Morgen 
		machte ich mich auf den Weg nach Ankum, erstmals Grey Boulevard bewusst 
		life begutachten (was für ein charmanter Mädchenfänger!), ein sehr 
		penibler Blick auf Fesselung und Hufe (ich war erleichtert ...), und mit 
		einer gut gefüllten Samentube machte ich mich dann zurück auf den Weg zu 
		meiner Stutenfee. Dank der Kooperation der Landgestüte würde die 
		Warendorfer Anzahlung vollständig auf Celler Rechnung übergehen - was 
		für ein züchterfreundliches Arrangement!
  Und diesmal sollte es 
		dann wohl so sein. Einen Tag früher als erwartet ("Vanessa hatte gerade 
		Zeit ...") kam am Dienstagmorgen die Nachricht von der tragenden Carly 
		und ich war völlig aus dem Häusschen. Ein Schuss, ein Treffer! Stutenfee 
		Ingrid ging es ähnlich. "Wir können es also doch noch!", und ich konnte 
		sie gut verstehen. Wir waren allesamt erleichtert, als es wohl doch 
		nicht an der Sute und unserem Besamungsmanagement lag ...
  Weshalb 
		nun also das hochprozentige Feature zu Grey Boulevard in Arbeit ist und 
		zeitnah online geht. Eine Recherche, die mir richtig Spass macht! 
		 Und ich hoffe inständig auf eine gesunde Trächtigkeit, ganz ohne 
		vorweihnachtliches Drama dieses Mal. Ich möchte mich auf ein Fohlen 
		zweier Halbbluteltern von 63 Prozent Vollblutanteil freuen können, ganz 
		wie ein Fohlen aus einer direkten Vollblutanpaarung, der direkte 
		Vollblutanteil jedoch bereits in der "einen gewünschten" Generation 
		weiter hinten, idealerweise schon vorteilhaft konsolidiert ... Ein 
		echtes Buschpferd eben, und am allerliebsten natürlich ein Stutfohlen.
		 Liebe Carly, bitte mach das Beste draus!
 
  24.9.2023 
		 Carly ist nicht mehr tragend von Duplexx.
  Dieses Jahr ist 
		nicht dazu angetan, Züchterfreuden zu unterstützen.
  
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