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                            Rasputin * 20.3.2014  
                                                                                     gekört
 

    Rocket Star Holst. *1988  
  Rockwell Rheinld. *1993    
    Galatee Rheinld. *1982  
Rock Forever Westf. *2003      
    Landstreicher Holst. *91  
  Lady Sunshine Westf. *1999    
    Darling Westf. * 1987  
       
    Florestan Rheinl. *86  
  Fidermark Westf. *1992    
    Watonga Hann. * 85  
Fannie Mae Rheinl. *03      
Hengstmutter   Frühlingsball Westf. *70  
  Feodora Rheinl. *92    
    Rebecca Rheinl. *80  
       
    Hann. Stamm Nr. 367 nach Schridde
Marmor, Riccione, Bogenschütze u.a.
 







 

Verbleib:
verkauft in Hengstaufzucht
Westfälische Hauptkörung 2016 - Rasputin ist gekört!

Mutterstamm:
die Mutter Fannie Mae war Prämienfohlen a.d. Fohlenschau Heinsberg, Juli 2003 - Silbermedaille
SLP Telgte, 13. Juni 2006 - Platz 2/21, Wertnote 7,97
Einzelnoten: Trab 8,0  Galopp 8,5  Schritt 7,5  Rittigkeit Richter 8,0  Rittigkeit Fremdreiter 8,5  Freispringen 7,5
Eintragung in das Hannoversche Hauptstutbuch, 11. August 2011 - Einzelnoten u.a. dreimal die 8, darunter für ihren hervorragenden Schritt - ein Makel, den ich anlässlich ihres überdurchschnittlichen SLP-Ergebnisses nie so richtig weggesteckt habe und der sie seinerzeit den überlegenen Sieg in dieser Prüfung mit einer Gesamtnote deutlich über 8 gekostet hat.

zum Ursprung des Stutenstammes der Fannie Mae
Fannie Mae ist die fünfte von 5 Vollgeschwistern von Fidermark, die alle mit der Fohlenprämie ausgezeichnet wurden, darunter Auktionsfohlen
Vollbruder Fair Play*2002 Rheinischer Reitpferdechampion 2005
Vollschwester Fabrice*1998 Leistungsstute FN - Nachzuchterfolge, SLP Telgte Platz 1, Wertnote 8,39
Einzelnoten: Trab 8,5  Galopp 8,5  Schritt 8,0  Rittigkeit Richter 9,0  Rittigkeit Fremdreiter 8,5  Freispringen 8,0
umfangreiche Nachzuchterfolge der Fabrice detailliert auf ihrer Seite
Vollschwester "Miss Feeny" ist Mutter zu Fantastic Sommertänzer von Samarant, 5-jährig Bundeschampionat Dressurpferde, 6-jährig M-Dressur gewonnen.
Vollschwester "Miss Feeny" ist Mutter zu Fantastic Snoop Dog von San Amour, 6-jährig Dressurpferde M platziert (Heiner Schiergen).


Nachzucht Fannie Mae (Hengstmutter):
Sansibar *2007 - gekörter Hengst von Sir Donnerhall (verkauft an Paul Schockemöhle, aktuell in Besitz von Andreas Helgstrand, Dänemark)
Sawadee *2008 SF von Sir Donnerhall (Oldbg. Prämienfohlen/Ndl.)
Rarität *2009 SF von Rohdiamant (verkauft als Zuchtstute)
Rialto Venice *2010 HF von Real Diamond  (vkft. in Hengstaufzucht, aktuell Sportpferd mit Lebensstellung)
Deauville *2011 SF von Don Schufro (Oldbg) eigene Aufzucht, sportliche Förderung auf dem Krüsterhof bei Johann Hinnemann
Dago *2012 HF von Don Schufro (Hann) (vkft. nach Süddeutschland)
Rapunzel *2013 SF von Rock Forever (Oldbg) (vkft., Aufzucht auf dem Hof Altepost)
Rasputin *2014
E.J. Junior *2015 HF von Elton John (Oldbg.) (verkauft in Hengstaufzucht)
Dubai *2016 HF von Diatano (Rheinld.) (verkauft in Hengstaufzucht)


Gedanken zur Hengstwahl: warum Rock Forever?


                                            

Bereits eine Woche vor Termin hatte Fannie's Bauch sich gewaltig gesenkt und es war offensichtlich:
was immer sie da mit sich rumtrug, es musste ein grosses Fohlen sein und es würde ganz sicher nicht mehr lange dauern. Vier Tage schleppte sie ihren tiefen Fohlenbauch noch mit sich herum, dann kam der Anruf von Stutenfee Ingrid, nachts um halb drei. Es war das erste Mal dass Fannie niemanden ausgetrickt hatte und ihr Fohlen tatsächlich unter Beobachtung zur Welt brachte. Mehr war auch nicht nötig. Unkompliziert flutschte der kleine Hengst ins Leben und ja, das war ein grosses Fohlen!
Erneut trug Fannie ein gewaltiges Euter mit sich rum und wie bereits drei Jahre zuvor bei Deauville musste der Druck enorm sein, doch das Fohlen kam einfach nicht zum Zuge. Wie damals mussten wir die wuschige Fannie zunächst ruhig stellen um dem Fohlen Zugang zum Euter zu verschaffen, dann war die Welt für alle Beteiligten in Ordnung. 
Mittlerweile war offensichtlich was Fannie da für ein Fohlen geboren hatte, ein Gentest ist überflüssig:
Rasputin ist seiner Schwester Rapunzel einfach verblüffend ähnlich! Ebenso gross und rahmig mit entsprechender Schulter und Partien ausgesattet, das selbe Auge, der selbe Guck. Unbeholfen aber doch deutlich agiler als Rapunzel in den ersten Tagen marschierte er zu unserem ersten Spaziergang auf den neu angelegten Sandplatz. Der kleine Mann hatte eine Menge zu tun die langen Beine in dem Sand zu sortieren und gab sein Bestes, stets an Mutters Seite zu bleiben. 
Die Prägung und das Verständnis dafür, dicht an Muttern's Seite zu bleiben, war ruck zuck da. Nicht ganz selbstverständlich wenn ein junges Fohlen das erste Mal draussen ist, mitunter muss man doch reichlich Hilfestellung in die richtige Richtung geben.
Und natürlich konnte ich es nicht erwarten mit meinem frischgebackenen Mutter-Fohlen-Duo das erste Mal ins Grüne zu ziehen!

                                        

Mit zwei Tagen machte Rasputin dann Bekanntschaft mit der grossen weiten Welt auf der grossen Heuwiese und im angrenzenden Wald. Noch eng an Fannie's Seite war der Bub doch merklich beeindruckt. Aber wie das bereits im letzten Jahr bei den jungen Fohlen zu beobachten war, so war auch bei Rasputin der Lernerfolg bereits am Nachmittag des selben Tages beim nächsten Waldspaziergang schon deutlich sichtbar. Er entfernte sich weiter von Muttern weg und unternahm eigenständige kleine Gänge an die Bäume und Böschungen. Die grösste Überraschung war Fannie, deren Beschützerinstinkt durchaus agressiver Natur sein kann, wenn sie ein junges Fohlen bei sich führt. Andere Pferde dürfen ihr dann gar nicht nahe kommen und üblicherweise ist sie in den ersten Tagen kaum zu halten, wenn wir mit einem jungen Fohlen bei Fuss unterwegs sind und dieses sich nur wenige Meter von ihr entfernt.
Das war diesmal völlig anders. Fannie war geradezu tiefenentspannt je weiter wir uns vom Hof entfernten, graste zufrieden vor sich hin und wieherte lediglich grummelnd hinter ihrem Sohnemann her, wenn der sich aus ihrem Blickfeld entfernte. Ich war begeistert von meiner Fannie und spazierte nach einer knappen Stunde beseelt mit meinen beiden zurück zum Stall. 

               

Tag drei und mittlerweile bedurfte es keiner Hilfe mehr beim rein und raus, der junge Mann hatte schnell gelernt wie das mit der Stall- und Boxentür funktioniert und auch was hell und dunkel bedeuten. Türrahmen nimmt man auch bei gleissendem Tageslicht idealerweise mittig... (nicht selbstverständlich wenn man im Alter von zwei, drei Tagen von der sonnigen Weite in eine schattige Stallumgebung kommt). Rasputin ist fürwahr ein helles Kerlchen und genau so benimmt er sich auch im Gelände. Unternehmungslustig marschiert er von sich aus durch die kleine Senke in den Wald, kaum dass wir am Waldrand angekommen sind. Die ersten kleinen Sprünge die Böschung rauf und runter, etwas wackelig noch, aber doch schon sehr zuversichtlich! Am Nachmittag waren es dann schon sehr bewusste Sprünge, die er im Wald und in der Böschung vollführte und wie schon im letzten Jahr war es für mich einfach die schönste Erfahrung erleben zu können, wie rasant sich so ein junges Fohlen von einem auf das andere Mal körperlich und geistig weiterentwickelt wenn man ihm nur die Möglichkeit dazu gibt, sich mit seiner Umwelt auseinanderzusetzen. 

                                                 

Tag vier und Rasputin ist vollständig in seiner Welt angekommen.
Auf dem Weg zum Wald trabt er noch aufgeregt dicht neben Fannie her, kaum sind wir angekommen und Fannie beginnt zu grasen legt Rasputin den Gang ein.
Respektlos knattert er durch den Wald, schlägt Haken um die Bäume und fliegt die Böschung rauf und runter - die helle Freude!
Genau so haben sich alle vier Fohlen im letzten Jahr im Alter von wenigen Tagen in Feld und Wald entwickelt und es ist einfach herrlich, das nun mit Rasputin wieder erneut erleben zu können.  

                                                  

Grosse Begeisterung bringt er einem Stapel voller Äste entgegen, die zu einem grossen Haufen aufgetürmt sind. Auf seiner wilden Jagd hat er dieses natürliche Hindernis zunächst desöfteren mit grossen Sprüngen am Rande gestreift. Überflogen, sozusagen.
Das musste ihn ausserordentlich inspiriert haben und er nahm den Haufen gleich erneut ins Visier, verschätzte sich aber wohl in der Distanz und landete versehentlich mitten drin. Ich musste schallend lachen weil der Bub doch sichtlich verblüfft war als das Geäst unter ihm nachgab und er sich plötzlich mehr liegend als stehend auf seinem kleinen Trohn wiederfand.
Ein Bild für die Götter!
Es dauerte eine keine Weile bis er sich da wieder raussortiert hatte und dann den Erkunder vor dem Herrn gab:
Der Haufen wurde von allen Seiten aufs genaueste untersucht und nachhaltig mit den Hufen auf Trittfestigkeit angetestet.
Trittfest war er offensichtlich nicht, das hatte Rasputin inzwischen gelernt. Rascheln tat es aber schon wenn man sich daran zu schaffen machte, und so wurde dieser Haufen Geäst alsbald zu Rasputins beliebtem Zielobjekt. Wann immer wir an diese Seite des Wäldchens kamen machte er sich zielstrebig auf, seinem kleinen Thron einen Besuch abzustatten.

Heute haben wir auch den ersten Weidegang absolviert. Irgendwann muss jedes Fohlen einen Zaun kennenlernen und auch die entspannteste Fannie will endlich wieder einmal frei durch die Wiese toben. Und Rasputin staunte nicht schlecht als Muttern aufeinmal selber den Gang einwarf und losgaloppierte - für den kleinen Entdecker stand nun erstmals ausdauernder Jagdgalopp auf dem Programm und er gab sein Bestes an Mutters Seite zu bleiben. 

Tag fünf und natürlich stand vor dem Weidegang wieder eine gemeinsame Buschtour auf dem Programm. Not macht erfinderisch und wer stets allein mit Stute und Fohlen unterwegs ist hat nicht wirklich freie Hand und Sicht für eine Kamera. Zwar hat Fannie es mir Dank ihrer grossen Gelassenheit von Anfang an leicht gemacht und ich liess die Longe einfach fallen um in dichter Nähe um Fannie herum zu manöverieren, ideal war das aber nicht. Ein grasendes Pferd tritt nunmal beständig in eine am Boden liegende Longe, auch wenn Fannie sich jedes Mal mit Seelenruhe wieder auswickeln liess. In der Tat nicht zu fassen was für eine mustergültige Stute meine Fannie doch abgibt ...
Stutenfee Ingrid staunte ebenso nicht schlecht wie gelassen Fannie vom ersten Tag an die geländeberuhigte Mutterstute gab. Noch mehr staunte sie dann als Fannie heute einen Longiergurt trug. Ich hatte die Longe einfach durch den Ring gezogen und seitlich am Pferd hängen lassen.
Kleiner Trick, grosse Wirkung:
in eine seitlich herabhängende Longe tritt ein Pferd kaum und Fannie und ich hatten uns ein grosses Stück ungestörte Bewegungsfreiheit geschaffen.
Fabelhaft!

Seit heute sind Fannie und Rasputin auch auf der Wiese nicht mehr allein. Bereits vor drei Wochen ist das erste Fohlen dieses Jahres geboren und den ersten gemeinsamen Weidegang zu viert hat das Quartett bereits erfolgreich absolviert. Rasputin hat nun also auch einen Weidekumpel - unsere Streiftouren durch den Wald wird es dennoch auch weiterhin geben. "Foal-Eventing" ist einfach die schönste Zeit des Jahres!




Rasputin 7 Tage alt:

                                                  


                                                      


                                          
 

                                 


29.3.2014

Klappern gehört zum Handwerk ...
Auf ihrer Webseite feiert die Station Holkenbrink die Anpaarung ihres Stempelhengstes Rock Forever NRW x Fidermark als eine gelungene Passerpaarung und nennt Rasputin in Bild und Schrift in einem Atemzug mit der wohl erfolgreichsten Tochter des Rock Forever dieser Tage, Rosamunde ("Rosi") aus der First Lady von Fidermark, gezogen auf dem Fohlenhof bei Hannelore Koch in Nümbrecht.
Rosi "rockt" derzeit unter ihrem Reiter Steffen Peters die USA und gewann ihren ersten St.George anlässlich des CDI in Capistrano/Kalifornien mit satten 73 Prozent und gilt als berechtigte Championatshoffnung für den sympathischen US Olympiareiter.    
Klappern gehört nunmal zum Handwerk und natürlich bin ich stolz darauf, meinen Rasputin und auch seine Vollschwester Rapunzel in derart prominenter enger Verwandtschaft zu wissen!
Grund genug, den kleinen Matcho heute mit einer weiteren Bilderserie zu feiern:


                          



                               
                                                               Künftige 4-ecks-Akrobatik hin oder her- Foal Eventing ist einfach das schönste!


                



28.9.2014

Im Alter von einem halben Jahr ist aus Rasputin ein hochnobler linienbetonter Sohn seines Vaters geworden. Mit seiner Vollschwester Rapunzel, die zur Aufzucht auf dem Hof Altepost bleibt, verbindet ihn mehr als nur der frohe Wuchs. Schlacksig und immer locker trabt und galoppiert er über die Wiese und übt sich in Hengstkämpfen, vorzugsweise mit seinem gleichaltrigen Spielkameraden, ein stattlicher Sohn des Cornado (Foto unten). Das Hengstfohlenquartett von diesem Jahr hätte nicht stimmiger geboren sein können, Rasputin und sein Freund sind in der selben Woche im März geboren, der kleine Prinz und sein Aufzuchtpartner Amelio zwei Monate später in der selben Woche im Mai. Entsprechend sieht man die vier halbwüchsigen Junghengste stets im Doppelpack raufen und toben.    


                                                            



                                                            



                                                                                   

13.10.2014

Heute hat mit Rasputin das letzte Hengstfohlen den Hof Altepost verlassen.
Am Wochenende hat der kleine Prinz bereits sein neues zu Hause bezogen, gemeinsam mit seinem gleichaltrigen Spielkameraden Amelio. Beide werden als Hengstanwärter in einer Gruppe von acht Absetzern aufgezogen und ich bin froh darum, dass jeder der beiden an der Seite des anderen ein Stück alte Heimat und vertrautes Miteinander mitnehmen kann. Erstmals in meiner züchterischen Laufbahn habe ich mir im Falle des kleinen Prinzen den grossen Luxus erlaubt, diverse Kaufgesuche auszuschlagen und mir bewusst ausgesucht, in welche Hände er geht. In diesen leuchtend bunten Sohn meiner Fabrice habe ich vom ersten Tag an grosse Hoffnungen als künftiges Sattel- und Sportpferd gesetzt und will mir einmal in meinem Züchterleben einen solchen Idealismus auch leisten.
Hier steht ausschliesslich der langfristig und gezielt aufgebaute Werdegang in der späteren Ausbildung unter dem Sattel im Vordergrund, gern auch als Hengst.
Ein sehr ambitioniertes Unterfangen, das auf viele Jahre ausgelegt ist und ich kann nur hoffen, dass der bunte Strahlemann gesund bleibt und irgendwann einmal all meinen Erwartungen gerecht wird. Ich bin mir der Risiken, die ein derart lang angelegtes Projekt in sich birgt, wohl bewusst. Das schnelle Fohlengeld oder ein kurzfristig angestrebter Körerfolg stehen daher ausdrücklich nicht im Vordergrund. Gleichwohl schätze ich mich glücklich ob des Interesses des ein oder anderen Kaufinteressenten an diesem Fohlen und weiss das sehr zu schätzen, zeigt es doch das Vertrauen, das inzwischen auch manch ein anderer in meine Stuten und deren Fohlen an den Tag legt.
Selbiges trifft ganz genau so auch auf den Verkauf von Rasputin zu, der tatsächlich "blind" und nur vom Foto in künftigen Besitz wechselte und dieses Vertrauen mit seiner Entwicklung in den letzten Monaten in jeder Hinsicht rechtfertigt. Tatsächlich war es ein Fest, Rasputin heute in neuer Umgebung kurz ein paar Tritte in der Halle laufen zu sehen. Das vergnügte Grinsen im Gesicht des Hengsthalters und die kecke Antwort auf die Frage, was das denn für ein Fohlen sei, "der Vollbruder zu Rosamunde!", wird mir auf ewig im Gedächtnis bleiben. Ich wünsche den gemeinsamen Aufzüchtern so sehr wie mir, dass dieser noble Sohn meiner Fannie in zwei Jahren an prominenter Stelle auf dem Hengstmarkt überzeugt. Verdient haben wir es uns allesamt, allein schon aufgrund der durchaus anekdotischen Umstände, die den Verkauf Rasputins bereits im zarten Alter weniger Tage besiegelt haben.    
Mit seinen sieben Monaten war Rasputin dann heute der älteste im Bunde, der seine Reise in die Hengstaufzucht antrat. Ähnlich wie sein Halbbruder Sansibar, der seinerzeit zum absetzen bereits annähernd die Grösse seiner Mutter Fannie hatte, ist auch Rasputin ein echter Recke.
In Weiser Voraussicht hatten Stutenfee Ingrid und ich daher Freund und Pferdeflüsterer Tönne gebeten, uns doch beim Verladen zu helfen.
Einen annähernd einssechzig grossen Absetzer schieben zwei Madels nunmal nicht so einfach auf den Anhänger...   
Geradezu putzig mutete es daher an, als Tönne auf die Tenne trat und das in Frage stehende Fohlen suchte. Unter anderem standen zwei Pferde in einer Box, ein leuchtend bunter Fuchs und ein schlichter Dunkelbrauner. Tönne senkte den Blick und suchte weiter und fragte schliesslich:
"Ja, wo ist denn das Fohlen?"
Stutenfee Ingrid und ich mussten breit grinsen - der schlichte Dunkelbraune in der Box sollte es sein, das war Rasputin, der dort neben seiner Mutter Fannie stand.
"Donnerwetter!", meinte Tönne, "der ist aber gross!"
Ja, wir hatten uns durchaus etwas dabei gedacht, für den Recken Rasputin keinen geringeren als Pferdeflüsterer Tönne zum Verladen herbei zu bitten.
Und Tönne sollte uns nicht enttäuschen. Zügig stand Rasputin auf dem Anhänger und gemeinsam haben wir ihn allesamt gern in seine neue Heimat gefahren und das offizielle Ende der diesjährigen Fohlensaison später gemeinsam mit einem herzhaften Brunch bei Stutenfee Ingrid gebührlich beschlossen.
Es geht doch nichts über gute Freunde und das gemeinsame Interesse an der Pferdezucht!


29.3.2016

Besuch bei Rasputin im Alter von 2 Jahren

                                                            


   


8.9.2016

Vorauswahl zur Hannoveraner Hauptkörung

Ein halbes Jahr habe ich Rasputin nun nicht mehr gesehen und bin beeindruckt von seiner Entwicklung! Pascal Kandziora hat fantastische Arbeit mit dem jungen Hengst geleistet, der seine Verwandtschaft wahrlich nicht leugnen kann. Die Ähnlichkeit zu seinem Bruder Sansibar und den Eindrücken, die dieser anlässlich seiner Körung in Redefin vor nunmehr sieben Jahren hinterliess, ist unübersehbar. Da hat die bunte Fannie ihren Söhnen doch wohl einen sehr nachhaltigen Stempel mit auf den Weg gegeben!

Rasputin präsentierte sich vorzüglich beim Freilaufen, schwungvoll und mit viel Raumgriff und dazu geschmeidig seinen Körper nutzend auch am Sprung. Das war bei Sansibar seinerzeit nicht anders. "Körper" können Fannie's Kinder! Rasputin ist ein komplettes Pferd, das sich darüberhinaus durch einen unerschütterlichen und ebenso raumgreifenden Schritt auszeichnet und damit meinem ganz persönliches Zuchtziel in jeder Hinsicht gerecht wird.

Folgerichtig wurde er zur Pflastermusterung und als einer von neun Hengsten zum Schrittring zugelassen. Wenn er seine Reise nach Verden nun dennoch nicht antritt mag das bedauerlich sein, meine hohe Meinung zu diesem noch sehr unreifen Sohn meiner Fannie trübt es sicher nicht. "Komplette Pferde" sind heutzutage sehr selten und Unreife ist kein Makel. Hier reift ein Sportler von ausserordentlicher Güte heran und ich blicke seinem weiteren Werdegang mit grosser Freude entgegen.

Mein grosser Dank gilt Dana und Pascal Kandziora, die Rasputin sichtbar das nötige Vertrauen mit auf den Weg gegeben haben und dem engagierten Züchter zu jedem Zeitpunkt professionell und mit einem offenen Ohr zur Seite stehen.   

                                                               


                                                             


                                                               


                                                                
  
14.10.2016

Rasputin erhält die Zulassung zur Westfälischen Hauptkörung 2016!

                      


                     


Eine ganz und gar bemerkenswerte Vorauswahl auch aus Sicht meiner Stutenfee, die in dieser Woche gleich drei Hengstanwärter aus unserem Fohlenjahrgang 2014 in Handorf begrüssen konnte, die allesamt auf dem Hof Altepost geboren wurden. Neben dem rheinisch gebrannten Rasputin wurden auch dessen Fohlengefährten Amelio und der Sohn des Cornado I x Cassini II x Pilot vorgestellt, die beide die Reservezulassung erhielten.

                                                                           


22. November 2016

Westfälische Hauptkörung Münster-Handorf und der emotionale Höhepunkt des Zuchtjahres 2016 - Rasputin ist gekört!

Der etwas andere Körbericht ...

                                                                           

Dieser Körtag in Münster-Handorf wird als emotionaler Höhepunkt in die Annalen der Münsterland-Pferdezucht eingehen. Was für ein Tag!

Recht gefasst war ich noch am Montag angereist und um eine nüchterne und sachliche Einschätzung aller Körkandidaten während des Longierens bemüht.
Nicht gefasst war ich dann auf Rasputins Vorstellung an der Longe, die meine Erwartungen weit übertraf. Mittlerweile eingemessen mit stattlichen 1,71 hat der grosse Schlacks seit der Vorauswahl nocheinmal sichtbar zugelegt. Ich bin mir sicher, zu einer der Vorauswahlen hatte er noch im guten Sechziger-Mass gestanden. Noch immer ein Schlacks gleichwohl, und deutlich Zeugnis dafür, wie sehr ein junges Pferd von dieser Grösse in diesem jungen Alter im anhaltenden Reifeprozess steht.
Ich war von Runde zu Runde mehr eingenommen von diesem taktsicher schwingenden Pferd, das seinen Körper trotz der grossen Hebel einfach zu gebrauchen weiss und in jeder Hinsicht dem Ideal entspricht, für das es in meiner Sprache nur einen Begriff gibt:
Funktional!
Ein durch und durch funktionales Pferd.
Locker schwingend besticht Rasputin durch eben dieses Attribut:
Locker - vom Scheitel bis zur Sohle. Takt und ein Hinterbein, mit dem er offensichtlich umzugehen weiss.
S o muss Sportpferd!
Pascal konnte den grossen jungen Hengst an- und ausknipsen, er war eines der wenigen Pferde, das selbst an der Longe sofort in einen raumgreifenden und unerschütterlichen Schritt fiel.
Ein komplettes Pferd, in jeder Hinsicht meinem Zuchtziel entsprechend.  
Ich war derart beeindruckt, dass es mir in der Tat ein paar Tränchen in die Augen zauberte.
Gleichwohl, ich war natürlich nicht unvoreingenommen und möglicherweise war meine bemühte Sachlichkeit doch durch die rosa Züchterbrille gefärbt.   

Die ungefragte und sehr positive Resonanz jedoch, die ich dann später im Zelt von allen Seiten auf Rasputin's Auftritt erfuhr, liess mich annehmen, dass ich vielleicht doch nicht ganz verkehrt in meiner Einschätzung lag. Insbesondere die Pflastermusterung muss einmal mehr sehr positiv beeindruckt haben, zu der Zeit sass ich jedoch noch im Büro.

Kein Wunder, dass ich dann am Dienstag deutlich angefasster zum Körtag erschien. Heute hatten wir etwas zu verlieren - einen grossartigen ersten Eindruck nämlich, den ich um nichts in der Welt mehr missen wollte. Eingerahmt von bester Gesellschaft guter Freunde harrte ich der Dinge zum Freispringen und Freilaufen.
"Kopf und Schritt hat er reichlich!", lautete mein spontaner Kommentar, als Rasputin in die Halle kam. Wohlwollende Zustimmung war das Echo, und das schlug dann bald in echte Anerkennung um. Locker schwingend und mit Übersicht zog Rasputin seine Bahnen, ich war begeistert!
Die kritische Frage aus meinem Umfeld (versierte Springpferdezüchter mit wenig Verständnis für Stangenlegastheniker aus dem Dressurlager) lautete:
"Macht der denn auch einen ordentlichen Sprung?"
Er macht.
"Körper!" können Fannie's Kinder, das war schon bei Sansibar seinerzeit in Redefin nicht anders.
Dank an LL-Foto für diesen gelungenen Schnappschuss mit kritischem Züchterblick im Hintergrund :-)
 
Rasputin war einer der Hengste, die die Bahn unter Applaus verliessen.
"Und nicht dass du denkst, wir haben geklatscht nur weil das d e i n Hengst ist! Wir haben nur etwas l ä n g e r geklatscht weil es deiner ist ..."
Schön, wenn man solche Freunde hat.


                                                   

Mit dem Schrittring kam dann das positive Körurteil - verdient und sehr zurecht, wie es von allen Seiten hiess. Und das ging weit über mein persönliches Umfeld hinaus. Erneut war es die vielfache Ansprache von allen Seiten zu diesem "kompletten" Pferd, die mich schlicht überwältigte.
Weshalb ich mich still und heimlich in den Stall verkroch, durchschnaufen und die Dinge sacken lassen.

Und das sind sie dann, die kleinen Dinge, die so einen Tag einfach grossartig machen. Auf der Stallgasse summte es wie in einem Bienenschwarm, Pascal ist einer der rennommiertesten Profis in dieser Branche und hatte sicherlich ein Dutzend Hengste dabei. Pascal und Dana und das ganze Team hatten alle Hände voll zu tun und ich hatte ganz bestimmt nicht die Absicht zu stören. Pascal war bereits mit dem nächsten Hengst beschäftigt, doch er sah mich kommen und fragte freundlich grinsend über das Pferd hinweg:
"Du möchtest doch bestimmt die Kör-Schleife von deinem Hengst haben? Nimm sie dir, die hängen da!"
Eine kleine Geste nur, die grösste Freude.

In der Tat fahre ich noch heute die bunten Schleifen von Marina und Deauville aus diesem Sommer auf dem Amaturenbrett mit mir spazieren und ich freue mich jedes Mal darüber, wenn der alte Kia mich schon von weitem mit seinem bunten Papierschmuck angrinst. Ob Pascal sich dessen bewusst war weiss ich nicht, aber es war mir ein königliches Vergnügen Rasputin's rote Körschleife einzupacken. Die kleinen Dinge eben.

Aus dem summenden Bienenschwarm folgte dann sogleich eine weitere nette Anekdote:
"Dana hat deinen Hengst heute morgen übrigens im Liegen eingeflochten!"
Dana - im Liegen? Ich war etwas irritiert.
Amüsiertes Lachen und nein, nicht Dana sondern Rasputin lag noch verschlafen in seiner Box als Dana heute morgen zum einflechten kam.
"Da habe ich mich dann eben daneben gehockt und ihn im Liegen eingeflochten. Das ist ja so eine coole Socke!"
Soviel Empathie zur Hauptverkehrszeit in diesem summenden Bienenschwarm war einfach rührend. 
Die kleinen Dinge eben.

Wenn der Vorsitzende eines Pferdezuchtverbandes sich dann später durch die Menge drängelt, um persönlich zu gratulieren, ist das kein ganz kleines Ding. Gern wurschtelte ich mich um die Tische herum und nahm den Doktor in den Arm. "Endlich komme ich mal dazu Sie persönlich anzusprechen! Ich kann Ihnen gar nicht sagen wie sehr mich das freut, wie Ihr Hengst sich hier gezeigt hat und wie ich mich über das Körurteil freue!" "Aber Herr Doktor! Ich bin doch noch nicht einmal Mitglied in Ihrem Verband!" "Eben darum freut mich das umso mehr!"
Ich war ganz und gar gerührt. 

Den Rest des Tages verbrachte ich trunken in einer rosa Wolke. Trunken im Sinne von beseelt. Gleichwohl musste es aber zuvor doch schon Einiges zum Anstossen auf Rasputin gegeben haben. Ich hatte den ganzen Tag noch nichts gegessen und abends stellte sich ein fordernder Hunger ein. Da stand ich vor dem einladenden Buffett und stellte mit grosser Verblüffung fest, dass die Barschaft in meiner Geldbörse auf ganze zweiunddreissig Cent zusammengeschmolzen war!
Donnerwetter!
Das mussten dann im Laufe des Tages doch wohl ein paar fröhliche Runden unter Freunden gewesen sein ...   

Wie gut, wenn man dann Freunde hat, die selbstlos und gänzlich unaufgefordert sofort mit Zweierlei zur Seite stehen:
Einem Scheinchen in der Hand und dem energischen Hinweis:
"Sabine! Du musst doch endlich was essen! Du kippst uns noch um!"
Sagte ich schon, dass es ein denkwürdiger Tag war?


25.2.2017

Von der grossen Freude an den kleinen Dingen - Züchterehrung Holkenbrink!

Als ich vor einigen Tagen die Einladung zur Züchterehrung anlässlich der diesjährigen Hengstschau im Hause Holkenbrink erhielt, war ich ganz und gar überrascht. Daran hatte ich gar nicht mehr gedacht!

Und natürlich erinnerte ich mich sogleich daran, in welcher Aufregung ich vor sieben Jahren den Weg nach Vechta zur Hengstschau Schockemöhle angetreten hatte, als ich dort zur Ehrung von Sansibar eingeladen war. Einen gekörten Hengst züchtet man nicht alle Tage und einmal im Leben dafür geehrt zu werden, das war schon etwas ganz besonderes! An ein "zweites Mal im Leben" habe ich damals ganz sicher nicht gedacht. Weshalb diese zweite Einladung zur Züchterehrung eine ganz und gar willkommenen Überraschung war, auf die ich mich so richtig gefreut habe.   

                                                                  

Das edel aufgemachte Foto von Rasputin habe ich dann mit grossem Stolz vor mir her getragen - die grosse Freude an den kleinen Dingen eben.
Und natürlich erhält es seinen verdienten Ehrenplatz an der Wand!  

                                         


18.4.2017

Als Wilken Treu mich fragte, ob ich anlässlich der Delegiertenversammlung des Westfälischen Pferdestammbuchs die Laudatio auf Mathieu Beckmann als Hengstaufzüchter des Jahres 2016 halten wollte, war ich ganz und gar überrascht und auch ein bisschen erschrocken. Soetwas hatte ich noch nie gemacht und freie Rede vor vollem Haus will wohl geübt sein.
Ich hätte doch sicher die ein oder andere Anekdote beizusteuern, fragte der Herr Zuchtleiter durchaus ein bisschen suggestiv, und damit traf er voll ins Schwarze. Anekdotenreich war der Verkauf von Rasputin allemal und die Idee, daraus eine kleine Rede zu machen, hatte durchaus ihren Reiz!
Und so kam es, dass ich Mitte April erstmals die Ehre hatte vor versammelter Manschaft hinter einem Rednerpult zu stehen und wie das so ist im Leben:
Man muss einfach immer mal etwas Neues probieren!
Im Nachhinein hat es sogar Spass gemacht, wer hätte das gedacht?
Ein formidabler Abend war es ohnehin in Münster Handorf, dafür sorgte schon die ausgezeichnete Verpflegung, die allein bereits die Reise wert war :-)

                                        
 




 


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